Lebensdaten
1875 – 1946
Geburtsort
Königsberg
Sterbeort
Bern
Beruf/Funktion
sozialistischer Politiker
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 124374921 | OGND | VIAF: 5864253
Namensvarianten
  • Crispien, Arthur
  • Crispien, Artur

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Crispien, Arthur, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd124374921.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V August, Maler;
    M Franziska Laczinski;
    1897 Berta Ranglack;
    4 T.

  • Biographie

    Mehr Idealist als Realpolitiker, gehörte C. in der Weimarer Republik zu den Führungskräften der Sozialdemokratie, für deren Entwicklung seine Haltung in entscheidenden Situationen nicht ohne Bedeutung war. Nach Erlernung des väterlichen Handwerks und Ausbildung an der Kunstschule betätigte er sich zunächst als Theatermaler, war dann Krankenkassenangestellter, von 1904 ab Redakteur an der „Volkszeitung“ in Königsberg und 1906-12 an deren Kopfblatt in Danzig, gleichzeitig Parteisekretär für Westpreußen. Seine nächste Position an der „Schwäbischen Tagwacht“ in Stuttgart mußte er bald nach Beginn des 1. Weltkrieges aufgeben, als sich wegen seiner Option für die Kreditverweigerung Differenzen mit der regionalen Parteileitung ergaben. Die illegale Herausgabe eines eigenen pazifistischen Blattes „Der Sozialdemokrat“ trug ihm 6 Monate Gefängnis ein. Im November 1918 übernahm er das Amt des Innenministers und Vizeministerpräsidenten in der Revolutionsregierung für Württemberg. Nachdem die Unabhängigen im Januar 1919 ihre Kabinettsvertreter zurückgezogen hatten, wurde er neben Hugo Haase zum Parteivorsitzenden der USPD und 1920 als Abgeordneter für Berlin in den Reichstag gewählt, dem er bis 1933 angehörte. Als Führer einer Delegation, die im Sommer 1920 in Moskau über einen etwaigen Anschluß der USPD an die 3. Internationale verhandelten, lehnte er die Bedingungen Lenins ab, die die Übertragung des bolschewistischen Systems auf Deutschland bedeutet hätten, und über die es dann kurz darauf zur Spaltung der USPD kam. Nachdem die Versöhnung des demokratischen Flügels mit den Mehrheitssozialisten nicht zuletzt auf Grund seines Betreibens erfolgt war, wurde C. einer der drei Vorsitzenden der SPD. Nach dem Reichstagsbrand emigrierte er in die Schweiz, wo er dem Vorstand der Vereinigung deutscher Demokraten angehörte und sich karitativen Aufgaben, insbesondere der Hilfe für jüdische Flüchtlinge widmete.

  • Werke

    Abrechnung mit d. Mehrheitssozialisten, 1919;
    Progr. u. Taktik d. USPD in ihrer geschichtl. Entwicklung, 1919;
    Die Internationale, 1920;
    Überflüssige Menschen (Vorschläge z. Bevölkerungspolitik), 1921;
    Marxistisches ABC, 1928;
    Die Sozialdemokratie u. d. Reparationen, 1932.

  • Literatur

    Arthur C., Sonderdruck d. Mitt.bl. d. „Kreuzritter“, Bern, 1946 (P).

  • Autor/in

    Paul Mayer
  • Zitierweise

    Mayer, Paul, "Crispien, Arthur" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 416 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124374921.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA