Dates of Life
1851 – 1916
Place of birth
Pulsnitz (Sachsen)
Place of death
Dresden
Occupation
Chemiker
Religious Denomination
lutherisch
Authority Data
GND: 116699183 | OGND | VIAF: 10603985
Alternate Names
  • Hempel, Walther Matthias
  • Hempel, Walther
  • Hempel, Walther Matthias
  • more

Objekt/Werk(nachweise)

Relations

Outbound Links from this Person

Genealogical Section (NDB)

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Hempel, Walther, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116699183.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Eduard (1810–72), Kaufm. in D., S d. Frdr. August (1779–1851), Inh. d. Bandweberei „Christoph Hempels Witwe u. Sohn“ in P., u. d. Joh. Christiane Garten;
    M Marie Wilh. (1826–88), T d. Kaufm. Haubold Wilh. Jauch in D.;
    Dresden 1883 Luisa Delia (1848–1910), T d. John P. Monks in Boston u. d. Delia Hatton;
    3 S, 1 T, u. a. Eberhard (1886–1967), Prof. d. Kunstgesch. in D.

  • Biographical Presentation

    Nach dem Besuch der Annenschule nahm H. als Student des Polytechnikums Dresden am Feldzug 1870/71 teil, studierte in Berlin und seit 1872 in Heidelberg, wo er 1873 bei R. Bunsen zum Dr. phil. promoviert wurde, dessen Arbeitsweise er später am konsequentesten fortführte. Seit Herbst 1873 Assistent an der Zentralstelle für öffentliche Gesundheitspflege in Dresden, wurde er 1876 Assistent von R. Schmitt am chemischen Laboratorium des Dresdener Polytechnikums und habilitierte sich 1878. Nach Wilhelm Steins Rücktritt übernahm er 1879 als außerordentlicher Professor, schon 1880 als ordentlicher Professor dessen Lehrstuhl für technische Chemie und die Leitung des Laboratoriums für technische Chemie und der anorganisch-analytischen Übungen. 1893 übertrug man ihm die gesamte anorganische und anorganisch-technische Chemie. Auch nach der Emeritierung 1912 las er noch bis 1916 über anorganische Technologie.

    H.s besonderes Anliegen war die wissenschaftliche Klärung technisch-chemischer Prozesse. Führend war er in der Vereinfachung der technischen Gasanalyse, die er auch für Azetylen, Chlor, Fluor, Stickoxyde und Luft-Edelgase erweiterte und zur Kohlenstoffbestimmung im Eisen anwendete. Für die Heizwertbestimmung von Brennstoffen konstruierte er seine kalorimetrische Flußeisen-Bombe (1892/1896 u. 1902) und entwickelte eine Anordnung zur Bestimmung bei Gasen (1901). Reaktionen bei hoher Temperatur und hohem Druck untersuchte er mittels seines eisernen, innen platzierten Autoklaven (1890), für die Messung hoher Temperaturen wandte er 1901 das Spektroskop an, für die Schmelzpunktbestimmung sehr hoch schmelzender Stoffe gab er einen einfachen elektrischen Kohlenwiderstandsofen an (1903, 1910) und stellte mit R. Bayer (1910) Zirkonoxydtiegel her. Die Vorgänge bei der Phosphorgewinnung klärte er mit R. Müller 1905 auf, die bei der Schwefelsäuregewinnung im Kammerprozoß 1906 und 1914, beim Ammoniaksodaverfahren mit H. Tedesco 1911. 1893 untersuchte er die Zinkgewinnung im Schachtofen und zeigte die Verwertung des dabei anfallenden Zinkstaubs an. Neben seiner Gasbürette und Gaspipette (1878 u. 1887) entwickelte er den Hempel-Ofen (1877), seine Abdampfvorrichtung (1889) und seinen Exsikkator (1890/91). – Besonderes Augenmerk schenkte H. der Fäulnisbildung und Konservierung von Fleisch (1889) sowie der Gewinnung einwandfreier, ohne Erhitzung haltbarer Kindermilch seit 1894, für die er 1903 im Familiengut Ohorn bei Pulsnitz die erforderlichen sanitären Einrichtungen schuf. Untersuchungen vulkanischer Gase (1914) führten ihn schließlich zur künstlichen Darstellung von Obsidian und Bimsstein, den er für die Technik der Gasabsorption ausnützte (1916). – Der Ausbildung technischer Chemiker widmete er ebenso Ausführungen wie dem Ausbau der TH Dresden zur Universität (1911)|

  • Awards

    GR, Dr. med. h. c. (Leipzig 1897), Dr.-Ing. E. h. (Karlruhe 1902), Mitgl. d. Sächs. Ges. d. Wiss. zu Leipzig.

  • Works

    u. a. Die techn. Gasanalyse, 1878;
    Neue Methoden z. Analyse d. Gase, 1880;
    Gasanalyt. Methoden, ²1890, ⁴1913;
    E. Graefe, Ausgew. Vorträge u. Aufsätze v. W. H., 1913.

  • Literature

    F. Foerster, in: Zs. f. angew. Chemie 30, 1916, Aufs.-T., S. 1-5 (P);
    ders. in: Berr. üb. d. Verhh. d. Kgl. Sächs. Ges. d. Wiss. Leipzig, Math.-phys. Kl. 69, 1917, S. 555-88 (W-Verz., 116 Nrr.);
    ders., in: Berr. d. dt. chem. Ges. 50, 1917, I, S. 1-3;
    ders., ebd. 53, 1920, Abt. A, S. 123-43 (P);
    E. Graefe, in: Chemiker-Ztg. 41, 1916, S. 85-87;
    I. Friedländer, in: Zs. f. Vulkanol. 3, 1917, S. 268;
    Ein Jh. Sächs. TH Dresden 1828-1928, 1928 (P);
    Pogg. III-VI

  • Portraits

    Ölgem. v. C. Bantzer, 1917 (im Bes. v. E. Hempel, Dresden);
    Kopie danach v. A. Götze, 1920 (TU Dresden).

  • Author

    Walther Fischer
  • Citation

    Fischer, Walther, "Hempel, Walther" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 513-514 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116699183.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA