Lebensdaten
1778 – 1856
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Rom
Beruf/Funktion
Maler ; Künstler ; Kupferstecher
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 119022079 | OGND | VIAF: 37187027
Namensvarianten
  • Catel, Franz
  • Catel, Franz Ludwig
  • Catel, Franz
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Zitierweise

Catel, Franz Ludwig, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119022079.html [08.10.2024].

CC0

  • Genealogie

    Die Fam. stammt aus Sedan;
    V Pierre Frédéric (1747–91), Assessor am Französischen Gericht in Berlin, S des Ernest Louis in Stargard (Pommern) u. der Marie Anne Gery;
    M Elis. Wilh. (1757–1809), T des François Rousset, Kaufm. in Berlin, u. der Marie Elis. Gervaiset; Vetter des Vaters Samuel Heinr. (1758–1838), pol. Redakteur der Vossischen Ztg. (s. ADB XL); Bruder Ludw. (1776-1819), Innenarchitekt, bekannt durch das v. ihm erfundene Stuckmosaik (Potsdamer Stadtschloß), entwarf Innendekorationen für die Schlösser in Weimar u. Braunschweig (s. ADB IV, ThB);
    1) Berlin 1801 Sophie Frieder., T des Goldstickers Christian Frdr. Kolbe u. der Sophie Karoline, 2) 1814 Italienerin.

  • Biographie

    C. wurde zunächst durch Buchillustrationen, Holzbildnerei und Landschaftsaquarelle bekannt. 1806 wurde er ordentliches Mitglied der Berliner Akademie. Wesentlich gefördert hat ihn in bezug auf die Ölmalerei ein mit seinem Bruder Ludwig seit 1807 in Paris verbrachter Studienaufenthalt. 1811 ging er nach Rom und weilte von da ab fast ausschließlich in Italien. Zu den dort lebenden deutschen Malern, vor allem zu Joseph Anton Koch, trat C. in Verbindung, ohne sich jedoch in seiner mehr weltmännischen Art innerlich jenem Kreis und dessen Zielen anzuschließen. 1824 hielt er sich mit dem ihm befreundeten Karl Friedrich Schinkel im Süden des Landes auf. Durch seine guten Beziehungen zu ausländischen Fürstenhäusern erhielt er zahlreiche große Aufträge und schuf hauptsächlich Bilder nach dem italienischen Volksleben und Landschaften. 1841 wurde ihm von Preußen der Titel eines Professors verliehen; C., der 1814 eine Italienerin geheiratet hatte, blieb jedoch ständig in Rom, wo er sich besonders die Förderung der deutschen Künstler durch Ausstellungen, Gründung von Vereinigungen und geldliche Hilfe angelegen sein ließ. - Seine Malkunst ist geschickt, wirkungsvoll, aber etwas oberflächlich. Eindrucksvoller sind einige seiner Radierungen, Zeichnungen und seine Buchillustrationen, von denen die schon 1799 geschaffenen zu|„Hermann und Dorothea“ mit zu den schönsten gehören. Nach C.s Tode konnte mit dem von ihm hinterlassenen Vermögen das Istituto Catel als Stiftung für junge Künstler in Rom begründet werden.

  • Werke

    Eine größere Zahl in d. Museen in München, Berlin, Hamburg, Hannover u. Stuttgart.

  • Literatur

    ADB IV;
    L. Grote, Die Naumburger Stifterfiguren als Almanachschmuck, in: Zs. d. Dt. Ver. f. Kunstwiss., 1948, H. 3/4, S. 63-66;
    Goethe-Hdb., hrsg. v. J. Zeitler, I, 1916, S. 308;
    ThB. - Zu B Ludw.: H. Schmitz, Berliner Baumeister vom Ausgang d. 18. Jh., ²1925, S. 42 f.

  • Porträts

    Selbstbildnisse u. Bildnisse, zusammengestellt b. H. Geller, Die Bildnisse d. dt. Künstler in Rom 1800-1830, 1952, S. 45f. (mit Abb.); Gem. v. H. Dähling (Nat. Gal. Berlin).

  • Autor/in

    Irmgard Wirth
  • Zitierweise

    Wirth, Irmgard, "Catel, Franz Ludwig" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 175-176 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119022079.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Catel: Franz Ludwig C., Landschaftsmaler in Rom, geb. in Berlin 22. Febr. 1778, in Rom 19. Decbr. 1856. Anfänglich zur Holzbildhauerei bestimmt, führte ihn seine Neigung zum Componiren und Zeichnen genrearliger Scenen, meist für den Buchhandel, mit denen er nicht nur seinen Lebensunterhalt gewann, sondern Dank denen er auch am 23. Nov. 1806 zum ordentlichen Mitgliede der Berliner Akademie gewählt wurde. Von da an malte er auch mehr in Oel. 1811 führte ihn eine Reise von Paris, wo er seit einiger Zeit sich aufhielt, nach der Schweiz; dort machte die Großartigkeit der Alpennatur einen so tiefen Eindruck auf ihn, daß er sich der Landschaftsmalerei zu widmen beschloß und nach Rom übersiedelte. Er sah die Heimath nur noch auf Besuchsreisen wieder, so im J. 1840—41, wo er den Titel Professor erhielt. — C. stammte seinem Bildungsgange nach noch aus der Schule des vorigen Jahrhunderts, dazu hatte er in Paris sich eine große Sicherheit in der glänzenden französischen Technik erworben, wenn ihm auch stets die feinere Empfindung für die Harmonie des Colorites fremd blieb. Bei dieser schon nach Rom mitgebrachten Reife der Entwicklung war es natürlich, daß er es nicht vermochte, unbedingt in der neuen Richtung aufzugehen, sondern daß man vielmehr in seinen Arbeiten hier und da noch ein Nachwirken der älteren Zeit wahrnimmt. Immerhin ist er durchaus der sich um J. A. Koch scharenden Gruppe der Stilisten in der Landschaftsmalerei zuzuzählen. Er hatte eine gewisse Vorliebe für breite, oft ins Decorative gehende Behandlung, welche sich gelegentlich in dem Streben nach Wirkung bis zum Romantisch-Phantastischen steigert. Die Gegensätze der Beleuchtung schildert er gern und mit großartiger Kraft. — Bis zu seinem Tode ununterbrochen schaffend, hat er eine große Anzahl von Bildern hinterlassen und verdankte seiner Kunst eine behagliche Wohlhabenheit.

    Ludwig Friedrich C., Architekt, Bruder des vorigen, geb. in Berlin 1776, 1819, begleitete seinen Bruder nach Paris und Italien; seine Bauten sind heute meist wieder verschwunden, die bedeutendsten waren die Arbeiten für die Schlösser in Weimar und Braunschweig. Auch als Schriftsteller war er thätig, so in Essays „Ueber die Verbesserung der Schauspielhäuser", „Ueber den Bau protestantischer Kirchen", „Ueber Kriegsbaukunst“, „Ueber Dampfheizung“ etc.

  • Autor/in

    Dohme.
  • Zitierweise

    Dohme, Robert, "Catel, Franz Ludwig" in: Allgemeine Deutsche Biographie 4 (1876), S. 70-71 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119022079.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA