Lebensdaten
1850 – 1914
Geburtsort
Graz
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Komponist ; Musikschriftsteller ; Musiker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118550470 | OGND | VIAF: 64274345
Namensvarianten
  • Heuberger, Richard
  • Heuberger, R.
  • Heuberger, Richard Franz Joseph
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Zitierweise

Heuberger, Richard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118550470.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joseph (1818–83), Messerschmied u. chirurg. Instrumentenmacher in W. u. G., S d. Christoph (1778–1831), Kunstschlosser u. Graveur in W., u. d. Therese Festl;
    M Karoline (1825–53), T d. Handschuhfabr. Friedrich Richter (1785–1853) in W. u. d. Barbara Pet(t)er;
    Groß-Ov Leopold (1786–1839), Medailleur in W., schuf u. a. Beethovens Porträtmedaillon (s. ThB; ÖBL);
    B Ludwig (1852–80), Bandagist u. Musiker in G.; Cousine Anna Fleuriet ( 1855 Andreas Schubert, Halb-B Franz Schuberts);
    - 1) Graz 1880 Auguste Auge (1854–81), 2) Kalksburg b. Wien 1882 Johanna (1858–1904), 3) Wien 1905 Louise (1864–1952), beide T d. Joseph Herr (1819–84), Prof. f. sphär. Astronomie u. höhere Geodäsie (1. Lehrkanzel dieser Art in Europa) a. d. TH Wien, Initiator f. d. Beteiligung Österreichs an d. 1. internat. geodät. Vereinigung u. Arbb. an d. Internat. Meterkonvention (1875) und beteiligt b. d. Einführung d. metr. Maßsystems (1871) (s. ÖBL);
    4 S, 1 T aus 2), u. a. Richard (1884–1968), Prof. d. ma. Gesch. u. hist. Hilfswiss. in Innsbruck (s. L).

  • Biographie

    Der durch seine „Opernball“-Operettenmelodie vom „Chambre separée“ weltberühmte H. wurde 25jährig zuerst Ingenieur, 1876 aber Berufsmusiker seriöser Richtung. Noch in Graz hatte er bei W. A. Rémy (Mayer) nebenbei Musiktheorie und Komposition studiert, worauf sich H. nach Wien wandte, um hier bis 1909 vornehmlich Gesangvereins-Dirigent in Chefposition zu sein (Weltausstellung Chicago 1893). Daneben war er seit 1881 Musikkritiker an führenden Wiener Journalen, seit 1889 zeitweise auch Auslandsmusikkorrespondent der Münchner Allgemeinen Zeitung. Als Freund und Epigone der Anti-Wagnerianer J. Brahms und E. Hanslick fühlte sich H. berufen, permanent alles Neue (Hugo Wolf, ja selbst A. Brückners Symphonik) mit wohlmeinenden Ratschlägen zu versehen. 1902 wurde er Professor am Musikkonservatorium Wiens; verkannte aber auch Franz Lehár (als Dirigenten), dessen „Lustige Witwe“ dann angeblich H. vorher komponiert hätte. Seine eigene, etwas unpraktische Orchestrierkunst stand dauernden Erfolgen, speziell des beschwingten Bühnenoeuvres, hinderlich im Wege, mit Ausnahme jener „Opernball“-Erstlingsoperette, deren „Melodik wie Instrumentation dieser Partitur eine absolute Selbständigkeit und Delikatesse in der Fortspinnung der musikalischen Gedanken zeigen, wie sie im Allgemeinen bei der Nach-Straußischen Operette nur selten anzutreffen waren“ (A. Neisser). Diese Instrumentierung entstammt aber zum Teil (1. Akt) der routinierten Feder des jungen Wiener|Theaterkapellmeisters und Luitpold-Preisträgers Alexander von Zemlinsky, der 1902 noch bei einzelnen Nummern der Operette „Das Baby“ seine glättende Hand im Spiele hatte.

  • Werke

    Opern: Die Abenteuer e. Neujahrsnacht, Leipzig 1886;
    Don Manuel, ebd. 1889;
    Mirjam, od. Das Maifest, Wien 1894;
    Barfüßele, Dresden 1905. -
    Operetten (alle in Wien uraufgeführt): Der Opernball, 1898, Neubearbb. Wien 1931 u. 1952, Tonfilm Berlin 1939;
    Ihre Exzellenz, 1899, Neubearb. u. d. T. Eine entzückende Frau, Berlin 1940;
    Der Sechs-Uhr-Zug, 1900;
    Das Baby, 1902;
    (Durchlaucht Seitensprung) Der Fürst v. Düsterstein, 1909;
    Don Quixotte, 1910. -
    Ballette: Die Lautenschlägerin, Prag (Dt. Theater) 1896;
    Der Struwwelpeter, Dresden 1897. -
    Chöre, Kantaten, Lieder u. Gesänge, Orchesterkomp. (Symphonie, Suiten, Schubert-Variat., Ouvertüre zu G. G. Byron, „Kain“), Tanzmusik;
    musikal. Bearbb. u. Musikschrr. (Schubert-Biogr.).

  • Literatur

    K. Kraus, in: Die Fackel Nr. 90, 1901;
    K. Storck, Musik u. Musiker in Karikatur u. Satire, o. J. (1911) (P);
    M. Hayek, (O. Böhler) Ein Wiener Silhouettist, in: Westermanns Mhh. 1914 (P);
    A. Neisser, Vom Wesen u. Wert d. Operette, in: Die Musik 49/50, o. J. (1923) (P);
    O. Keller, Die Operette, 1926 (P);
    M. Auer, A. Bruckner, 1941 (P);
    A. Bauer, 150 J. Theater an d. Wien, 1952 (P);
    ders., Opern u. Operetten in Wien, 1955;
    E. Nick, Vom Wiener Walzer z. Wiener Operette, 1954 (P);
    ders., R. H. u. s. Fin-de-siècle-Operette. in: Dramaturg. Bll. d. Oper-4, Landestheater Darmstadt 1961/62 (P);
    MGG VI (W, L);
    ÖBL;
    F. Herzfeld, Lex. d. Musik, 1965 (P). - Zu S Richard: Österr. Gesch.-wiss. d. Gegenwart in Selbstdarst. I, 1950, S. 17-44 (W-Verz.);
    K. Pivec, in: Österr. Hochschulztg. v. 1.1.1969.

  • Autor/in

    Karl Maria Pisarowitz
  • Zitierweise

    Pisarowitz, Karl Maria, "Heuberger, Richard" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 37-38 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118550470.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA