Lebensdaten
1891 – 1980
Geburtsort
Hamburg
Sterbeort
Zürich
Beruf/Funktion
Schriftstellerin
Konfession
reformiert?
Normdaten
GND: 118570307 | OGND | VIAF: 50017536
Namensvarianten
  • Sloman, Mary (geborene)
  • Loesener-Sloman, Mary
  • Lavater-Sloman, Mary
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Zitierweise

Lavater-Sloman, Mary, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118570307.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Friedrich Loesener-Sloman (Doppelname 1891), Reeder;
    M Mary Albers;
    Ur-Gvv Robert Miles Sloman (1810–98), Reeder;
    - 1912 Emil Lavater ( 1964), Ing. in Fa. Gebr. Sulzer (Großmaschinen), Urur-Groß-N v. Joh. Caspar Lavater (s. 2);
    2 S, 2 T, u. a. Warja (* 1913, Gottfried Honegger, * 1917, Graphiker, Bildhauer), Malerin (beide s. Vollmer).

  • Biographie

    L. besuchte 1898-1907 ein privates Lyzeum in Hamburg und lebte 1909-12 mit den Eltern in Petersburg. Die Eindrücke aus Rußland verarbeitete sie später in der Roman-Biographie „Katharina und die russ. Seele“ (1941). Nach kurzem Aufenthalt in Winterthur im Anschluß an ihre Heirat zog sie 1914 nach Moskau, wohin ihr Mann als Direktor der Maschinenfabrik Sulzer versetzt worden war. 1919 kehrten beide nach abenteuerlicher Flucht wieder zurück. 1920-22 vertrat Lavater seine Firma in Athen. Die dortigen Jahre bezeichnete L. als die schönsten ihres Lebens. Nach Ausbruch des Türkenkrieges nahm die Familie ihren Wohnsitz in Winterthur. L. belegte nun historische Vorlesungen an der Univ. Zürich und begann zu schreiben, „um der Langeweile zu entgehen“. Sie lebte sich in andere Kulturen ein und schuf in gut einem halben Jahrhundert neben einer Vielzahl von Aufsätzen über 30 Bücher. Außer in wenigen frei erfundenen Romanen widmete sie sich ausschließlich der Romanbiographie. In dieser umstrittenen literarischen Gattung war sie Meisterin. Gründliche historische Studien, Zeittafeln, Quellenangaben, Briefzitate heben ihre Werke über das Durchschnittliche des Genres hinaus. L. kam mit ihren Büchern dem Bedürfnis weiter Kreise nach historischer Bildung entgegen und war besonders in der Schweiz hochgeschätzt. Ihr Vorbild war der engl. Historiker Carlyle. Die heterogensten Gestalten und Stoffe zogen sie an, besonders richtete sich ihr Interesse aber auf Goethe und ihre Vaterstadt Hamburg. Als sie 1943 „Die große Flut“ schrieb, wurde das unter Napoleon zerstörte Hamburg soeben erneut ein Opfer des Krieges. Nach der Pensionierung Emil Lavaters siedelte das Ehepaar 1943 nach Ascona über, wo L. nach dem Tod des Gatten noch bis 1972 wohnte. Dann zog sie nach Zürich. Viele ihrer Werke wurden immer wieder neu aufgelegt und in fremde Sprachen übersetzt.|

  • Auszeichnungen

    Preis d. Schweizer Schillerstiftung (1940);
    Lit.preis d. Erziehungsdirektion d. Kt. Zürich (1943);
    Ehrengabe d. Stadt Zürich (1945);
    Bodensee-Lit.preis (1958);
    Ehrengabe d. Stadt Winterthur (1961);
    Medaille f. Kunst u. Wiss. d. Hamburger Senats (1976).

  • Werke

    Weitere W u. a. Isabellas Weg, 1929 (Roman);
    Gefangenschaft e. Seele, 1931 (Roman);
    Der|Schweizerkönig [Joh. Rud. Wettstein], 1935;
    Henry Meister, 1937;
    Genie d. Herzens [J. C. Lavater], 1939;
    Triumph d. Demut [Hl. Elisabeth], 1947;
    Wer singt, darf in d. Himmel gehn, 1948 (Roman);
    Einsamkeit [A. v. Droste-Hülshoff], 1950;
    Die Befreiung, 1951 (Novelle);
    Lucrezia Borgia u. ihr Schatten, 1952;
    Pestalozzi, 1954;
    Herrin d. Meere [Elisabeth I.], 1956;
    Der strahlende Schatten [J. P. Eckermann], 1959;
    Wer sich d. Liebe vertraut, Drei Abschnitte aus Goethes Leben, 1960;
    Jeanne d'Arc, 1963 (erweitert 1977);
    Fünf romant. Novellen [Schiller, Grimm, Kleist u. a.], 1965;
    Ein Schicksal [Kgn. Christine v. Schweden], 1966;
    Nansens Kampf im treibenden Eis des Nordpols, 1966;
    Das Gold von Troja [H. Schliemann], 1969;
    Löwenherz, 1971;
    Der vergessene Prinz [Aug. Wilh. v. Preußen], 1973;
    Väterchen Zar [Peter d. Große], 1976;
    Gefährte d. Königin, Elisabeth I., Edward Earl of Oxford u. d. Geheimnis um Shakespeare, 1977. - Autobiogr. Schrr.:
    Kakteen, 1944;
    Aus meinem Leben, in: Bodensee-Zs. 7, 1957/58, S. 49-56;
    Wie ich arbeite, ebd., S. 56-60;
    Lächeln am Wegrand meiner 80 J., 1971.

  • Literatur

    R. Kirchhof u. E. Weber, M. L.-S., 1978 (W-Verz., L, P);
    F. Lennarz, Dt. Schriftsteller d. Gegenwart, 111978;
    Kürschner, Lit.-Kal. 1981.

  • Porträts

    Phot. in: Wort am See, Preisträger d. Bodensee-Lit.preises d. Stadt Überlingen 1954-59, 1960.

  • Autor/in

    Gabriele Freiin von Koenig-Warthausen
  • Zitierweise

    Koenig-Warthausen, Gabriele Freiin von, "Lavater-Sloman, Mary" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 750-751 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118570307.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA