Lebensdaten
1640 – 1711
Geburtsort
Freiberg (Sachsen)
Sterbeort
Freiberg (Sachsen)
Beruf/Funktion
Oberberghauptmann in Freiberg
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 119180812 | OGND | VIAF: 12620366
Namensvarianten
  • Schönberg, Abraham von
  • Schönberg, Abraham von
  • Schoenbergk, Abrahamus a
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Zitierweise

Schönberg, Abraham von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119180812.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Gasparft ( 1639), kurfürstl. sächs. Rittmeister, anhalt.-zerbster Konsistorialpräs., sächs.-weißenfelser Kanzler, Bes. d. Herrschaft Frauenstein u. Rechenberg;
    M Anna Maria v. Bünau ( 1667), verkaufte 1647 d. Herrschaft Frauenstein; Vormund Nicol v. S.;
    6 Geschw;
    - 1) 1669 Agnes v. S. ( 1693), 2) 1694 Eleonore v. Neitschütz ( 1702), 3) 1703 Auguste Eustachius v. Thümen ( 1730);
    1 S aus 1), 1 T aus 1).

  • Biographie

    S. studierte seit 1656 Philosophie, Staats- und Rechtswissenschaften in Jena und seit 1659 in Wittenberg. Nach der Kavalierstour erlernte er 1662/63 praktisch und theoretisch den Bergbauberuf im Erzgebirge. 1663 wurde er Kommissionsrat in der Bergverwaltung, 1668 kfl. Rat und Vizeberghauptmann, 1070 Berghauptmann, 1676 Oberberghauptmann und 1681 zugleich Kreishauptmann des Erzgebirgischen Kreises (GR 1697).

    S. verfügte über solide Fachkenntnisse und besaß Organisationstalent und wirtschaftlichen Weitblick. Unter seiner Leitung gelangte das sächs. Montanwesen nach dem Dreißigjährigen Krieg zu neuer Blüte. Auf der Grundlage einer umfangreichen Analyse der Bergreviere durch eingesetzte Kommissionen wurden sowohl technische Neuerungen wie Kehrräder (seit 1668) eingeführt als auch die wirtschaftliche Situation der Bergwerksstädte überprüft. Unter Hinweis auf die Vorteile der Bergfreiheit wurden die Städte verpflichtet, Kuxen zu erwerben und ggf. die notwendigen Zubußen zu entrichten. S.s Reformbestrebungen mündeten 1674 in eine neue sächs. Bergordnung. Aufgrund|unterschiedlicher Widerstände gelang es ihm jedoch nicht, die Bergordnung zur Verabschiedung zu bringen, weshalb er sie 1693 schließlich unter dem Titel „Ausführliche Berginformation“ (²1698) unter Umgehung der Landstände publizierte. Darin enthalten ist eine Beschreibung aller Tätigkeiten, Rechte und Pflichten der Bergleute, der Stand der Bergbautechnik, aber auch die wirtschaftlichen und sozialen Gegebenheiten, ferner bergrechtliche Fragestellungen und Empfehlungen, welche Gerichte strittige Bergsachen behandeln sollten.

    S. stand in Briefwechsel mit Ehrenfried Walter v. Tschirnhaus (1651–1708) und Gottfried Wilhelm Leibniz (1646–1716). Er übernahm deren Grundsatz „theoria cum praxi“ und gründete in diesem Geist in Freiberg 1702 eine Stipendienkasse, die mit Mitteln aus der Freiberger Hütten- und Zehntnerkasse ausgestattet wurde. Gleichzeitig wurde eine Anstalt errichtet, an der die Stipendiaten im Berg- und Hüttenwesen ausgebildet werden konnten. Daraus ging 1765 die Bergakademie Freiberg hervor, die erste montanistische Hochschule der Welt.

  • Literatur

    W. Schellhas, in: Bergak. 1962, S. 92-98;
    ders. u. W. Jobst, A. v. S., Leben u. Werk, 1994 (P);
    K. E. Fritzsch, Die Schönbergporträts d. Bergak. Freiberg, 1962, S. 311-17;
    M. Sahrer v. Sahr v. Schönberg u. a., Die Gesch. d. Fam. v. S., Ausst. d. v. Schönbergschen Stiftung, 2004 (P);
    W. Serlo, Männer d. Bergbaus, 1937.

  • Porträts

    Gem. v. A. Warnitz, nach 1681 (Bergak. Freiberg);
    Gem. vermutl. v. dems., 1697 (Oberbergamt Freiberg);
    Medaille v. C. Wermuth, 1698 (Bergak. Freiborg);
    Marmorbüste v. J. H. Böhme d. J. im Kreuzgang d. Freiberger Doms, Weinhumpen mit Bildnis, 1679 (Stadt- u. Bergbaumus. Freiberg).

  • Autor/in

    Horst Gerhardt
  • Zitierweise

    Gerhardt, Horst, "Schönberg, Abraham von" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 388-389 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119180812.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA