Kundmann, Karl
- Lebensdaten
- 1838 – 1919
- Geburtsort
- Wien
- Sterbeort
- Wien
- Beruf/Funktion
- Bildhauer
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 116610301 | OGND | VIAF: 10601669
- Namensvarianten
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- Kundmann, Karl
- Kundmann, Carl
- Cundmann, Carl
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Personen im Fachinformationsdienst Darstellende Kunst
- Personen im Wien Geschichte Wiki [2012-]
Objekt/Werk(nachweise)
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Genealogie
V N. N., Drechsler;
M N. N.;
⚭ Laura Tautenhayn (1844–1919); Schwager →Josef Tautenhayn d. Ä. (1837–1911), Münzgraveur, Medailleur u. Bildhauer (s. ThB);
4 T. -
Biographie
K. trat 1853, aus der Gewerbeschule kommend, in die Wiener Akademie ein. Seine Ausbildung bei Franz Bauer ergänzte er durch eine zweijährige Tätigkeit im Atelier Josef Cesars. 1860 ging er nach Dresden zu Ernst Julius Hähnel. 1865-67 genoß er ein Reisestipendium in Italien. Die Karriere K.s in Wien hatte früh begonnen und sich in mehreren öffentlichen Aufträgen dokumentiert. Zwischen 1865 und 1873 schuf er z. B. vier Feldherrenstatuen für das Arsenal. Außerdem erhielt er den Auftrag für die Ausführung des Schubert-Denkmals, das er (unter Mitarbeit Moritz v. Schwinds und Theophil Hansens) 1872 vollendete. Die günstige Aufnahme dieses Werks beeinflußte die noch im gleichen Jahr erfolgende Ernennung K.s zum Professor an der allgemeinen Bildhauerschule der Akademie (bis 1876). Schon 1873 eröffnete K. neben Caspar Zumbusch eine zweite Spezialschule, an der er bis 1909 wirkte und zum Ruf der Akademie als Lehrinstitut auf dem Gebiet der Skulptur wesentlich beitrug. Zahlreiche Denkmäler, Grabmonumente und ein gewichtiger Anteil an der plastischen Ausstattung der|Ringstraßenarchitektur kennzeichnen die weitere Laufbahn. Auch das Porträtfach pflegte K. regelmäßig. – Obwohl stilistisch eindeutig den malerischen Tendenzen seiner Generation verpflichtet, vermied K. weitgehend die radikalen Formbildungen des Neobarock und verwandter Strömungen. Im Rahmen eines klassisch orientierten Typenrepertoires suchte er unter besonderer Betonung organisch-sensitiver Komponenten die objektivierenden Bestrebungen des Strengen Historismus mit der lebendigen Vielfalt des Licht-Schatten-Modellierens und dem räumlichen Verständnis des Späthistorismus zu vereinen, ohne rein spielerisch-dekorative Wirkungen oder impressionistische Improvisationen anzustreben. Die geglückte Synthese befähigte ihn vor allem zu führenden Leistungen im Monumentalfach, wo ihm megalomane Strenge ebenso zu Gebot stand wie die gelassene Lebendigkeit ruhiger Menschendarstellung. Dynamisch-transitorische Effekte werden nur unterschwellig spürbar. K.s Werke verkörpern in seltener Reinheit die für die Wiener Ringstraße bezeichnende Verschmelzung klassischer und barocker Elemente und zählen quantitativ wie qualitativ zu den entscheidenden Leistungen der österr. Plastik der 2. Jahrhunderthälfte.
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Auszeichnungen
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Werke
Weitere W u. a. in Wien: Der barmherzige Samariter, 1864 (Ak. d. bildenden Künste);
Denkmäler: Tegetthoff (mit C. v. Hasenauer), 1886;
Grillparzer (mit dems. u. R. Weyr), 1889;
Leopold Ernst u. Friedrich v. Schmidt, 1894;
Grabmäler: St. u. M. Dumba (mit A. Wielemans), Mautner v. Markhof, Franz Schubert, 1888, Theophil Hansen, 1895, Fr. Suess, 1896 (alle mit G. Niemann), M. Kaposi, 1902;
Diverse bauplast. Arbb. u. ä. f. Ringstraßenbauten: Hofmuseen, Burgtheater, Rathaus, Parlament, Neue Burg, Haus Sturany;
- in Graz: Tegetthoffdenkmal (mit G. Semper), 1877 (Pola, seit 1935 in Graz);
A. Grün, 1887;
Hamerling, 1904;
Grabmal f. H. Széchényi-Erdödy, 1878, Großzinkendorf (Nagycenk). -
Literatur
O. Berggruen, K.s Bildhauerwerke, in: Die Graph. Künste V, 1883, S. 9 ff. (P);
W. Wagner, Die Gesch. d. Ak. d. bildenden Kunste in Wien, 1967;
M. Poch-Kalous u. a., Gesch. d. bildenden Kunst in Wien: Plastik in Wien, 1970;
E. Konecny, Die Fam. Dumba u. ihre Bedeutung f. Wien u. Österreich, Diss. Wien 1970 (ungedr.);
R. Feuchtmüller, Kunst in Österreich II, 1973;
G. Kapner, W. Krause u. a., Ringstraßendenkmäler, 1973 (P);
W. Krause, Die Plastik d. Wiener Ringstraße v. d. Spätromantik b. z. Wende um 1900, 1980 (P);
Wurzbach 13;
F. Czeike, Das gr. Groner-Wien-Lex., 1974;
ThB;
ÖBL. -
Porträts
Radierung v. V. Jasper, Abb. b. Berggruen, s. L.
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Autor/in
Walter Krause -
Zitierweise
Krause, Walter, "Kundmann, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 289-290 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116610301.html#ndbcontent