Lebensdaten
1812 – 1905
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Maler ; Landschaftsmaler ; Vedutenmaler
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118502204 | OGND | VIAF: 71399810
Namensvarianten
  • Alt, Rudolf von
  • Alt, R.
  • Alt, R. von
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Zitierweise

Alt, Rudolf von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118502204.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Jakob Alt (s. 2);
    B Franz Alt (s. 1);
    1) 1841 Hermine Oswald ( 1843), 2) 1846 Bertha Malitschek ( 1881); 4 T;
    S Rudolf, Kaufmann in Wien.

  • Biographie

    Weitaus begabter noch als Jacob war sein ältester Sohn Rudolf, der in einem langen Leben alle künstlerischen Strömungen seines Jahrhunderts überdauerte. Er erhielt eine gründliche Ausbildung bei seinem Vater und besuchte seit 1828 die Wiener Akademie. Er pflegte wie sein Vater das Landschaftsaquarell, das in Österreich eine stärkere künstlerische Ausdruckskraft erfahren hatte als in den nordischen Ländern. Die wenigen kleinformatigen Versuche mit der Ölmalerei wurden, wie bei seinem Vater, in späteren Jahren ganz aufgegeben. Die Aussagekraft der A.s lag in der durchsichtigen Helligkeit der Wasserfarben, dem Aquarell. Noch bis weit in die 30er Jahre sind Arbeiten von Vater und Sohn schwer auseinander zu halten. Rudolfs Weg führte von der zeichnerischen Genauigkeit, die seinen Vater auszeichnete, zu immer freierer malerischer Auflösung, die ihn nach der gemeinsamen Reise auf die Krim (1863) zu eigenen, selbständigen Leistungen führte. Neben den ungezählten Landschaftsaquarellen, die die Ergebnisse langer Reisen durch Österreich und seine Provinzen und zu wiederholten Malen nach Italien waren, wo er die Freundschaft König Ludwigs I. von Bayern und M. von Schwinds erwarb, malte er mehrere hundert Interieuraquarelle, u. a. die Ateliers von Amerling und Makart und die Zimmer Grillparzers und Anzengrubers, mit dem ihn eine innige Freundschaft verband. Seit etwa 1846 beschäftigte er sich mit der Radierung (Selbstbildnis). Ein Auftrag der Akademie der Bildenden Künste in Wien, Aquarelle bedeutender österreichischer Denkmäler zu malen, führte ihn seit 1874 durch ganz Österreich und seine Provinzen. Diese Bilder trugen dazu bei, die Kenntnis unbekannter Baudenkmäler Österreichs zu verbreiten und zu vertiefen. 1881 unternahm er mit dem Kronprinzen Rudolf eine Reise nach Belgien. Zu seinem 80. Geburtstag wurde er in den Ritterstand erhoben und von vielen, auch ausländischen Akademien geehrt. Im späten A.er zwang ihn seine Kurzsichtigkeit, in der Manier des Pointilismus zu arbeiten, ohne daß er aber dabei wie die Franzosen eine spektrale Auflösung der Farben anwandte. Sein A.erswerk bedeutet in der besonderen Herausarbeitung des Atmosphärischen eine parallele Erscheinung zum Impressionismus, wenn A.s Kunst auch andere Voraussetzungen hat. Seine Aquarelle, Lithographien, Radierungen und Zeichnungen sind in allen größeren europäischen Sammlungen zu finden, vornehmlich in Wien.

  • Werke

    u. a. Der Stephansdom, Gem., 1832 (Kunsthist. Mus. Wien); Der Konstantinsbogen in Rom, Aquarell, 1835; Die Barbarakirche in Kuttenberg, Aquarell, 1835;
    Mozarts Studierzimmer auf d. Kahlenberg, 1855;
    Alpenblumen, Aquarelle, um 1860;
    Blumenstudien, 1883;
    Blick auf die Wohnung d. Künstlers, Aquarell, 1872, (alle in: Gal. d. 19. Jh.s, Wien); Bildnis d. Felix v. Pausinger, Zeichnung (Albertina Wien).

  • Literatur

    L. Hevesi u. K. M. Kuzmany, R. A., Sein Leben u. sein Werk, Wien 1911;
    A. Roessler, R. v. A., Wien o. J.;
    ders., R. v. A., in: BJ X (u. Totenliste 1905, L);
    ders., Briefe R. v. A.s, Wien 1922.

  • Porträts

    Selbstbildnis, 1897 (Hist. Mus. d. Stadt Wien);
    Ölgem. v. C. Griepenkerl, ebenda.

  • Literatur

    zum Gesamtartikel: B. Grimschitz, Die österr. Zeichnung im 19. Jh., Wien 1928, S. 51-53;
    ders., Der Prater in Malerei u. Graphik bis 1900, in: Jb. f. Landeskde. Niederösterr.s, NF 27, 1938, S, 23;
    ders., Die Maler d. Ostmark im 19. Jh., Wien 1940;
    ders., Altwiener Aquarelle, in: Die Kunst d. Volke, 1940, H. 12, S. 27-37;
    H. Schwarz, Salzburg u. d. Salzkammergut, Die künstler. Entdeckung d. Landschaft im 19. Jh., Wien 1936;
    W. Buchowiecki, Bilder aus d. vergangenen Wien, in: Die Kunst d. Volke, 1940, S. 17-25;
    O. Kletzl, Romant. Biedermeier in d. Ostmark, in: R. Hönigschmidt z. 60. Geburtstag, 1943–45;
    ThB (W, L);
    Bénézit I, 1948.

  • Autor/in

    Margarete Braun-Ronsdorf
  • Zitierweise

    Braun-Ronsdorf, Margarete, "Alt, Rudolf von" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 206-207 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118502204.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA