Lebensdaten
1514 – 1578
Geburtsort
Meißen
Sterbeort
Magdeburg
Beruf/Funktion
lutherischer Geistlicher ; Schuldramatiker
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 131428780 | OGND | VIAF: 52820783
Namensvarianten
  • Pomarius, Johann
  • Pomarius, Johannes
  • Baumgart, Johann
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Zitierweise

Baumgart, Johann, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd131428780.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Sigismund Baumgart, Goldschmied und Maler;
    M Christina Hoier;
    1) 1542 T des magdeburgischen Bürgers Nesener ( 1567), 2) T des magdeburgischen Ratskämmerers Hans Westphal;
    S Johann Baumgart (Pomarius), Verfasser der „Chronik von Niedersachsen“, seit 1573 Pfarrer an St. Petri, Samuel Baumgart, Archidiakonus zu St. Johannis, Elias Baumgart (* 1550), Verfasser einer „Beschreibung der Magdeburgische Belagerung“, seit 1592 Pastor an St. Petri.

  • Biographie

    B., ein Schüler Georg Majors, Luthers und Melanchthons, wurde nach seiner Wittenberger Studienzeit zuerst Lehrer in Naumburg, dann Konrektor am Magdeburger Gymnasium und 1540 Pfarrer an der dortigen Heilig Geistkirche. Als streitbarer Lutheraner verfaßte er nicht nur zahlreiche katechetische und polemische Schriften, sondern dramatisierte auch für eine Schulaufführung den biblischen Bericht vom weisen Urteil Salomons. Wortreich im Dialog und schwerfällig im Gang der Handlung zeigt das Spiel nur in den derben volkstümlichen Szenen Ansätze zu einer echten Charaktergestaltung. Die antithetischen, grobsatirisch dargestellten Vorgänge beim Rats-, Schöffen- und Hofgericht gaben einer herrschenden Zeitstimmung Ausdruck: der Erbitterung über die Mißstände in der Rechtspflege. Eine dreifache allegorische Auslegung am Schluß unterstreicht, daß, wie überall im protestantischen Schuldrama, auch hier der Dichter Kanzelredner geblieben ist, der sich der Bühne nur als eines besonders eindringlichen Erziehungsmittels zur Unterstützung der Predigt bediente. B. schrieb auch Gebetslieder.

  • Werke

    Juditium, Das Gericht Salomonis, Magdeburg 1561; Eine Predigt v. d. Allerheiligsten Namen Christus, ebenda 1566;
    Drei Predigten v. Guten u. Bösen Engeln, ebenda 1566;
    Carminum liber I, 1578.

  • Literatur

    ADB II;
    Ph. Wackernagel, Das dt. Kirchenlied V, 1877, S. 47;
    Goedeke II, 1886, S. 362;
    W. Kawerau, J. B.s Gericht Salomonis, in: Vjschr. f. Lit.gesch. 6, 1893, S. 1-36;
    Kosch, Lit.-Lex.

  • Porträts

    zeitgenöss. Holzschnitt v. unbek. Hand (Dresden, Staatl. Kupf.kab.).

  • Autor/in

    Adalbert Elschenbroich
  • Zitierweise

    Elschenbroich, Adalbert, "Baumgart, Johann" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 658 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd131428780.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Baumgart: Johann B. (Pomarius), deutscher Dramatiker, geb. 1514 als Sohn eines Goldschmieds und Malers zu Meißen, studirte in Wittenberg, seit 1540 Pfarrer zum h. Geist in Magdeburg, 1578. Neben andern, hauptsächlich katechetischen Schriften, bearbeitete er (für das Magdeburger Gymnasium, dessen Zögling er selbst einst gewesen) sein „Iuditium, das Gericht Salomonis“ (1561). Darin polemisirt er gegen die Juristen, indem er ein Raths-, ein Schöppen-, ein Hofgericht satirisch vorführt, um die Weisheit Salomon's ins Licht zu setzen. Die beiden Mütter sind scharf und lebhaft charakterisirt, insbesondere die „Mütterlichen Affecten“ breit geschildert, aber der Dichter weiß nicht Maß zu halten und wird ermüdend. — Goedeke. Jöcher s. v. Pomarius confus. Rotermund s. ead. v.

  • Autor/in

    W. Scherer.
  • Zitierweise

    Scherer, Wilhelm, "Baumgart, Johann" in: Allgemeine Deutsche Biographie 2 (1875), S. 158 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd131428780.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Pomarius: Johannes P., 18. März 1578, vgl. Johann Baumgart, A. D. B., Bd. II, S. 158.

    Ueber Pomarius' Betbüchlein wider die Pestilenz und seine geistlichen Lieder vgl. Fischer, Kirchenliederlexikon, 2. Hälfte, S. 88 f. bei dem Liede „Mir ist ein geistlich Kirchelein erbauet in dem Herzen mein.“ — Goedeke, Grundriß, 2. Aufl., II, S. 362 f.

  • Autor/in

  • Zitierweise

    CC-BY-NC-SA