Zeitzler, Kurt
- Dates of Life
- 1895 – 1963
- Place of birth
- Goßmar (Landkreis Luckau, Brandenburg)
- Place of death
- Hohenaschau (Chiemgau, Bayern)
- Occupation
- Generaloberst ; Offizier ; Militär
- Religious Denomination
- evangelisch
- Authority Data
- GND: 125000421 | OGND | VIAF: 961095
- Alternate Names
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- Zeitzler, Kurt
- Zeitzler, Curt
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Zeitzler, Kurt
| Generaloberst, * 9.6.1895 Goßmar (Landkreis Luckau, Brandenburg), † 25.9.1963 Hohenaschau (Chiemgau, Bayern), ⚰ Friedhof Niederaschau. (evangelisch)
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Genealogy
V →Hermann, Pfarrer;
M Elise Ullrich. -
Biography
Nach dem Abitur in Luckau 1914 trat Z. als Offizieranwärter in das 4. Thür. Infanterieregiment Nr. 72 in Torgau ein. Mit diesem zog er in den 1. Weltkrieg (Dez. 1914 Lt.), wurde mehrfach ausgezeichnet, verwundet und im Okt. 1918 zum Oberleutnant ernannt.
Er erlebte das Kriegsende als Regimentsadjutant und diente danach im freiwilligen Landesjägerkorps Thüringen, ehe er 1920 in die Reichswehr übernommen wurde. Dort war er Adjutant, Zugführer und Kompaniechef, absolvierte die Führergehilfenausbildung und verschiedene Stabsverwendungen (Hptm. 1928). Z.s Karriere erhielt mit der NS-Machtübernahme und der folgenden Aufrüstung einen Schub: 1934 in das Reichswehrministerium versetzt (Major 1934), gelangte er in die Amtsgruppe Wehrmachtführungsstab (Oberstlt. 1937). 1939 avancierte er zum Kommandeur des Infanterie-Regiments 60 in Lüdenscheid und zum Oberst.
Am Überfall auf Polen nahm Z. als Chef des Generalstabs des XXII. Armeekorps teil, nach dessen Umgruppierung zur Panzergruppe Kleist am Westfeldzug, mit der Panzergruppe 1 am Balkanfeldzug sowie mit der 1. Panzerarmee am Überfall auf die Sowjetunion|1941. Seine operative Begabung, sein Improvisationstalent und wohl auch seine Bekanntschaft mit dem Chefadjutanten der Wehrmacht bei →Adolf Hitler (1889–1945), Generalmajor →Rudolf Schmundt (1896–1944), verhalfen ihm zu einem Gespräch bei Hitler, der ihn umgehend förderte: Im Febr. 1942 zum Generalmajor befördert, wurde er im April 1942 Chef des Generalstabs der Heeresgruppe D in Frankreich.
Nach der Entlassung →Franz Halders (1884–1972) wurde Z. von Hitler im Sept. 1942 zum Chef des Generalstabs des Heeres und unter Auslassung eines Dienstgrads zum General der Infanterie ernannt. Z. war einer der wenigen Generale, die Hitler gegenüber offen ihre Meinung – ohne nennenswerte Folgen – vertraten. So kämpfte er für den Ausbruch der 6. Armee aus dem Kessel von Stalingrad ebenso wie um mehrere Rückzüge an der Ostfront, nachdem dort die Rote Armee die Initiative übernommen hatte. Er opponierte auch gegen den „Kommissarbefehl“, nicht aber gegen den Vernichtungskrieg insgesamt.
Trotzdem wurde Z. am 30.1.1944 zum Generaloberst ernannt. Als Hitler nach dem Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte im Sommer 1944 verlangte, die Heeresgruppe Nord sollte sich in Kurland einschließen lassen, kam es zum Bruch: Z. bot mehrmals seine Demission an und meldete sich Ende Juni 1944 schließlich krank; am Attentat des 20. Juli und anderen Widerstandsaktionen war er nicht beteiligt. Hitler ließ ihn in die Führerreserve versetzen und im Jan. 1945 unter dem Verbot, die Uniform weiter zu tragen, aus der Wehrmacht entlassen.
Bei Kriegsende geriet Z. in alliierte Kriegsgefangenschaft. Wegen seines schweren Herzleidens beim Nürnberger Prozeß gegen die Hauptkriegsverbrecher als Zeuge der Verteidigung nur eingeschränkt vernehmungsfähig, wurde er im Febr. 1947 aus der Gefangenschaft entlassen, zog nach Hamburg, dann nach Hohenaschau. Er wirkte an umfangreichen Studien zur Kriegführung der Panzergruppe Kleist und der 1. Panzerarmee der Operational History (German) Section der Historical Division der US Army mit und verfaßte zahlreiche unveröffentlichte Ausarbeitungen und Vorträge zum Generalstab und der Kriegführung im 2. Weltkrieg, die sich in seinem Nachlaß befinden.
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Awards
|E. K. II (1914) u. I (1917), Spange z. E. K. I (1939) u. z. E. K. II (1939);
Rr.kreuz d. bulgar. Mil.-Verdienstordens mit Schwertern (1916);
hzgl. anhaltin. Friedrich-Kreuz (1918);
Verwundetenabzeichen in Schwarz (1918);
Ehrenkreuz f. Frontkämpfer (1934);
Komturkreuz d. ungar. Verdienstordens (1938), am Kriegsband mit Schwertern (1942);
Rr.kreuz (1941);
Bulgar. Mil.verdienstorden II. Kl. mit Kriegsdekoration (1941);
Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“ (1942);
Freiheitskreuz I. Kl. mit Stern u. Schwertern d. Rep. Finnland (1943);
Wehrmacht-Dienstauszeichnung IV.–I. Kl. -
Primary Sources
Qu Nachlaß 1940–63 BA-Mil.archiv Freiburg, N 63 (unpubl. Mss.) u. Pers. 6/65; O. Krug, Materialslg. 1950–59, insbes. Korr., z. Personengesch. dt. Generale 1918–1945, BA-Mil.archiv Freiburg.
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Literature
|Rangliste d. Dt. Reichsheeres, 1925 u. 1930;
F.-Ch. Stahl, in: G. R. Ueberschär (Hg.), Hitlers mil. Elite, II, 1998, S. 283–92;
V. Scherzer, Rr.kreuzträger 1939–1945, ²2007, S. 803;
J. Hürter, Hitlers Heerführer, Die dt. Oberbefehlshaber im Krieg gegen d. Sowjetunion 1941/42, 2006. -
Portraits
|Photogr. (BA, Bilddatenbank).
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Author
John Zimmermann -
Citation
Zimmermann, John, "Zeitzler, Kurt" in: Neue Deutsche Biographie 28 (2024), S. 632-633 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd125000421.html#ndbcontent