Lebensdaten
1901 – 1964
Geburtsort
Burgbrohl bei Andernach (Rheinland)
Sterbeort
Frankfurt/Main
Beruf/Funktion
Journalist ; Presseverleger
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 128298278 | OGND | VIAF: 74901119
Namensvarianten
  • Stenzel, Hugo Josef Maria
  • Stenzel, Hugo
  • Stenzel, Hugo Josef Maria

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Zitierweise

Stenzel, Hugo, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd128298278.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joseph (1860–1935), aus Brodenbach /Mosel, Gde.rentmeister;
    M Katharina Grod, aus Brohl, aus rhein. Unternehmerfam.;
    3 Geschw;
    1926 Martha Nonn (um 1902–77);
    1 S Benno, 1 T Martha.

  • Biographie

    Nach dem Besuch der Volksschule in Burgbrohl 1907–10 und des Humanistischen Gymnasiums in Andernach 1911–20 legte S. das Abitur ab und studierte 1920–24 Volkswirtschaftslehre und Jura an der Univ. Köln. 1924 wurde er mit einer Arbeit über „Die wirtschaftliche Entwicklung des Kreises Mayen, besonders seit seiner Zugehörigkeit zu Preußen“ zum Dr. rer. pol. promoviert. In der Folge war S. 1924/25 beim Landratsamt Burgbrohl tätig, verließ dann aber die kommunale Verwaltung und wandte sich dem Journalismus zu. Nach einem Volontariat bei der „Neuß-Grevenbroicher Zeitung“ arbeitete er seit 1925 als Redakteur und später Geschäftsführer des „Mayener Tageblattes“. Neben seiner journalistischen Tätigkeit engagierte sich S., der 1925 der Zentrumspartei beigetreten war, in der Kommunalpolitik des Kreises Mayen. 1933 mußte er seine Tätigkeit für das „Mayener Tageblatt“ aufgeben. Nach über einem Jahr Erwerbslosigkeit (Juli 1933– Ende 1934) konnte er sich 1935–39 als selbständiger Inhaber einer Leihbücherei in Kassel eine neue berufliche Existenz aufbauen. Zu Beginn des 2. Weltkriegs zur Polizeireserve eingezogen, leistete er bis Anfang April 1945 Dienst in deren Verpflegungsstelle in Kassel.

    Nach Kriegsende war S. von Mai bis Okt. 1945 als Regierungsrat bei der Provinzialregierung Kurhessen in Kassel tätig, von Okt. bis Dez. 1945 war er dort Polizeipräsident und von Jan. bis April 1946 im Rang eines Ministerialrats Leiter der Polizeiabteilung im Großhessischen Ministerium des Innern in Wiesbaden. Auch parteipolitisch wurde S. wieder aktiv, im Aug. 1945 gehörte er zu den Mitbegründern der CDU in Kassel.

    Im April 1946 erhielt S. zusammen mit August Heinrich Berning von der amerik. Militärregierung die Lizenz zur Herausgabe der Tageszeitung „Frankfurter Neue Presse“, die am 16. 4. 1946 zum ersten Mal erschien.

    Bernings Stelle nahm Anfang Aug. 1947 Leopold Goldschmidt ein; seit 20. 1. 1949 bis zu seinem Tod blieb S. der alleinige Verleger. Als 1958 der Verlag „Neue Presse GmbH“ mit der Frankfurter Societätsdruckerei fusionierte, trat S. auch in die Geschäftsführung der Societätsdruckerei ein.

    Neben seiner Tätigkeit als Verleger war S. in verschiedenen Verbänden und Gremien an führender Stelle am Aufbau eines demokratischen Pressewesens in der Bundesrepublik Deutschland beteiligt. 1947 war er 1. Vorsitzender des Verbandes Hessischer Zeitungsverleger, 1948/49 Stellvertretender Vorsitzender dieses Verbandes. 1949–51 war er Präsident des „Gesamtverbandes der Deutschen Zeitungsverleger e. V.“, 1954–63 Präsident des „Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger e.V.“ (BDZV). 1951–63 war S. gleichzeitig Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Am 3. 2. 1949 nahm S. an der Gründungsveranstaltung der „Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit“ in Frankfurt/M. teil; 1949 wurde er in den Vorstand gewählt.

  • Auszeichnungen

    A Kriegsverdienstkreuz II. Kl. (1943);
    Gr. BVK (1961);
    Ehrenkreuz d. Dt. Roten Kreuzes;
    Mitgl. d. Dt. Ordens St. Marien zu Jerusalem (1981).

  • Literatur

    Dr. H. S. 60 Jahre, in: Frankfurter Neue Presse v. 7. 1. 1961 (P); Nachrufe:
    ebd. v. 22. 7. 1964;
    FAZ v. 22. 7. 1964;

    D. Gutberlet, Die „Frankfurter Neue Presse“, Diss. Marburg 1965;
    H. Rüschenschmidt, Gründung u. Anfänge d. CDU in Hessen, 1981;
    V. Schulze, Der Bundesverband Dt. Ztg.verleger, ³1981;
    A. Estermann (Hg.), Ztg.stadt Frankfurt am Main, Zur Gesch. d. Frankfurter Presse in fünf Jhh., 1994;
    E.-J. Welsch, Die hess. Lizenzträger u. ihre Ztgg., Diss. Dortmund 2002;
    Wi. 1962;
    Munzinger;
    Frankfurter Biogr.

  • Autor/in

    Volker Bendig
  • Zitierweise

    Bendig, Volker, "Stenzel, Hugo" in: Neue Deutsche Biographie 25 (2013), S. 253 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd128298278.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA