Lebensdaten
1751 – 1829
Geburtsort
Vaihingen/Enz (Württemberg)
Sterbeort
Schorndorf (Württemberg)
Beruf/Funktion
Philosoph ; Psychologe ; Pädagoge
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 119270285 | OGND | VIAF: 61588419
Namensvarianten
  • Abel, Jacob Friedrich von
  • Abel, Friedrich von
  • Abel, Jacob Friedrich von
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Zitierweise

Abel, Friedrich von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119270285.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Conradin Ludwig Abel, Regierungsrat und Oberamtmann, aus alter Arztfamilie (nahm den von Schiller im „Verbrecher aus verlorener Ehre“ behandelten „Sonnenwirt“ Friedrich Schwan gefangen);
    M Eva Regine Bojon;
    B Christoph Conradin von Abel, Landschaftskonsulent;
    1) 1786 Luise, T des Stadtschreibers Schmid in Schorndorf, 2) 1810 Friederike Beate, T des Stiftspredigers Rieger in Stuttgart;
    S Karl Gustav von Abel, Obertribunalprokurator in Stuttgart, Kunstsammler; Adelserneuerung für die Familie 10.1.1820 (für einen angeblich 1624 verliehenen Adel);
    E Otto Abel (1824–54), Historiker, Mitarbeiter der MG, Sigurd Abel (1837–1873), Historiker.

  • Biographie

    Nach dem üblichen Bildungsgang der altwürttembergischen Theologen war A. 1772-90 Professor an der „Karlsschule“, 1790-1811 Professor der praktischen Philosophie in Tübingen, dann bis 1823 Vorsteher des „Seminars“ (der evangelischen Klosterschule) Schöntal und endlich Generalsuperintendent für Urach und Reutlingen. Seit 1790 war er zugleich Visitator der Lateinschulen in den Umkreisen seiner Wirkungsorte, wie denn seine Bedeutung überhaupt vorzüglich in seinem Erziehertum lag, zumal während seiner Karlsschulzeit, wo er dem Unterricht durch seinen Reformplan eine neue Gestaltung gab. Vor allem durch seine Betonung des Eigenrechts der Jugend und seine Methode, aus der Literatur Belege heranzuziehen, übte A. großen Einfluß auf Schiller aus, den er zuerst mit Shakespeare bekannt machte und dem er stets freundschaftlich verbunden blieb. Wissenschaftlich wirkte er am stärksten durch seine „Erfahrungsseelenkunde“, die er selbständig neben K. Philipp Moritz begründete, auch dadurch auf Schillers Jugendphilosophie und -dichtung einwirkend. Als Anhänger der englischen und deutschen Aufklärungsphilosophie nahm A. an der großen Wendung der deutschen Philosophie seit Kant keinen Anteil.

  • Werke

    W. u. a. Btrr. z. Gesch. d. Liebe aus einer Slg. v. Briefen, 2 Bde., 1778;
    Einl. in d. Seelenlehre, 1786;
    Slg. u. Erklärung merkwürdiger Erscheinungen aus d. menschl. Leben, 2 Bde., 1787 (darin eine Studie über den „Sonnenwirt“);
    Selbstbiogr., Württ. Landesbibl. (ungedr.);
    J. Abel, Aus Prof. J. F. A.s hs. Erinnerungen, 1788 ff., in: Württ. Vjschr. 8, 1885, S. 227-29;
    R. Weltrich, Aus J. F. A.s Aufzeichnungen üb. Schiller, in: Ztschr. f. vergleichende Lit.gesch. 14, 1901, S. 325 bis 329.

  • Literatur

    ADB I;
    F. Aders, J. F. A. als Philosoph, 1893;
    J. Hartmann, Schillers Jugendfreunde, 1904, S. 95 bis 123;
    R. Berger, Schiller, Sein Leben u. sein Werk, Bd. 1, 1909, S. 582 ff.;
    Goedeke IV, 1, 1916, S. 599;
    Frels, 1934;
    41. Rechenschaftsber. d. Schwäb. Schillerver., 1936/37;
    R. Buchwald, Schiller I, 1937, S. 182 ff.; s. a.
    Heyd II, 1896, S. 298, IV, 1915, S. 247, VI, 1929, S. 212.

  • Autor/in

    Reinhard Buchwald
  • Zitierweise

    Buchwald, Reinhard, "Abel, Friedrich von" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 11 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119270285.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Abel: Jacob Friedr. v. A., Philosoph, geb. 9. Mai 1751 zu Vaihingen,| 7. Juli 1829; studirte 1764—1772 auf den niederen Seminarien zu Denkendorf und Maulbronn, so wie auf dem höheren zu Tübingen Philologie, Philosophie und Theologie und wurde, nachdem er 1770 Magister geworden, 1772 als Professor der Philosophie an die militärische Pflanzschule auf der Solitude und bei der Verlegung derselben nach Stuttgart berufen. Er war einer von Schiller's Lehrern und sein Freund. Seine Vorträge betrafen die Psychologie, Moral und Geschichte der Menschheit. 1790 erhielt er nach Ploucquet's Tode die ordentliche Professur der Philosophie und das Rectorat des Contuberniums in Tübingen, wurde 1792 Pädagogarch der lateinischen Schulen ob der Staig, 1811 Prälat, Generalsuperintendent von Oehringen und Vorsteher des Seminars zu Schönthal und dadurch Mitglied der leitenden Oberbehörde der evangelischen Kirche in Würtemberg. 1823 wurde er Generalsuperintendent zu Urach und im selben Jahre zu Reutlingen mit dem Wohnsitz in Stuttgart, wo er seit 1819 auch Mitglied der Ständeversammlung war. Er starb auf einer Erholungsreise zu Schorndorf im Jaxtkreise. Von seinen zahlreichen philosophischen Schriften war die „Einleitung in die Seelenlehre" (Stuttg. 1786) ihrer Zeit die am meisten geachtete und seine Hauptaufgabe fand er in der Beweisführung von der Einfachheit der Seele und ihrer Unsterblichkeit ("Ausführliche Darstellung des Grundes unseres Glaubens an Unsterblichkeit.“ Frkf. 1826). Die „Sammlung und Erklärung merkwürdiger Erscheinungen aus dem menschlichen Leben“ (Stuttg. 1784—90. 3 Bde.) enthält im zweiten Bande (1787. S. 1 ff.) die Geschichte des Fr. Schwan, aus welcher Schiller, nach Abel's mündlicher Erzählung schon vor dem Erscheinen, seinen „Verbrecher aus verlorener Ehre“ gebildet hatte.

    • Literatur

      Wagner, Hohe Carlsschule 2, 185 ff. N. Nekrol. 7, 549 ff. Schiller's sämmtl. Schr. 4, 64.

  • Autor/in

    Goedeke.
  • Zitierweise

    Goedeke, Karl, "Abel, Friedrich von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 1 (1875), S. 12-13 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119270285.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA