Dates of Life
1850 – 1921
Place of birth
Greifswald
Place of death
Neubabelsberg
Occupation
preußischer General
Religious Denomination
evangelisch
Authority Data
GND: 133571262 | OGND | VIAF: 57806489
Alternate Names
  • Beseler, Hans Hartwig von
  • Beseler, Hans von
  • Beseler, Hans Hartwig von
  • more

Relations

Outbound Links from this Person

Genealogical Section (NDB)

Inbound Links to this Person

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Beseler, Hans von, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd133571262.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Georg s. (1);
    1885 Clara, T des Eduard Wilhelm Julius Franz Cornelius, Bankdirektor in Moskau, und der Olga Helene Amalia Casparsenn.

  • Biographical Presentation

    B. empfing in den 60er und 70er Jahren die entscheidenden Bildungselemente in Berlin. 1868 trat er in das Garde-Pionier-Bataillon ein und nahm am Kriege 1870/71 teil. Nach Besuch der Kriegsakademie wurde der begabte und in seinem Elternhaus fein gebildete Offizier als Hauptmann in den Großen Generalstab versetzt. Von Waldersee und später von Schlieffen besonders gefördert, stieg er im Wechsel von Generalstabs- und Truppendienst (Übertritt zur Infanterie 1887) schnell auf, wurde 1893 Abteilungschef im Kriegsministerium, 1899 Oberquartiermeister im Großen Generalstab. 1904 wurde er geadelt, da er zur Nachfolge Schlieffens als Chef vorgesehen war. Doch wurde seine Ernennung zugunsten des jüngeren Moltke verhindert. Stattdessen wurde er zum Chef des Ingenieur- und Pionierkorps und Generalinspekteur der Festungen ernannt. In dieser Stellung erhielt er 1910 den Abschied. 1912 wurde er ins Preußische Herrenhaus berufen. Politisch blieb er zeitlebens durch den älteren nationalen Liberalismus seines Elternhauses bestimmt. Doch trat er nach seinem Abschied der Freikonservativen Partei bei und widmete sich ganz der Sorge um das Heer angesichts des drohenden Krieges. Nach Kriegsausbruch zum Kommandierenden General des III. Reservekorps ernannt, wurde er berühmt durch die Eroberung der Festungen Antwerpen (Oktober 1914) und Modlin (August 1915). Unmittelbar darauf zum Generalgouverneur in Warschau ernannt, blieb er in diesem Amt bis Kriegsende. - B. verfolgte eine konsequente Politik der Einbeziehung Polens in ein deutsch-mitteleuropäisches Staatensystem. Primär aus Gründen der Sicherheit gegenüber Rußland und politischer Einsicht gegenüber der polnischen Frage betrieb er gegenüber dem schwankenden Reichskanzler Bethmann Hollweg die Proklamation eines selbständigen polnischen Staates (5.11.1916) im Einvernehmen mit Ludendorff, der die Verwertung der polnischen Wehrkraft anstrebte und sich erst nach dem Mißerfolg der Werbung von B.s Polenpolitik distanzierte. Diese wurde fragwürdig, weil sie den Absichten Österreich-Ungarns widersprach und eine einheitliche Auffassung von den östlichen Kriegszielen im deutschen Reich fehlte. Die deutschen Rechtsparteien, die den scharfen Kurs der preußischen Polenpolitik fortgesetzt wissen wollten, standen B. zumeist ablehnend gegenüber.|

  • Awards

    Träger des Pour le mérite mit Eichenlaub.

  • Literature

    H. Rogge, in: Pommer. Lb. I, 1934, S. 370-90 (P);
    Gf. B. v. Hutten-Czapski, 60 J. Politik u. Gesellschaft, 2 Bde., 1936;
    H. Schapp, Die Entstehung d. poln. Kgr. Polen am 5.11.1916, ein mitteleurop. Problem, Diss. Greifswald-Berlin 1940;
    B. Gf. Wedel, Generalfeldm. v. Hindenburg u. d. Gründung d. poln. Staates, in: Dt. Rdsch., 1941, S. 45-50;
    W. Conze, Nationalstaat od. Mitteleuropa?, Die Deutschen d. Reichs u. d. Nationalitätenfrage Ostmitteleuropas im 1. Weltkrieg, in: Festschr. f. H. Rothfels, 1951;
    E. v. Tschischiwitz, in: DBJ III, S. 13-19 (u. Totenliste 1921, L);
    Wi. VI, 1912.

  • Author

    Werner Conze
  • Citation

    Conze, Werner, "Beseler, Hans von" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 176 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd133571262.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA