Lebensdaten
1901 – 1966
Geburtsort
München
Sterbeort
New York
Beruf/Funktion
Journalist ; Hitler-Biograph
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116604859 | OGND | VIAF: 69686505
Namensvarianten
  • Bredow, Klaus von (Pseudonym)
  • Klaus von Bredow (Pseudonym)
  • Argus (Pseudonym)
  • mehr

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Zitierweise

Heiden, Konrad, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116604859.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johannes (1874–1916), aus Demmin, Bürovorsteher, Arbeitersekr.;
    M Lina (1877–1906), T d. Moritz Deutschmann, aus russ. jüd. Fam., u. d. Rosalie Bodchyn; ledig.

  • Biographie

    H., der nach dem Tode der Eltern im Hause des Frankfurter Juristen Sinsheimer aufwuchs, studierte in München Geschichte und Germanistik. Als Student wurde er Assistent bei Otto Groth, dem Münchener Korrespondenten der „Frankfurter Zeitung“. An der Universität gründete und leitete er den Demokratischen Studentenbund. Nach der Aufgabe des Studiums arbeitete er ausschließlich bei Groth für die „Frankfurter Zeitung“ als Journalist. 1929 ging er als Redaktionsmitglied der FZ nach Frankfurt/Main und danach als ihr politischer Korrespondent nach Berlin. Nach beginnender Einflußnahme der I. G.-Farben auf die FZ verließ er die Zeitung 1931/32 und arbeitete bei der Vossischen Zeitung bis zu seiner Emigration nach Zürich 1933. Gleichzeitig erschien bei Rowohlt seine „Geschichte des Nationalsozialismus“. In Zürich bereitete er das Buch „Geburt des Dritten Reiches“ vor. 1934 ging H. nach Saarbrücken, wo er als freier Schriftsteller lebte und unter dem Pseudonym Klaus von Bredow das Buch „Der 30. Juni“ (1934) und unter anderem in den Zeitungen „Westland“ (später „Grenzland“) und „Volksstimme“ Artikel schrieb. Im Januar 1935, vor der Rückgliederung des Saargebiets, floh H. nach Paris, wo er bis August 1939 lebte. Dort verfaßte er die Bücher „Ein Mann gegen Europa“ und „The New Inquisition“ (eine Darstellung der „Kristallnacht“, New York 1939). Zusammen mit B. von Brentano, Norbert Muehlen, L. Schwarzschild, Hilde Walter und Hans von Zwehl gründete er in Paris den antinationalsozialistischen und antikommunistischen „Bund freie Presse und Literatur im Exil“, dem rund 80 Schriftsteller und Journalisten (H. als Vorstandsmitglied) angehörten. Von August bis Oktober 1939 und von Mai bis Juli 1940 befand H. sich in einem französischen Internierungslager für feindliche Ausländer. Im Juli floh er nach Montauban und Marseille, im Oktober 1940 nach Lissabon. Infolge der Tatsache, daß er zu den rund 80 politischen Emigranten gehörte, deren Auslieferung im Rahmen des Waffenstillstandsabkommens vom Deutschen Reich gefordert wurde, erhielt H. ein „Emergency Visa“ der USA. Im Oktober 1940 war er in New York. Dort und in Berkeley schrieb H. sein Buch „Der Führer“ (Boston 1944, Buch des „Book of the Month-Club 1944“) und verfaßte für die Übersetzung von Hitlers „Mein Kampf“ ein „Vorwort“. – H. lebte 1940-44 in New York, 1944-62 in South Orleans (Massachusetts) und am Cape Cod. 1951 unternahm er im Auftrage des „Life Magazine“ seit seiner Emigration die einzige Reise nach Deutschland, über die er in „Life“ berichtete. 1953-62 sendete der Süddeutsche Rundfunk wöchentlich einen Amerikabericht von H. Er war die letzten Jahre seines Lebens infolge einer schweren Krankheit (Parkinson) arbeitsunfähig und verbrachte seinen Lebensabend in einem New Yorker Pflegeheim.

    H., der seine Arbeiten über Hitler und den Nationalsozialismus als sein eigentliches Lebenswerk bezeichnete, war einer der wichtigsten Hitler-Biographen. Bis 1965, als erstmals wesentliche Dokumente ausgewertet wurden, die ihm nicht zur Verfügung gestanden hatten, dienten H.s Publikationen als (oft allerdings verschwiegene) Quelle und Grundlage für alle Hitler-Biographien und|Darstellungen des Nationalsozialismus im In- und Ausland.

  • Porträts

    Phot., im Spiegel-Archiv, Hamburg.

  • Autor/in

    Werner Maser
  • Zitierweise

    Maser, Werner, "Heiden, Konrad" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 246-247 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116604859.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA