Lebensdaten
1856 – 1941
Geburtsort
Breslau
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Physiker
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 116813717 | OGND | VIAF: 112413155
Namensvarianten
  • Graetz, Leo
  • Graetz, L.

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Zitierweise

Graetz, Leo, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116813717.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Heinrich (1817–91), jüd. Exeget u. Historiker, Lehrer am jüd. Theol. Seminar in B., sein oft aufgelegtes, in mehrere Sprachen übersetztes Hauptwerk „Gesch. d. Juden“ (bis 1848) (1853-76, Neuausg. 1923, Volksausg. 1906, ⁹1922) wurde wiederholt heftig angegriffen, aber auch verteidigt (s. L), S d. Fleischermeisters Jacob in Xions u. d. Vogel Hirsch;
    M Marie (1827–1900), T d. Buchdruckereibes. Leopold Monasch in Krotoschin u. d. Mathilde Wiener;
    1883 Emilie (1862–1937), T d. Heinr. Heller (1830–1901), Großkaufm., u. d. Betty Rothschild;
    1 S, 1 T, u. a. Leonie ( Ernst v. Seuffert, 1879–1952, Prof. d. Med.).

  • Biographie

    G. studierte ab 1877 in Breslau, Berlin, Straßburg Mathematik und Physik und wurde 1880 in Breslau bei O. E. Meyer zum Dr. phil. promoviert. 1881 war er Assistent bei A. Kundt in Straßburg, 1883 wurde er in München Privatdozent. Die Habilitationsschrift „Über die Wärmeleitfähigkeit von Gasen in Abhängigkeit von der Temperatur“ war schon 1881 in Wiedemanns Annalen 14 veröffentlicht worden. 1893 wurde G. Extraordinarius, 1908 Ordinarius für Physik (II. Ordinariat neben Röntgen). – G. wissenschaftliche Arbeiten betreffen zunächst Fragen der Wärmeleitung, Wärmestrahlung, Reibung und Elastizität, nach 1890 Probleme der elektrischen Wellen (Normale und anormale Dispersion, 1895), der Röntgen- und Kathodenstrahlen und anderes. – Von großer Bedeutung für die Verbreitung physikalischer Kenntnisse, besonders in Kreisen der Mediziner und Ingenieure, war G. überaus umfangreiche literarische Arbeit. Das für ein weiteres Publikum bestimmte Lehrbuch „Die Elektrizität und ihre Anwendungen“ (1883, 231928, finnische, französische, italienische, portugiesische, russische, spanische Übersetzungen) erschien gerade in der Zeit, in der die Elektrotechnik sich im öffentlichen Leben bemerkbar machte. Andere, auch in fremden Sprachen und zum Teil in vielen Auflagen erschienene Bücher folgten. 1912 begann G. mit der Herausgabe des fünfbändigen Werkes „Handbuch der Elektrizität und des Magnetismus“ (V, 1928), das als einzige überhaupt existierende, fast vollständige, vielfach kritische Bearbeitung der älteren Literatur heute noch seine Bedeutung hat. Die Lehrtätigkeit von G. betraf neben Spezialvorlesungen besonders den Unterricht der Mediziner. Seine Laboratorien im Keller der Universität wurden 1930 mit dem I. physikalischen Institut verbunden, der Teil heißt noch heute „Graetzlabor“.

  • Werke

    Weitere Werke u. a. Kompendium d. Physik, 1887, ⁵1922 (u. d. T. Lehrbuch d. Physik);
    Kurzer Abriß d. Elektrizität, 1897, 161929;
    Das Licht u. d. Farben, 1900, ⁵1922;
    Die Atomtheorie in ihrer neuesten Entwicklung, 1918, ⁵1925;
    Die Physik, 1919, ²1923;
    Reibung in Flüssigkeiten, in: Hdb. d. physikal. u. techn. Mechanik V, 1927, S. 392-470 (mit K. Stöckl);
    Innere Reibung d. Gase, ebd. VI, 1928, S. 262-309 (mit dems.).

  • Literatur

    Umschau, 1926, S. 808 (P);
    Die Woche, 1931, S. 1284 (P);
    Pogg. III-VII a;
    Rhdb. (P). - Zu V Heinrich: ADB 49;
    G. Kisch, Das Breslauer Seminar, 1963 (P).

  • Autor/in

    Walther Gerlach
  • Zitierweise

    Gerlach, Walther, "Graetz, Leo" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 718 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116813717.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA