Lebensdaten
1776 – 1851
Geburtsort
Leimen bei Heidelberg
Sterbeort
Karlsruhe
Beruf/Funktion
Bankier ; badischer Industrieller
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 124815014 | OGND | VIAF: 47704463
Namensvarianten
  • Seligmann, David (geboren)
  • Eichthal, David Freiherr von
  • Seligmann, David (geboren)
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Eichthal, David Freiherr von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd124815014.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus alter Fam. der isr. Oberschicht, die nach dem Orleanschen Krieg in die Pfalz einwanderte u. um 1700 in Leimen auftrat;
    V Aron Elias Seligmann, seit 1814 Frhr. v. E. (1747–1824, isr., seit 1819 kath.), Kaufm., Bankier u. Tabakfabrikant in Leimen, dann auch in Mannheim u. Frankfurt, kurpfälzischer Salzfaktor, gab dem Kf. v. Pfalzbayern 1794-96 mit D. H. Schmaltz u. Sohn in Mannheim eine Anleihe v. 6 Mill. fl., 1801 noch 3 Mill., siedelte nach München über, lieh 1808 dem bayerischen Staat weitere 4 Mill. fl., S des Elias Seligmann ( n. 1758), Kaufm., kurpfälzischer Hofagent u. württ. Salzfaktor;
    M Hintele, dann Henriette (1746–1831, blieb isr.), T des Jakob Levi (isr.), hohenzollisch-sigmaringischer Hoffaktor, u. der Cheila Kaulla;
    B Arnold (1772–1838), Bankier in Augsburg, Louis (1782–1840), Gründer des Bankhauses Louis d'E. in Paris, Simon s. (2);
    Schw Cheila, dann Caroline (1767–1836, Ignaz Mayer, 1824, Bankier in Mannheim, München u. Leimen, Bes. der Münchener Lederfabrik in Obergiesing), Rachel, dann Sophie (1790–1861, Leop. v. Lämel, 1867, Bankier, Dir. der Österr. Nationalbank in Prag);
    N.N.; 1 Tochter; Neffe (Sohn des Arnold) August (1795–1875, ev.), Leuchtgasindustrieller in Augsburg, Unternehmer der 1. Gasbeleuchtung in München.

  • Biographie

    E. war einer der führenden Industriellen Badens in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Im Besitz eines großen Vermögens – er zahlte neben dem Bankhaus von Haber die höchste Gewerbesteuer in Karlsruhe – wurde er 1810 Teilhaber der im Jahr zuvor durch den Zürcher Mechaniker Georg Bodmer gegründeten Maschinenfabrik, Gewehrfabrik und mechanischen Baumwollspinnerei im Kloster Sankt Blasien. Nach Zerwürfnissen mit Bodmer übernahm er die Fabrik allein, führte sie über 30 Jahre unter ungünstigen Bedingungen mit wechselndem Erfolg weiter und gliederte ihr ein Hammer- und Walzwerk und eine chemische Bleiche an. Zeitweise beschäftigte er über 800 Arbeiter, die eine eigene Fabrikgemeinde mit Schule etc. bildeten, deren Bürgermeister er war. Sein in Sankt Blasien investiertes Vermögen wurde 1840 mit 1,5 Millionen Gulden bewertet. Anfang der 40er Jahre geriet er in Schwierigkeiten und wandelte 1845 das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft um, die aber infolge des Frankfurt-Karlsruher Bankkraches von 1847/48 in Konkurs geriet (1851). Außerhalb Sankt Blasiens betrieb E. eine Krapp- und Bleizuckerfabrik mit 20-30 Arbeitern, 1836-44 eine Zuckerfabrik in Grötzingen. Unter den frühen Industriellen Badens blieb er wegen seiner jüdischen Herkunft und auch wegen seines schwierigen Charakters ein Außenseiter.

  • Literatur

    F. Hirsch, 100 J. Bauen u. Schauen II, 1932, S. 337 ff. (P). - Qu.: Bad. Generallandesarchiv Karlsruhe.

  • Autor/in

    Wolfram Fischer
  • Zitierweise

    Fischer, Wolfram, "Eichthal, David Freiherr von" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 386 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124815014.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA