Lebensdaten
1867 – 1937
Geburtsort
Freiburg (Breisgau)
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Chirurg
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118728008 | OGND | VIAF: 50020329
Namensvarianten
  • Lexer, Erich
  • Lexer, Erwin

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Zitierweise

Lexer, Erich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118728008.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Matthias v. L. (s. 1);
    Berlin 1899 Rosa (1880–1945), T d. Kaufm. Karl Leiden u. d. Rosa Parcus;
    2 S, 2 T, u. a. Ernst-Wolfgang (* 1902), Prof. d. Chirurgie in F., Gunda ( Clemens Holzmeister, 1886–1983, Architekt, entwarf d. Festspielhaus in Salzburg, Regierungsbauten in Ankara, sakrale u. profane Bauten in Dtld., Österreich, Italien u. Brasilien, s. Vollmer).

  • Biographie

    L. wuchs in Würzburg auf. Bereits in der Schulzeit wurde er durch sein außergewöhnliches Zeichentalent bekannt. Nach Staatsexamen und Promotion war L. 1891 als Assistent bei den Anatomen Friedrich Merkel in Göttingen tätig. 1892 trat er als Assistent bei Ernst v. Bergmann in die Chirurgische Klinik in Berlin ein. Durch Bergmann wurde er mit der medizinischen Tradition vertraut gemacht, der er sich zeitlebens verpflichtet fühlte, und lernte, drängende chirurgische Fragen zielsicher zu beantworten. So sind z. B. L.s Arbeiten über die Entstehung der Knocheneiterung heute noch gültig. L. habilitierte sich 1898 und wurde 1902 zum ao. Professor ernannt. Bereits 1903 erschien das von ihm allein verfaßte zweibändige „Lehrbuch der Allgemeinen Chirurgie“ (engl. Übers. 1910), das er bis zur 20. Auflage (1930) selbst bearbeitete (211952, bearb. v. E. Rehn). 1905 wurde er auf den Lehrstuhl für Chirurgie in Königsberg berufen. Hier verpflanzte er nach eingehenden Vorarbeiten erstmals ein Kniegelenk von einem Menschen auf den anderen. 1910 wechselte L. nach Jena über. Unter seiner Leitung wurde die Chirurgische Klinik neu gebaut. Er verwirklichte erstmals die Trennung von aseptischem und septischem Operationsbereich. 1919 wurde er nach Freiburg/Breisgau berufen. Im selben Jahr erschien der 1. Band von „Die freien Transplantationen“, dem 1924 der 2. Band folgte. In diesem Werk wird von L. das gesamte damalige Wissen um die Transplantationschirurgie kritisch dargestellt. In zahlreichen selbst durchgeführten Tierexperimenten und durch seine genaue Beobachtung der Einheilungsvorgänge beim Menschen hat er die Grundlagen zur heutigen Knochentransplantation gelegt. L. gilt zu Recht als Vater der plastischen Chirurgie. Er übte sie im 1. Weltkrieg als Marinearzt in Flandern an Verstümmelten aus und führte sie später in seinen Kliniken fort. Aufbauend auf seiner Kenntnis der Transplantationschirurgie, hat L. wesentliche neue Operationsverfahren entwickelt. In dem zweibändigen Werk „Die gesamte Wiederherstellungschirurgie“ (1931) gab er seine Erfahrungen weiter. 1928 wurde er als Nachfolger Sauerbruchs nach München berufen, 1936 emeritiert. Anschließend leitete er das Städtische Krankenhaus München-Schwabing.|

  • Auszeichnungen

    Ehrenmitgl. d. Dt. Ges. f. Chirurgie (1931; zweimal Präs.);
    Goethe-Medaille f. Kunst u. Wiss. (1937).

  • Werke

    Weitere W (üb. 150 Einzelarbb.) u. a. Die pyogenen Infektionen u. ihre Behandlung, 1936;
    Autobiogr. (in Fam.bes.).

  • Literatur

    E. Küster, Gesch. d. neueren dt. Chirurgie, 1915;
    H. Killian u. G. Krämer, Meister d. Chirurgie u. d. Chirurgenschulen im dt. Raum, 1951;
    G. Maurer u. H. Hartl, Die Gesch. d. Chirurgie in Bayern, 1960;
    H. May, E. L., e. biogr. Skizze, in: Vorträge aus d. prakt. Chirurgie, H. 78, 1967 (W-Verz., P);
    K. H. Bauer u. G. Carstensens, Die dt. Chirurgenkongresse seit d. 50. Tagung aus d. Sicht ihrer Vorsitzenden, 1983.

  • Porträts

    Bronzebüste (München, Chirurg. Klinik, Nußbaumstr.);
    Rötelzeichnung v. O. Gulbransson (im Bes. v. Prof. F. Holle, München).

  • Autor/in

    Günter Lob
  • Zitierweise

    Lob, Günter, "Lexer, Erich" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 420-421 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118728008.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA