Lebensdaten
1676 – 1733
Geburtsort
Öttingen (Ries)
Sterbeort
Graz
Beruf/Funktion
Jesuit ; Übersetzer ; Editor ; katholischer Theologe
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 133740145 | OGND | VIAF: 35653757
Namensvarianten
  • Stöcklein, Joseph
  • Stöcklein, Joseph
  • Stoecklein, Joseph
  • mehr

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Zitierweise

Stöcklein, Joseph, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd133740145.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Eltern unbekannt.

  • Biographie

    S. studierte Philosophie und Theologie in Wien. 1700 trat er der Societas Jesu bei. Nach seiner Promotion zum Dr. phil. war er sieben Jahre lang als Prediger in Ungarn tätig, bis er Rektor des Collegiums in Wiener Neustadt wurde. Als Feldgeistlicher und geschätzter Prediger bei den ksl. Truppen unter Prinz Eugen nahm S. zehn Jahre lang an den Schlachten des Span. Erbfolgekriegs und der Türkenkriege teil. Seit 1726 fungierte er in Graz als Vorstand der katechetischen Bibliothek des Jesuitenkollegs. Hier begann er mit der Übersetzung von Jesuitenbriefen aus „beiden Indien“ aus den „Lettres édifiantes et curieuses . . .“ (34 Bde., 1702–76), die er durch von ihm übersetzte Briefe von Missionaren aus dem Hl. Röm. Reich, eigene textkritische Kommentare und Erläuterungen sowie durch Landkarten zu dem zeitschriftenartig angelegten Werk „Der Neue Welt-Bott“ zusammenfügte. Mit seinem „Welt-Bott“, von dem er die ersten 24 der insgesamt 40 Teile herausgab (3 Bde., 1726–58), schuf S. eine originelle und zu ihrer Zeit populäre Materialsammlung zur älteren Missionsgeschichte. Heute zählt der „Welt-Bott“ mit seinen Berichten über Religionen, Sitten und Gebräuche aus Jesuitenmissionen in China, Indien, Amerika und an der Levante neben Bartolomé de Las Casas „Kurzgefaßter Bericht von der Verwüstung der Westind. Länder“ (1552, dt. 1790) zu den wichtigsten missionsgeschichtlichen Quellen und findet auch sprachgeschichtliches Interesse. Nach S.s Tod übernahmen seine Ordensbrüder Franz Keller (1700–62), Peter Probst (1699–1750) und Karl Meyer die Fertigstellung des „Welt-Botts“.

  • Werke

    Weitere W Danckrede nach d. Befreiung v. Ofen, 1712;
    Offenbarung deß Heil. Johannis samt dero Erklärung durch Jacobus Benignum Bossuet, 1718 (Übers.)

  • Literatur

    | Die Kath. Missionen 33, 1904/05, H. 1–4, S. 30–33, 80–83, 103–07;
    J. Wild u. a., Die Jesuiten in Bayern, 1991;
    G. Otruba u. G. Sturath, Las Casas „Kurzgefaßter Ber.“ (1541/42) u. d. „Neue Welt-Bott“ (1728 /58), 1993;
    C. v. Collani, Der Neue Welt-Bott, A Preliminary Survey, in: Sino-Western Cultural Relations Journal 25, 2003, S. 16–43;
    dies., Parishes, Priests and Lay People, Christian Communities as described in the „Neue Welt-Bott“, in: A lifelong Dedication to the China Mission, hg. v.|N. Golvers u. S. Lievens, 2007, S. 669–704;
    R. Dürr, Der „Neue Welt-Bott“ als Markt d. Informationen? Wissenstransfer als Moment jesuit. Identitätsbildung, in: ZHF 34, 2007, S. 441–66;
    U. Strasser, A Case of Empire Envy?, in: Journal of Global History 2, 2007, S. 23–40;
    B. Hausberger, El padre J. S. o el arte de inscribir el mundo a la fe, in: Desde los confines de los imperios ibéricos, Los jesuitas de habla alemana en las misiones americanas, 2007, S. 631–61;
    A. Classen, Transcultural Encounters, German Jesuit Missionaries in the Pimería Alta, in: Transcultural German Studies, hg. v. D. St. Martinson, 2008, S. 269–95;
    Bibliotheca Missionum I, 1929, S. 381–91;
    Wurzbach;
    Koch, Jesuiten;
    LThK1+2;
    BBKL X (W, L);
    Rieser Biogrr.;
    Killy;
    Kosch, Lit.Lex.³ (W, L).

  • Autor/in

    Claudia von Collani
  • Zitierweise

    Collani, Claudia von, "Stöcklein, Joseph" in: Neue Deutsche Biographie 25 (2013), S. 384-385 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd133740145.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA