Lebensdaten
1841 – 1918
Geburtsort
Sekundra bei Agra (Ostindien)
Sterbeort
Oxford
Beruf/Funktion
Indologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116932783 | OGND | VIAF: 14837838
Namensvarianten
  • Hoernle, Rudolf
  • Hoernle, August F. Rudolf
  • Hoernle, A. F. Rudolf
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Zitierweise

Hoernle, Rudolf, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116932783.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Gottlieb Christian (* 1804), Missionar in A., S d. Strumpfwirkers Joh. Markus in Ludwigsburg u. d. Wilhelmine Christiane Weigle;
    M Luise Friederike (* 1813), T d. Pfarrers Wilh. Ludw. Frdr. Mögling in Mössingen u. d. Charl. Friederike Romig;
    1877 Sophie, T d. Reinhold Romig in Bonn;
    S Alfred (1880–1943), Prof. d. Philos. in Johannesburg Südafrika.

  • Biographie

    H. wurde von seinem Vater 1848 zum Schulbesuch nach Württemberg geschickt. Seine Universitätsstudien begann er 1858 in Basel. Seit 1860 studierte er in London und hörte dort Sanskrit bei Th. Goldstücker. 1865 kehrte er nach Indien zurück, wo er, von einigen Englandaufenthalten abgesehen (so 1873-77), bis 1899 blieb, ehe er sich in Oxford niederließ. In Indien war H. zunächst Professor der Philosophie in Benares, einige Jahre Principal (= Rektor) des Cathedral Mission College in Calcutta und schließlich 1881-99 Principal der mohammedanischen Hochschule (Madrasa) in Calcutta. In der Asiatic Society of Bengal war er seit 1879 wissenschaftlich tätig. Von 1900 an setzte H. seine indologischen Studien in Oxford fort, in enger Verbindung mit der Royal Asiatic Society, deren Vizepräsident er einige Jahre lang war.

    Die Publikationen H.s haben die indologische Forschung auf verschiedenen Gebieten entscheidend vorangetrieben. Er verfaßte bedeutende Arbeiten über neuindische Sprachen und edierte einen wichtigen Text der Jaina-|Religion. Ferner veröffentliche er 30 Aufsätze zur indischen Numismatik und zahlreiche epigraphische und historische Untersuchungen. Seine Entzifferung des Manuskripts von Bakhshali war für die Geschichte der indischen Mathematik von großem Belang. Besondere Bedeutung kommt seiner kritischen Auswertung des „Bower Manuscript“ zu, einer Handschrift, die H. Bower in Ostturkestan gefunden hatte und die unter anderem 3 medizinische Texte enthielt. H. wurde durch diese Texte zu einem intensiven Studium der Sanskritmedizin angeregt, und seine Arbeiten auf diesem Gebiet (darunter ein Werk über die altindische Knochenkunde) machten ihn zu einem hochgeachteten Spezialisten der Medizingeschichte. Bowers Fund führte zur archäologischen Erforschung Ostturkestans und zur Entdeckung vieler neuer Handschriften, an deren Edition und Bearbeitung H. noch bis in seine letzten Lebensjahre beteiligt war.

  • Werke

    The Prákrita-Lakshanam, 1880;
    A Comparative Graramar of the North Indian Vernaculars, 1880;
    A Comparative Dictionary of the Bihārī Language, 1885 u. 1889 (mit C. A. Grierson);
    The Uvāsagadasāo - being the Seventh Anga of the Jains, 1888/90;
    The Bakhshālī Manuscript, Indian Antiquary, 1883 u. 1888;
    The Bower Ms., 1893-1912;
    A Hist. of India, 1904 (mit H. A. Stark);
    Studies in the Medicine of Ancient India, T. 1, Osteology …, 1907;
    Ms. Remains of Buddhist Lit. found in Eastern Turkestan …, 1916.

  • Literatur

    G. A. Grierson, in: Journal of the Royal Asiatic Society, 1919 (W).

  • Autor/in

    Friedrich Wilhelm
  • Zitierweise

    Wilhelm, Friedrich, "Hoernle, Rudolf" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 361-362 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116932783.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA