Lebensdaten
1832 – 1905
Geburtsort
Pölitz bei Oldesloe (Holstein)
Sterbeort
Kiel
Beruf/Funktion
Pädagoge ; Biologe
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 124681697 | OGND | VIAF: 3411771
Namensvarianten
  • Junge, Friedrich
  • Junge, Fridericus

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Junge, Friedrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd124681697.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Friedrich Wilhelm ( 1832), aus Rathenow, Schuhmacher;
    M Christina Maria (1788–1876), T d. Caspar Rau in Schwienköben u. d. Amalie Grell;
    Henriette Ehrich;
    3 S, 2 T.

  • Biographie

    J. absolvierte 1851-54 das Seminar in Segeberg und war danach als Lehrer in Lütjenburg (1854 u. 1862), Blankenese, Plön (1860) und seit 1873 an der Mädchenschule in Kiel tätig (Rektor 1878, Ruhestand 1899). – Seinen naturwissenschaftlichen Interessen in Physik, Chemie und vor allem in Botanik ging J. bereits als mittelloser Schüler zielstrebig nach, und als junger Lehrer erstand er mit dem als Amateurphotograph verdienten Geld sein erstes Mikroskop (1853), das er auch zur Trichinenbeschau benutzte. Seine ersten Unterrichtserfahrungen mit dem veralteten, noch ausschließlich auf der Systemkunde beruhenden Lehrmethoden für Naturkunde waren für ihn enttäuschend und gaben den Anstoß, nach neuen Wegen zu suchen. Diese erschlossen sich ihm in Kiel. Hier fand er Zugang zu Universitätsinstituten und Wissenschaftlern, vor allem bei dem Zoologen K. A. Möbius konnte er seine Kenntnisse vertiefen wie auch seine Konzeption zur Neuordnung des Naturkundeunterrichts entwickeln, die sich auf die biologischen Prinzipien der in Gemeinschaften zusammenlebenden aufeinander eingestellten Individuen begründet. Die entscheidende Anregung hierzu erhielt er durch das von Möbius gelehrte Phänomen der Biozönose (Lebensgemeinschaft von Pflanze, Tier und Mensch in einem Biotop), die er als Ordnungsprinzip „Lebensgemeinschaft“ seiner Neuordnung zugrundelegte und die er 1885 erstmals publizierte in seinem Werk „Naturgeschichte, Bd. 1: Der Dorfteich als Lebensgemeinschaft“, was weltweite Beachtung auslöste. Es folgten neben zahlreichen Einzelartikeln „Naturgeschichte, Bd. 2: Die Kulturwesen der deutschen Heimat nebst ihren Freunden und Feinden, eine Lebensgemeinschaft um den Menschen, 1. T. Die Pflanzenwelt“ (1890), Bd. 3: „Die Urwesen“ (1905, P, mit Biogr. v. O. Junge), und „Beiträge zur Methodik des naturkundlichen Unterrichts in Abhandlungen und Beispielen“ (1893, ⁴1904). Seine zunächst vielfach abgelehnten und angefeindeten Vorstellungen zur Reformierung des naturkundlichen Unterrichts fanden schließlich noch zu seinen Lebzeiten Anerkennung.

  • Literatur

    F. Wienstein, Preuß. Päd. d. Neuzeit, 1900, S. 161-76 (mit Auiobiogr.);
    W. O. Beyer, Dt. Schulwelt d. 19. Jh. in Wort u. Bild, 1903, S. 135 f. (P);
    H. Blunck, in: Schleswig-Holstein. Schulztg. 53, 1905, Nr. 30/31;
    O. Junge, F. J., ein Lb., in: Päd. Mgz. 268, 1905;
    BJ X (u. Tl., W, L);
    Lex. d. Päd. II, 1953.

  • Autor/in

    Gaston Mayer
  • Zitierweise

    Mayer, Gaston, "Junge, Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 680 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124681697.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA