Lebensdaten
1849 – 1927
Geburtsort
Dortmund
Sterbeort
Dortmund
Beruf/Funktion
Bergbauindustrieller
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 12788792X | OGND | VIAF: 28106977
Namensvarianten
  • Müser, Robert
  • Müser, Robert

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Aus dem Register von NDB/ADB

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Müser, Robert, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd12788792X.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Friedrich Wilhelm (1812–74). Dr. med., Arzt, Mitbegründer u. Vors. d. Verw.rats d. Harpener Bergbau AG, S d. Hof- u. Brennereibes. Johann Wilhelm (1781–1855) u. d. Johanna Katharina Elisabeth Brinkmann (1784–1845);
    M Friederika Caroline Amalie (1817–78), T d. Heinrich Johann Dietrich Lührmann (1788–1839), Kolonialwarengroßhändler in D., u. d. Gertrud Dorothea Hammacher (1788–1865);
    14 Geschw; ledig.

  • Biographie

    Nach dem Besuch des Gymnasiums in Dortmund ging M. 1866 nach Amerika, wo sich bereits drei ältere Brüder niedergelassen hatten. Auf eine Banklehre in New York folgte eine mehrjährige kaufmännische Tätigkeit bei einem dortigen Handelshaus. M. erwarb die amerikan. Staatsbürgerschaft, da er beabsichtigte, in den USA zu bleiben. Auf Wunsch des erkrankten Vaters kehrte er jedoch 1874 nach Dortmund zurück und wurde in den Verwaltungsrat der Harpener Bergbau AG (HBAG) berufen. Gemeinsam mit Bergmeister v. der Becke übernahm er 1875 die Leitung des Unternehmens; nach dessen Ausscheiden wurde er 1893 als Generaldirektor alleiniger Vorstand der HBAG. M. setzte das Werk seines Vaters in zunächst schwieriger Zeit fort. In der wirtschaftlichen Krise der 70er Jahre war die Nachfrage nach Kohle stark rückläufig, doch M. gelang nicht nur eine Stabilisierung des Absatzes, sondern sogar eine stetige Vergrößerung des Grubenbesitzes und der Erwerb zahlreicher wertvoller Beteiligungen. 1893 gehörte er mit Emil Kirdorf zu den Gründern des Rhein.-westfäl. Kohlen-Syndikats. 40 Jahre lang hat er die HBAG geprägt und zu einem der bedeutendsten Bergbaukonzerne in Deutschland ausgebaut. Als er 1914 sein Amt als Generaldirektor niederlegte und den Vorsitz im Aufsichtsrat übernahm, war die Zahl der betriebenen Schächte von 4 auf 46, die Belegschaft von 1755 auf über 33 000 gestiegen. M. begnügte sich nicht damit, als Generaldirektor die großen Linien der Unternehmenspolitik zu bestimmen, sondern beschäftigte sich auch intensiv mit Detailfragen. Besonders am Herzen lag ihm der Ausbau der betrieblichen Sozialleistungen. Er förderte den Wohnungsbau für Arbeiter und Angestellte, die Einrichtung von Kindergärten in den Siedlungen, von Speise- und Konsumanstalten und ließ ein Erholungsheim für Kinder bauen. In Geeste bei Meppen (Emsland) verwandelte er 2500 Morgen Ödland in einen landwirtschaftlichen Musterbetrieb, um seine Bergleute mit Nahrungsmitteln zu versorgen.

    Neben seiner Tätigkeit für die HBAG wirkte M. in Vorständen und Aufsichtsräten zahlreicher Unternehmen und Körperschaften mit. Dazu zählten neben Zechenunternehmen des Ruhrgebiets und mitteldeutschen Kaligruben sowie Braunkohlen- und Brikettwerken die Rhein. Dynamitfabrik in Köln, die Rombacher Hüttenwerke, der Bochumer Verein für Bergbau und Gußstahlfabrikation, die Deutsche Petroleum AG und die Berliner Handelsgesellschaft. M. war Mitglied des Reichseisenbahnrats, des Wasserstraßenbeirats für den Dortmund-Ems-Kanal und des Vereins für die Kanalisierung der Lippe. Er bekleidete führende Positionen beim Verein für die bergbaulichen Interessen in Essen und bei der Westfälischen Berggewerkschaftskasse in Bochum. Nach seinen Tode wurde eine Großschachtanlage in Bochum-Langendreer nach ihm benannt.|

  • Auszeichnungen

    KR (1902), GKR (1910).

  • Literatur

    O. Martens, R. M., in: Jb. f. d. Oberbergamtsbez. Dortmund 9, 1908-09, 1910 (P);
    Glückauf 63, 1927, S. 1776 (P);
    Der Bergbau 40, 1927, S. 609 f.;
    Stahl u. Eisen 47, 1927, S. 2060 (P);
    A. Heinrichsbauer, Harpener Bergbau-AG 1856-1936, 80 J. Ruhrkohlen-Bergbau, 1936 (P);
    W. Serlo, Bergmannsfamilien in Rheinland u. Westfalen, 1936, S. 167-69;
    F. Mariaux, Gedenkwort z. hundertj. Bestehen d. Harpener Bergbau-AG, 1956 (P);
    G. Gebhardt, Ruhrbergbau, 1957;
    H. Radzio, Am Anfang war d. Kohle, 125 J. Harpener AG 1856-1981, 1981.

  • Autor/in

    Gabriele Unverferth
  • Zitierweise

    Unverferth, Gabriele, "Müser, Robert" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 561-562 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd12788792X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA