Lebensdaten
1834 – 1910
Geburtsort
Posen
Sterbeort
Dresden
Beruf/Funktion
Chemiker
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 118668471 | OGND | VIAF: 15563415
Namensvarianten
  • Caro, Heinrich
  • Karo, Heinrich

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Caro, Heinrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118668471.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Simon (1798–1871), Großkaufmann in Berlin;
    M Amalie Schnitzler (1800–75) aus Breslau;
    England 1866 Edith Sarah Eaton (1842–1917);
    3 S, 4 T.

  • Biographie

    C. studierte 1852-55 an dem Königlichen Gewerbe-Institut und der Universität in Berlin Chemie. Nach mehrjähriger Tätigkeit als Colorist in der Kattundruckerei von Troost in Mülheim/Ruhr ging er 1859 nach England und war dort als Chemiker und später als Mitinhaber der Firma Roberts, Dale & Co. in Manchester tätig. 1866 kehrte er nach Deutschland zurück, trat 1868 in die Badische Anilin & Soda-Fabrik in Ludwigshafen als Chemiker ein, wurde 1884 in den Vorstand und 1889 in den Aufsichtsrat dieses Unternehmens berufen. Mehrere Universitäten verliehen ihm die Würde eines Ehrendoktors.

    Durch seine zahlreichen bahnbrechenden Arbeiten und Erfindungen auf fast allen Gebieten der Teerfarbenchemie gilt C. als einer der bedeutendsten Begründer dieser Industrie in Deutschland. Das von ihm gefundene technische Verfahren zur Herstellung des künstlichen Alizarinrots war der Grundstein dieser Entwicklung. Zu den zahlreichen von C. erfundenen Farbstoffen gehören das Eosin, das Auramin und vor allem auch das in der biologischen Forschung viel verwendete Methylenblau. Die von ihm entdeckte Peroxymono-schwefelsäure (H2SO5) trägt ihm zu Ehren den Namen C.sche Säure.

    C.s Lebenslauf ist durch die enge Wechselwirkung zwischen Wissenschaft und Technik charakterisiert. Die Vereinigung von Gedächtnis, Beobachtungsgabe, Scharfsinn und Gründlichkeit ermöglichte seine Erfolge. Neben seiner beruflichen Tätigkeit erstreckte sich C.s Wirken auf verschiedene Verbände und Organisationen. So war er 1856 Mitbegründer, 1892/93 Vorsitzender, dann Ehrenmitglied des Vereins deutscher Ingenieure, Vorsitzender des Vereins deutscher Chemiker (1898–1900), Ehrenmitglied des von ihm 1877 gegründeten Vereins zur Wahrung der Interessen der chemischen Industrie Deutschlands. Unermüdliche Arbeitsfreudigkeit und talentvolle Leitung waren auch hier für ihn kennzeichnend. Auch auf patentrechtlichem Gebiet war sein Wirken von ausschlaggebender Bedeutung. So ist es seiner Initiative zu verdanken, daß in das Deutsche Patentgesetz von 1891 der Schutz für das unmittelbare Erzeugnis eines chemischen Herstellungsverfahrens aufgenommen wurde, was die weitere Entwicklung der chemischen Industrie außerordentlich förderte.

  • Werke

    Ges. Reden u. Vorträge, hrsg. v. A. Caro, 1913.

  • Literatur

    VDI-Zs., 1910, S. 1881 (P);
    C. Duisberg, in: Zs. f. angew. Chemie 24, 1911, S. 1057 f.;
    A. Bernthsen, in: Berr. d. Dt. Chem. Ges. 45, 1912, S. 1987 bis 2042 (W, P);
    E. Darmstaedter, in: Buch d. großen Chemiker, hrsg. v. G. Bugge, II, 1930,|S. 298-309 (P), 509 (W, L);
    Pogg. V, VI, (W, L);
    BJ XV (Tl. 1910, W).

  • Porträts

    Phot. u. Relief (P -Slg. Dt. Mus. München).

  • Autor/in

    Karl Saftien
  • Zitierweise

    Saftien, Karl, "Caro, Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 152-153 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118668471.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA