Lebensdaten
1870 – 1945
Geburtsort
Ansbach
Sterbeort
Marquartstein
Beruf/Funktion
Bibliothekar ; Historiker
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 116878851 | OGND | VIAF: 364052
Namensvarianten
  • Leidinger, Georg
  • Leidinger, Georgius

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Zitierweise

Leidinger, Georg, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116878851.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Albrecht (1838–1906), Bürstenmachermeister;
    M Babette, T d. Rotschmiedemeisters Adam Ackermann in Nürnberg u. d. Dorothea Grünert;
    1917 Johanna Simet aus München; kinderlos.

  • Biographie

    Nach dem Studium der Rechtswissenschaft und der Geschichte (vor allem bei K. Th. v. Heigel) in München 1889-92 und der Promotion mit einer preisgekrönten Arbeit über den bayer. Chronisten Veit Arnpeck arbeitet L. zunächst ein Jahr als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter am Münzkabinett. 1893 tritt er als Volontär in die Hof- und Staatsbibliothek in München ein, wo er bis zu seiner Pensionierung 1936 tätig ist, seit 1922 als Stellvertreter des Generaldirektors. 1903 mit|der Leitung der Handschriftenabteilung betraut, macht er sich um die systematische Erweiterung der Handbibliothek seiner Abteilung und das Ausstellungswesen verdient. Soweit das im Rahmen der knapp bemessenen Finanzmittel möglich ist, baut er den kostbaren Handschriftenbestand weiter aus, u. a. durch die Erwerbung einer lange verschollen geglaubten Handschrift der Weltchronik des Rudolf von Ems und der Chronik des Heinrich von München, und erreicht die Überführung der 134 zumeist aus der Abtei Kaisheim stammenden Codices der Provinzialbibliothek Neuburg/Donau nach München. Zu L.s bibliothekarischem Wirken tritt eine ausgedehnte wissenschaftliche Tätigkeit. Auf historischem Gebiet gilt seine Arbeit besonders der Erforschung mittelalterlicher, vor allem bayer. Geschichtsquellen und der Herausgabe der Werke der bayer. Geschichtsschreiber Andreas von Regensburg, Aventinus, Veit Arnpeck und bayer. Chroniken des 14. Jh. Seit der Übernahme der Leitung der Handschriftenabteilung wenden sich seine literarischen Interessen auch der Buch- und Bibliotheksgeschichte, der Handschriftenkunde und mittelalterlichen Kunstgeschichte zu. Aufgeschlossen für die neuen technischen Möglichkeiten der Photographie – L. richtet an der Bibliothek eine Photostelle ein –, macht er die seiner Obhut anvertrauten Handschriftenschätze durch Reproduktionen einer breiteren Öffentlichkeit bekannt, u. a. durch Faksimileausgaben des Codex aureus (1921) sowie von Albrecht Dürers und Lukas Cranachs Randzeichnungen zum Gebetbuch Kaiser Maximilians I. (1922). Für das hohe Ansehen, das sich L. weit über München hinaus erworben hat, zeugt die Tatsache, daß er nach dem 1. Weltkrieg in Erfüllung der Bestimmungen des Versailler Vertrages damit betraut wird, eine neue Handschriftenabteilung für die 1914 verbrannte Universitätsbibliothek Löwen aufzubauen, eine Aufgabe, die er glänzend durchführt. 1921 wird ihm eine Professur für Bibliothekswissenschaft in Berlin und die Leitung der dortigen Handschriftenabteilung angeboten; L. lehnt ab und wird 1922 zum Honorarprofessor für Bibliothekswissenschaft an der Univ. München ernannt.|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Bayer. Ak. d. Wiss. (1909) u. Sekr. d. Hist. Kl. (1932), Mitgl. d. Komm. f. Herausgabe d. ma. Bibl.-kat. (1910) u. 1. Vorstand d. Komm. f. bayer. Landesgesch. (1929);
    Mitgl. d. Zentraldir. d. MG (1922), Vors. d. hist. Ver. f. Oberbayern, Schriftleiter d. „Oberbayer. Archivs f. Vaterland. Gesch.“ u. d. „Altbayer. Monatsschrift“.

  • Literatur

    Festschr. f. G. L., 1930 (W, P);
    P. Ruf, in: Zs. f. bayer. Landesgesch. 15, 1949, S. 174-84;
    Hdb. d. Bibl.wiss., ²hrsg. v. G. Leyh, 1952-55, II, S. 24 f., III, 2, S. 375-78;
    W. Goetz, in: Jb. d. Bayer. Ak. d. Wiss. 1944/48, 1948, S. 122-25;
    M. Spindler, in: Zs. f. bayer. Landesgesch. 15, 1949, S. 1-4;
    Rhdb. (P).|

  • Nachlass

    Nachlaß: Bayer. Staatsbibl. München.

  • Porträts

    Phot. in: Geist u. Gestalt, Biogr. Btrr. z. Gesch. d. Bayer. Ak. d. Wiss., III, 1959, Nr. 205.

  • Autor/in

    Sigrid von Moisy
  • Zitierweise

    Moisy, Sigrid von, "Leidinger, Georg" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 137-138 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116878851.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA