Dates of Life
1848 – 1907
Place of birth
Großaitingen bei Augsburg
Place of death
Bad Kissingen
Occupation
Komponist
Religious Denomination
keine Angabe
Authority Data
GND: 118991035 | OGND | VIAF: 5731389
Alternate Names
  • Kistler, Cyrill
  • Kistler, Cyriak
  • Kistler, Zyrill
  • more

Objekt/Werk(nachweise)

Relations

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Citation

Kistler, Cyrill, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118991035.html [30.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    M Rosalia K.;
    1) 1875 ( 1878) N. N., 2) Bad Kochel 1882 Marie, T d. Majors v. Crompton;
    3 K aus 2).

  • Biographical Presentation

    K. stammte aus einfachen Verhältnissen und wurde nach dem Tode der Mutter von seinen Großeltern erzogen. Um seinen musikalischen Interessen nachgehen zu können, entschloß er sich für den Lehrerberuf und besuchte die Präparandenanstalt und das Lehrerseminar in Lauingen an der Donau. Nach 8jähriger unbefriedigter Berufsausübung 1867-76 konnte er an der Königlichen Musikschule in München Orgel und Komposition bei J. Rheinberger, F. Wüllner und F. Lachner studieren und übernahm 1883 eine Lehrstelle für Musiktheorie am Fürstlichen Konservatorium in Sondershausen. 1885 zog er sich nach Bad Kissingen zurück, wo er bis zu seinem Tode seinen kompositorischen und schriftstellerischen Arbeiten nachging und als Leiter einer Privatschule wirkte. Die persönliche Begegnung mit Wagner bei den ersten Bayreuther Festspielen machte ihn zu einem ausgesprochenen Wagnerianer.

    K. konnte sich mit seinen Opern trotz zum Teil ausgezeichneter Anfangserfolge – „Kunihild“ hatte zunächst weite Ausstrahlung – auf die Dauer nicht durchsetzen. Die Gründe dafür liegen einerseits in den unzulänglichen Libretti, andererseits konnte sich K. nur schwer von dem Einfluß Wagners freimachen. Obgleich er sich selbst als „Volksmusikant“ gesehen hat, bleibt auch der volkstümliche Ton seines „Eulenspiegel“ und seiner Volksoper „Röslein am Hag“ wesentlich im Reiz des Schönklanges befangen, ohne ein persönlich geprägtes Stilprofil erreichen zu können. Dem überkommenen Zeitstil verpflichtet, bekommen seine Chöre, Lieder und Klavierstücke häufig kleinbürgerliche Züge oder gleiten in das damals beliebte parodistisch unterhaltsame Genre ab. Auch als Schriftsteller geht er von den ästhetischen Maximen Wagners und der Neudeutschen Schule aus und tritt vor allem gegen alles „Undeutsche“ auf. Wie sich hinter seinem schroffen äußerlichen Gebaren sensible Empfindsamkeit verbirgt, so ist seine kritische Aggressivität großenteils auf die Verkennung seines künstlerischen Strebens zurückzuführen. Die saubere handwerkliche Technik und sein solides Können, die seine Kompositionen stets aufweisen, schlagen sich positiv in seinen instruktiven Lehrbüchern nieder.

  • Works

    Opern, Orch.stücke, weltl. u. geistl. Chöre mit u. ohne Begleitung, Kammermusik, Orgel- u. Klavierwerke, Lieder. - Schrr.:
    Musiktheoret. Schrr. I/IV, 1904 (früher auch einzeln ersch.);
    Chorgesangschule, 1886;
    zahlr. Aufsätze üb. spezielle Themen. -
    Hrsg.: Musikal. Tagesfragen, Organ f. Musiker, Musikfreunde u. Freunde d. Wahrheit, Jgg. 1-15, 1880/81, 1884/94, 1903/06. Selbsthiogr. (-1881) ebd. 15, S. 37 ff.

  • Literature

    M. Chop, in: Zeitgenöss. Tondichter. 2. F., 1890;
    H. Ritter, Leitfaden durch d. Musik zu K.s „Kunihild“, 1893;
    E. W. Schimmelbusch, Dichter u. Dichtung d. Musikdramas „Kunihild“, 1893;
    ders., K.s Musikdrama „Kunihild“ u. d. Kritik, 1893;
    ders., Im Geiste R. Wagners, Stud. u. Kritiken, 1893;
    F. Bauer. K.s „Kunihild“ epochemachend? Nein, 1893;
    Die Musik 6, 1907/09;
    V. Reifner, Zum Tode C. K.s, in: Neue Musikztg. 28, Nr. 10, S. 212 f.;
    Pazdirek, Universal-Hdb. d. Musiklit. XIV, 1904/10 (W-Verz.);
    A. Eccarius-Sieber, Monographien moderner Musik I, 1906;
    H. Ritter, in: Ll. aus Franken II, 1922 (W, L);
    MGG VII (W, L);
    Riemann.

  • Portraits

    Phot. in: R. Badka u. W. Nagel, Allg. Gesch. d. Musik III, 1908, S. 209.

  • Author

    Thomas-M. Langner
  • Citation

    Langner, Thomas-M., "Kistler, Cyrill" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 689-690 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118991035.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA