Lebensdaten
1882 – 1971
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Dornach-Arlesheim (Schweiz)
Beruf/Funktion
physikalischer Chemiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 117101303 | OGND | VIAF: 32361517
Namensvarianten
  • Jellinek, Karl
  • Jellinek, Carl

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Zitierweise

Jellinek, Karl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117101303.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Moritz (1850–1925), aus Eibenschütz/Mähren, Holzkaufm. in Danzig;
    M Emma Steiner (1855–1918);
    1913 Melitta (1887–1963), T d. Kaufm. M … Baden in Berlin;
    1 S, 1 T, Hans H. G. (* 1917), Prof. d. Chemie, Elisabeth Charl. J.-Oling (* 1915), Malerin u. Bildhauerin.

  • Biographie

    Nach dem Studium in Wien (1901–02) und Göttingen (bei O. Wallach und W. Nernst, dessen Assistent er von 1904 an war) promovierte J. 1905 mit einer Arbeit über Reaktionskinetik zum Dr. phil. und ging dann mit Nernst zusammen nach Berlin (1905–06). Nach vorübergehender Tätigkeit (1907–08) als Chemiker bei den Farbenfabriken Bayer, Leverkusen, konnte J. 1908 durch C. Duisbergs Vermittlung an der TH Danzig in die akademische Laufbahn zurückkehren. Dort war er bis zu seiner zwangsweisen Pensionierung (1937) tätig: Assistent (1908–12), Privatdozent (1910), Dozent (1916), planm. ao. Professor (1922), Direktor des Physikalisch-chemischen Instituts und o. Professor (1933). J. ging 1939 nach England und lebte von 1957 an als freier Schriftsteller in der Schweiz. Seine wissenschaftliche Entwicklung zu einem der namhaften deutschen Physikalischen Chemiker der frühen 30er Jahre wird durch eine Fülle experimenteller Arbeiten und durch die Herausgabe mehrerer,|z. T. mehrbändiger Fachwerke ausgewiesen. Innerhalb seines breit angelegten Arbeitsbereiches widmete sich J. vor allem folgenden Themen: Untersuchung von Hydrosulfit (heute „Dithionit“), analytisch-chemische Probleme, Gleichgewichte in Gasen bei hohem Druck, Metalle mit ihren Salzen im schmelzflüssigen Zustand, heterogene Gleichgewichte, an denen feste oder geschmolzene Salze beteiligt sind, chemische Konstanten der Halogene und des Schwefels, Dampfdrucke über geschmolzenen Salzen sowie deren Gemischen und über Metall-Legierungen, gegenseitige Löslichkeit von Metallschmelzen, kinetische Theorie des osmotischen Druckes, Aktivitätskoeffizienten von Ionen, freie Bildungsenergien von Metallfluoriden, Thermodynamik des Systems AgF/H2O. Zur Vielfalt dieser fachlichen Arbeiten traten frühzeitig auch schon Beiträge über weltanschauliche Fragen, mit denen sich J. nach seiner Pensionierung und Berufsabkehr in immer stärkerem Maße beschäftigte und die schließlich – nach einer intensiven Beschäftigung mit der Anthroposophie – in der Herausgabe von „Das Mysterium des Menschen“ (5 Bde., 1958–64) ihren Höhepunkt und Abschluß fanden.

  • Werke

    Weitere W u. a. Grundzüge d. physikal. Chemie d. Hydrosulfits, 1911;
    Anorgan., organ. u. physikal. Chemie d. Hydrosulfits, 1912;
    Physikal. Chemie d. homogenen u. heterogenen Gasreaktionen unter bes. Berücksichtigung d. Strahlungs- u. Quantenlehre u. d. Nernst’schen Theorems, 1913;
    Art. „Gase“, in: Hdwb. d. Naturwiss. IV, 1913;
    Lehrb. d. Physikal. Chemie, 5 Bde., 1, 21928-37;
    Kurzes Lehrb. d. Physikal. Chemie, 2 Bde., 1938 f.;
    Weltsystem, Weltäther u. Relativitätstheorie, 1949;
    Verständl. Elemente d. Wellenmechanik, 1950 f. -
    Das Weltengeheimnis, Vorlesungen z. harmon. Vereinigung v. Natur- u. Geisteswiss., Philos., Kunst u. Rel., 1921.

  • Literatur

    25 J. TH Danzig, in: Zs. f. Elektrochemie 35, 1929;
    W. Klemm, ebd. 66, 1962, S. 609 f. (P);
    Pogg. V-VII a.

  • Autor/in

    Wilhelm Klemm
  • Zitierweise

    Klemm, Wilhelm, "Jellinek, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 392-393 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117101303.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA