Dates of Life
erwähnt 1342, gestorben nach 1362
Occupation
Chronist ; Dominikaner
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 118881043 | OGND | VIAF: 67263708
Alternate Names
  • Konrad von Halberstadt
  • Konrad der Jüngere
  • Konrad
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Objekt/Werk(nachweise)

Places

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Citation

Konrad der Jüngere von Halberstadt, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118881043.html [28.03.2024].

CC0

  • Biographical Presentation

    Die ersten Nachrichten erwähnen K. 1342 und 1350 als Lektor des Ordensstudiums zu Magdeburg; 1345 wurde er Magister der Theologie und 1350 Provinzial der sächsischen Ordensprovinz. Auf dem Generalkapitel zu Narbonne (1354) wurde er aber abgesetzt; über die Gründe wissen wir nichts. Seine zahlreichen Schriften sind weniger originell. Er ist vor allem bekannt durch seine Sammelwerke, in denen der Einfluß Alberts des Großen auf die enzyklopädische Literatur des 14. Jahrhunderts deutlich sichtbar wird. In seinen Schriften zeigen sich ebenfalls die Anfänge des thomistischen Schrifttums für die Praxis und für die praktische Theologie. Seine „Concordantia Bibliae Veteris et Novi Testamenti“ (1485 und öfters) ist die 3. Ausgabe der Konkordanz des Hugo von Sankt Cher. Wegen der Textkürzungen und ihrer handlicheren Form fand sie große Verbreitung. Die „Chronographia Summorum Pontificum et Imperatorum Romanorum“ (bis 1343; fortgesetzt bis 1353 von Johann Sprenenberg) bietet eine Periodisierung der Weltgeschichte in 4 Teile und 8 Epochen (I: Schöpfung; II: die 6 Weltalter; dieser Einteilung liegt die von Augustinus übernommene und bis ins 17. Jahrhundert geltende heilsgeschichtliche Deutung der Weltgeschichte zugrunde; III/IV: 7. und 8. Weltalter). Das unter seinem Namen gehende Speculum Beatae Mariae Virginis stammt nicht von ihm, sondern von dem Minoriten Konrad von Sachsen.

  • Works

    Weitere W Glossemata super Josue;
    De numero duodenario;
    Liber similitudinum naturalium;
    De origine regnorum et de Regno Romano. -
    Zur Chronol.: O. Lorenz, Dtld.s Gesch.qu. im MA seit d. Mitte d. 13. Jh., ³1886, S. 130. -
    Ungeklärt ist, ob v. Konrad d. Ä. od. K. stammen: Abecedarium sive loci communes theologico-morales;
    Quadripartitum morale.

  • Literature

    ADB 16;
    Zs. f. KG 28, 1903, S. 520 f.;
    M. Grabmann, Ma. Geistesleben II, 1936, S. 366 f., 581, III, 1956, S. 350;
    Archivum Fratrum Praedicatorum 16, 1946, S. 130 f., 18, 1948, S. 191. - Zu Konrad d. Ä. u. Konrad d. J.:
    J. Quétif u. J. Echard, Scriptores Ordinis Praedicatorum I, 1719, Sp. 466, 610 bzw. 632, II, 1721, Sp. 820;
    Mon. Ordinis Fratrum Praedicatorum Historica IV, 1901, S. 137, 283, 336 f.;
    P. v. Loe, Statistisches üb. d. Ordensprov. Saxonia, 1910, S. 17 f., 33, 48;
    A. Walz, Compendium Hist. Ordinis Praedicatorum, ²1948, S. 153, 227, 241;
    Vf.-Lex. d. MA V (W).

  • Author

    Paul-Gundolf Gieraths OP
  • Citation

    Gieraths OP, Paul-Gundolf, "Konrad der Jüngere von Halberstadt" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 541 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118881043.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographical Presentation

    Halberstadt: Konrad v. H., Dominikaner am Ende des 13. und in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts, namhafter Gelehrter von umfassender Bildung und reicher schriftstellerischer Thätigkeit, war zunächst im Lehramt der Theologie, dann in geistlichen Würden seines Ordens in der sächsischen Provinz thätig. Als Theologe verfaßte er exegetische Schriften, wie zum Buch Josua, Hiob und entwarf Concordanzen zur ganzen heiligen Schrift. Als Dogmatiker und Moralist schrieb er über die Sentenzen des Petrus Lombardus und mehrere ethische Schriften, von denen „Tripartitum per Abecedarium s. loci communes theologico-morales“ (handschriftlich in Paris zu St. Jakob) und „Quadripartitum morale“ genannt seien. Ebenso war Konrad in allen Fächern der Weltweisheit wohl bewandert, wie der Titel der Schriften „Summa studentium“, „De trivio“ u. a. m. beweisen. Was früher freilich von seinem philosophischen Verdienste als Verfasser einer Logik und einer Schrift „Responsorium curiosum seu tractatus mensae philosophicae“ gerühmt worden ist, hält gegenwärtig vor dem Urtheil der kritischen Geschichtschreibung der Philosophie nicht Stand. Unbestritten bleibt aber sein Verdienst, die sächsische sogenannte Lüneburger Chronik (handschriftlich in Gotha) in das Lateinische übertragen und bis zum J. 1353 fortgeführt zu haben. Er soll zu diesem Behuf die sächsischen Klöster bereist und sich hier Nachrichten verschafft haben. Auf Grund dieser Forschungen beruht „Chronographia summorum pontificum et imperatorum Romanorum“ (handschriftlich in Hannover).

    • Correction

      S. 401. Z. 6 v. o.: vgl. Bd. XVI S. 641 Z. 13 v. u.

  • Author

    A. Richter.
  • Citation

    Richter, A.; Wattenbach, Wilhelm, "Konrad der Jüngere von Halberstadt" in: Allgemeine Deutsche Biographie 10 (1879), S. 401 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118881043.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographical Presentation

    Konrad von Halberstadt (Ergänzung zu Bd. X, S. 401), 1342 zum Lector im Magdeburgischen Convent ernannt, nach 1345 von Clemens VI. zum Magister der Theologie promovirt, 1351 Vicar der sächsischen Provinz, 1350 bis 1354 Provinzial von Sachsen, bezeichnet sich selbst 1362 als Professor der Theologie. Die Zeit seines Todes ist unbekannt. Er hat eine große Menge theologischer Schriften verfaßt, die er zum Theil Karl IV. widmete; die Bibelconcordanz bereicherte er durch Aufnahme der Partikeln. Von ihm stammt eine sehr umfangreiche, noch ungedruckte Weltchronik, Chronographie genannt, welche mit großem Fleiß aus zahlreichen Quellen zusammengesetzt ist, von denen ich nur Martinus Polonus, die sächsische Weltchronik, die sog. Chronica minor, Bernardus Guidonis, die Erfurter Peterschronik und Heinrich von Herford nenne. Er kann deshalb auch nicht vor 1362 geschrieben haben, obgleich er die Chronik nur bis 1342 geführt zu haben scheint. Die Fortführung bis 1353 in der|hannoverschen Handschrift ist vielleicht von einem sonst unbekannten Johann Sprenenberch, während in der Wiener Handschrift Begebenheiten aus der Zeit Zeit Karls IV. sich anschließen, welche in Prag geschrieben sind. Ausgeschrieben wurde sein Werk u. a. von Peter von Herentals.

    • Literature

      Fabricius s. v. Karl Wenck in den Forschungen z. deutschen Geschichte XXI, 277—302, mit Abdruck des letzten Theils nach beiden Handschriften.

  • Author

    Wattenbach.
  • Citation

    CC-BY-NC-SA