Lebensdaten
zwischen 1887 und 1897 – 1961
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Schauspieler
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 116512814 | OGND | VIAF: 64759627
Namensvarianten
  • Richter, Paul
  • Richter, Paul Eduard Martin
  • Richter, Paul Martin Eduard
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Porträt(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Richter, Paul, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116512814.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Rudolf Thomas Anton, Kaufm., Exporteur;
    M Franziska Elisabeth Jäger;
    1) 1920 (⚮) Aud Egede Nissen (* 1893), Schausp., 2) 1941 Elisabeth Hölzl;
    1 S aus 1).

  • Biographie

    Nach Realschule und abgebrochener Kaufmannslehre studierte R. am Staatl. Schauspielkonservatorium Wien und trat erste Engagements in Troppau, Mannheim und Wien (Jarno-Bühnen) an. Danach diente er seit 1914 als Freiwilliger im 1. Weltkrieg und erwarb 1915 ein Diplom als Bergführer. Seine Filmkarriere, die mit kleinen Auftritten 1914 begonnen hatte, brachte ihm mit der Rolle eines brit. Offiziers in Joe Mays Zweiteiler „Das ind. Grabmal“ 1921 größeren Publikumszuspruch. In den folgenden Jahren trat R. v. a. in Liebhaber-Rollen auf, die durch kraftvolles Engagement und Ernsthaftigkeit überzeugten. Berühmt wurde er 1924 mit der Figur des Siegfried in Fritz Langs „Die Nibelungen“: Als blonder, blauäugiger „Recke“ avancierte er zum nationalistisch überformten erotischen Publikumsfavoriten. R. stellte sein Ausdrucksvermögen, das zwischen archaischem Romantizismus und modischer Eleganz changierte, auch in zahlreichen anderen Filmen, z. B. Melodramen (Tragödie e. Ehe, 1926), exotischen Abenteuerfilmen (Eskimo, 1931), Krimis (Der Hexer, 1932) und historischen Kostümfilmen (Der Choral v. Leuthen, 1933) unter Beweis.

    Auch privat Bergsteiger und Jäger, gehörte R. von 1934 (Schloß Hubertus) bis zu seinem letzten Auftritt 1958 (Der Schäfer vom Trutzberg) zum festen Bestandteil dt. und österr. Heimatfilme. Als Förster oder Bauer, Gutsbesitzer oder Herzog überzeugte er durch die Darstellung menschlicher Wärme und bodenständiger Geradlinigkeit, was dazu beitrug, die Klischees der Drehbücher mit Leben zu erfüllen. Neben seiner Filmarbeit war R. nur noch selten am Theater zu sehen. Nach einer schweren Augenoperation nahm er keine Rollen mehr an.

  • Werke

    Weitere Rollen in: Der Mord ohne Täter, 1920;
    Dr. Mabuse, der Spieler, 1922;
    Schwester Veronika, 1926;
    Dagfin, 1926;
    Die Geliebte seiner Hoheit, 1928;
    Drei Kaiserjäger, 1933;
    Der Klosterjäger, 1935;
    Der Jäger v. Fall, 1936;
    Das Schweigen im Walde, 1937;
    Frau Sylvelin, 1938;
    Der Ochsenkrieg, 1943;
    Der Geigenmacher v. Mittenwald, 1950;
    Der Herrgottschnitzer v. Ammergau, 1952;
    Wetterleuchten um Maria, 1957.

  • Literatur

    M. Havemann, Theater, Film, Fernsehen, 1970;
    Reclams dt. Filmlex., 1984 (P);
    A. Heinzlmeier u. B. Schulz, Lex. d. dt. Film- u. TV-Stars, 2000;
    CineGraph (Filmogr.).

  • Autor/in

    Ralf Schenk
  • Zitierweise

    Schenk, Ralf, "Richter, Paul" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 538 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116512814.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA