Lebensdaten
1464 – 1515
Geburtsort
Ansbach
Sterbeort
Ansbach
Beruf/Funktion
Königin von Böhmen ; Herzogin in Glogau ; Markgräfin von Brandenburg
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 129730556 | OGND | VIAF: 33085096
Namensvarianten
  • Barbara
  • Barbara, von Brandenburg, 1464-1515
  • Barbara, Böhmen, Königin
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Zitierweise

Barbara, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd129730556.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Kurfürst Albrecht Achilles von Brandenburg;
    M Anna von Sachsen;
    1) 1472 Herzog Heinrich XIX. von Glogau-Freistadt, 2) 1476 König Wladislaw von Böhmen.

  • Biographie

    Die achtjährige Tochter des Kurfürsten wurde bereits 1472 mit Herzog Heinrich XIX. von Gloglau-Freistadt verheiratet. Diese Formalehe|brachte nach dem Tod des Herzogs (1476) Brandenburg die Anwartschaft auf dessen Lande ein, die aber gegen den Bruder des Verstorbenen, Hans von Sagan, schwer durchzusetzen war. 1476 hielt König Wladislaw von Böhmen um die Hand B.s an, der denn auch die Ehe durch Prokuration im selben Jahr schließen ließ. Die Zuführung der Königin verzögerte der Vater, erst nach dem Kamenzer Vertrag 1482 entspannte sich das Verhältnis zwischen Brandenburg und Böhmen. B. blieb jedoch in Franken. Als ihre Brüder von ihrem Vorhaben in die Scheidung mit dem Böhmenkönig einzuwilligen hörten, hielten sie B. auf der Plassenburg in Haft. Die Ehe mit Wladislaw wurde 1500 geschieden.

  • Literatur

    ADB II;
    C. Grünhagen, Gesch. Schlesiens, 1884;
    A. Bachmann, Gesch. Böhmens, 1899–1905;
    E. W. Kanter, Markgf. Albr. Achilles v. Brandenburg, 1911;
    O. Hintze, Die Hohenzollern u. ihr Werk, 1915.

  • Porträts

    Rücktafel d. Altarbildes d. sog. Schwanenordens-Ritterkapelle in Ansbach, Abb. b. Th. Däschlein, Der Schwanenorden u. d. sog. Schwanenordens-Ritterkapelle, in;
    Jberr. d. Hist. Ver. f. Mittelfranken 63, 1926, S. 62.

  • Autor/in

    Josef Hemmerle
  • Zitierweise

    Hemmerle, Josef, "Barbara" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 581-582 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd129730556.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Barbara, Markgräfin von Brandenburg, verwittwete Herzogin von Glogau, Königin von Böhmen, die sechste Tochter des Kurfürsten Albrecht Achilles aus dessen zweiter Ehe mit Anna von Sachsen, geb. zu Ansbach, den 30. Mai 1464, 1515, wird erst acht Jahr alt 1472 mit dem schon bejahrten Herzog Heinrich XIV. (IX.) von Glogau-Freistadt verlobt unter Gewährung von 6000 Gulden rheinisch als Mitgift, wogegen ihr der Herzog, falls er ohne männliche Erben stürbe, alle seine Lande zusichert, die dann eventuell auch an Brandenburg fallen sollten. Die Ehe ward auch im J. 1472 geschlossen, aber sie war bei der Jugend Barbaras noch unvollzogen, als am 21. Febr. 1476 Herzog Heinrich starb, und auch die Ehepacten entbehrten noch|der landesherrlichen Bestätigung, die jedoch um so schwieriger zu erlangen war, da um die böhmische Krone damals zwischen Matthias von Ungarn und Wladislaw von Polen Streit war, und der Herzog dem ersteren angehangen, Albrecht Achilles dagegen besonders in der letzteren Zeit sich enger an Ladislaw angeschlossen hatte. Hierauf gestützt focht des verstorbenen Herzogs Bruder, der wilde Herzog Hans von Sagan, als nächster Agnat die Gültigkeit des Testamentes an, nahm die Lande seines Bruders in Besitz und behauptete sie auch zum größten Theile in langen, länderverwüstenden Kämpfen gegen Albrechts Sohn Johann. Günstiger schien die Lage Barbaras werden zu sollen, als im Jahre 1476 der junge König Wladislaw von Böhmen bei Kurfürst Albrecht um die Hand der jungfräulichen Wittwe anhalten ließ. Die Werbung ward angenommen, und am 20. Aug. durch Procuration, indem Herzog Heinrich von Münsterberg den Bräutigam vertrat, zu Frankfurt a. O. im Hause des Christian Buchholz die Ehe durch den Bischof Friedrich von Lebus eingesegnet, Ringe und Briefe gewechselt, Geschenke gegeben und empfangen. Um Neujahr sollte der Kurfürst seine Tochter ihrem Gatten zuführen, den 17. Febr. sollte deren Krönung stattfinden. Beide Termine läßt nun aber aus nicht klar ersichtlichen Gründen Albrecht vorübergehen, ohne B. nach Böhmen zu führen; zwischen ihm und seinem Schwiegersohne entspinnt sich ein gereizter Briefwechsel, und in der wachsenden Spannung zwischen beiden tritt die Vollziehung der geschlossenen Ehe mehr und mehr in den Hintergrund, so daß, als die Unterhandlungen 1479 noch einmal aufgenommen werden, schon eine Differenz bezüglich der Mitgift sie scheitern macht.

    Inzwischen schließt Wladislaw 1478 mit Matthias Frieden, und nun muß Albrecht in der Erbschaftsangelegenheit sich mit einem kleinen Theile der beanspruchten Lande, nämlich den Landschaften Krossen, Züllichau, Sommerfeld, Bobersberg (zusammen das spätere Fürstenthum Krossen) begnügen, die noch dazu von den böhmischen Königen jederzeit um 50000 Goldgulden zurückgekauft werden können (Camenzer Vertrag den 16. Sept. 1482). 1486 stirbt Albrecht, und B. von ihrem Stiefbruder, dem nunmehrigen Kurfürsten Johann, wenig freundlich behandelt, begibt sich nach Franken zu ihren Brüdern Friedrich und Sigismund, die auch durch päpstliche Vermittelung die Vollziehung der Ehe mit Wladislaw betreiben, ohne jedoch ein Resultat zu erzielen. Als die Brüder nun aber erfahren, daß B. aus Liebe zu einem fränkischen Edelmann Konrad von Heydek, dem sie sich heimlich verlobt, Wladislaw, wie dieser wünschte, sein Gelöbniß zurückgegeben und in die Scheidung gewilligt habe (1492), setzen sie B. gefangen, halten sie auf der Plassenburg in der härtesten und peinlichsten Haft und vermögen endlich Heydeck 1495 zu einem Verzicht auf das Gelöbniß Barbaras. Die Ehe derselben mit König Wladislaw, den sie nie zu sehen bekommen hatte, löste erst im J. 1500 ein päpstliches Breve. B. starb den 4. Sept. 1515. L. Höfler, Barbara, Markgräfin von Brandenburg etc., in 2 Abtheilungen. Prag 1867.

  • Autor/in

    Grünhagen.
  • Zitierweise

    Grünhagen, Colmar, "Barbara" in: Allgemeine Deutsche Biographie 2 (1875), S. 49-50 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd129730556.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA