Lebensdaten
erwähnt 1225, gestorben 1237
Beruf/Funktion
Minnesänger ; Graf von Leiningen
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118535838 | OGND | VIAF: 3262202
Namensvarianten
  • Friedrich II. von Leiningen
  • Friedrich von Leiningen
  • Leiningen, Friedrich Graf von
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Quellen(nachweise)

Verknüpfungen

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Zitierweise

Friedrich II., Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118535838.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Simon II. Gf. v. Saarbrücken, S d. Simon I.;
    M Lucarde (Lukardis), Schw d. Friedrich I. v. Leiningen;
    ⚭ Agnes Gfn. v. Eberstein;
    9 K.

  • Biographie

    In der großen Politik ist L. wenig hervorgetreten. Von der unter ihm erbauten Hartenburg aus festigte er die Schutzvogtei über die reiche Abtei Limburg. – Die bezeugte Verbindung Friedrichs I. mit dem Thüringer Landgrafenhaus macht es wahrscheinlich, daß er nicht nur mit dem oben unter b), sondern auch mit dem unter a) Genannten gemeint ist. Als Autor des Minneliedes wird heute meist Friedrich II., der neuerdings auch als Auftraggeber der Berliner Handschrift der „Eneide“ Heinrichs von Veldeke im Gespräch ist, angesehen. Versteht man das Lied, das den Abschied des Sängers von seiner frouwe vor einer vart nach Pülle (Apulien) zum Thema hat, autobiographisch, kommt (wenn vart = Kreuzzug) entweder der Kreuzzug von 1189/90 und damit Friedrich I. oder der von 1228/29 und damit Friedrich II oder aber (wenn vart = Kriegsfahrt) vielleicht der 1210 im Dienste des Kaisers unternommene Zug Friedrichs I. nach Italien in Betracht. Das Bild in der Manessischen Liederhandschrift bietet das l.sche Wappen (in Blau drei silberne Adler); Friedrich ist im Zweikampf mit einem eben tödlich getroffenen Gegner dargestellt, dessen Schild die Legende HEID trägt. Der Maler denkt also an einen Kreuzzug (aus historischer Kenntnis?, aus dem Lied gefolgert?). Die Beweiskraft der immer wieder für Friedrich II. als Autor des Liedes angeführten Gründe (Modernität in Motivik, Strophenbau und anderen formalen Elementen, Vertrautheit mit Sprache und Stil Wolframs von Eschenbach; daneben finden sich aber durchaus auch „klassische“ Züge) wird stark eingeschränkt, sobald man das Lied als Rollenlyrik begreift. Dann steht der Zuschreibung an Friedrich I. und der Annahme einer Entstehung im zweiten Jahrzehnt des 13. Jh. nichts mehr im Wege.

  • Werke

    Ausg. u. Kommentar: C. v. Kraus, Dt. Liederdichter d. 13. Jh., I Text, II Kommentar, besorgt v. H. Kuhn, ²durchges. v. G. Kornrumpf 1978, jeweils Nr. 12 (L).

  • Literatur

    ADB 18;
    Brinckmeier, s. L z. Einl., I, S. 28-45;
    F. Grimme, Die rhein.-schwäb. Minnesinger, 1897, S. 22-32, 231-35;
    R. Leppin, Stud. z. Lyrik d. 13. Jh.: Tanhuser, F. v. L., 1980, S. 91-124;
    S. Stähle, Zur Auftraggeberschaft d. Berliner Eneide-Hs., in: Der Herold 10, 1982, S. 173-80;
    H. Conrad, L., Vom Stammhaus u. d. Stammlanden, 2 Bde., 1967 f.;
    Th. Kaul, Das Verhältnis d. Grafen v. L. z. Reich …, in: Mitt. d. hist. Ver. d. Pfalz 68, 1970, S. 222-91 (L);
    J. Bumke, Mäzene im MA, 1979;
    Vf-Lex. d. MA 1I, ²II

  • Porträts

    v. sog. Grundstockmaler, Anf. 14. Jh., in: Gr. Heidelberger Liederhs., Abb. in: Faks.-Ausg. d. Hs., 1925-29 u. 1975-79.

  • Autor/in

    Manfred Günter Scholz
  • Zitierweise

    Scholz, Manfred Günter, "Friedrich II." in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 145 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118535838.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Leiningen: Graf Friedrich v. L., Minnesänger. Welcher von den verschiedenen Männern dieses Namens, die im 13. Jahrhundert vorkommen, der Dichter ist, läßt sich nicht entscheiden; vielleicht der Graf Friedrich, der im Gefolge König Heinrichs begegnet. Nur ein Lied, in dem von einer Fahrt nach Apulien die Rede ist, hat sich erhalten; dem 12. Jahrhundert gehört dasselbe sicher nicht an.

    • Literatur

      MSH. 4, 59. Bartsch, Liederdichter, Nr. XXXI.

  • Autor/in

    W. Wilmanns.
  • Zitierweise

    Wilmanns, Wilhelm, "Friedrich II." in: Allgemeine Deutsche Biographie 18 (1883), S. 221 unter Leiningen [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118535838.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA