Lebensdaten
1833 – 1916
Geburtsort
Petershagen bei Minden
Sterbeort
Hildesheim
Beruf/Funktion
Germanist
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116489642 | OGND | VIAF: 59073731
Namensvarianten
  • Fick, Friedrich Conrad August
  • Fick, August
  • Fick, Friedrich Conrad August
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Zitierweise

Fick, August, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116489642.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Otto Gg. Frdr., Landesökonomiekommissar in H., S d. Pastors Joh. Heinr. in Stapel/Elbe;
    M Wilhelmine, T d. Pastors Hillefeld in Siebenbäumen/Lauenburg;
    Maria Hüser.

  • Biographie

    Nach der Schulzeit im Andreanum in Hildesheim studierte F. in Göttingen klassische Philologie besonders bei K. F. Hermann, vergleichende Sprachwissenschaft bei Th. Benfey und orientalische Sprachen bei H. Ewald, wurde 1858 Lehrer am Gymnasium in Göttingen, 1876 dort außerordentlicher Professor an der Universität, 1888 ordentlicher Professor in Breslau und 1891 aus Gesundheitsgründen emeritiert. – F. ist in erster Linie einer der erfolgreichsten Etymologen der Indogermanistik, ausgezeichnet durch Sprachkenntnis und „eine kombinatorische Phantasie von wahrhaft genialer Kraft“ (B. Delbrück). Sein „Wörterbuch der indogermanischen Grundsprache“ (1868) ist das erste seiner Art. – Die Durchmusterung der indogermanischen Personennamen führte ihn dann zu der bedeutungsvollen Entdeckung, daß die Vollnamen und die daraus geschaffenen Kosenamen bei Indern, Iraniern, Griechen, Kelten, Germanen und Slaven nach den gleichen Prinzipien gebildet sind. Aus der anschließenden Untersuchung der griechischen Ortsnamen ergab sich ihm (wie unabhängig von ihm P. Kretschmer), daß eine älteste Schicht dieselben Suffixe zeigt wie die Namen der Örtlichkeiten in Kleinasien, daß also vor der Einwanderung der Griechen Griechenland und Kleinasien von derselben Bevölkerung bewohnt gewesen sein müssen. Auch dies ist heute Gemeingut der Wissenschaft. Dagegen haben seine Versuche, die ältesten griechischen Dichtungen in ihrer „ursprünglich reinen Sprachform und Fassung wiederherzustellen“, insbesondere die ältesten Teile der homerischen Dichtungen in den äolischen Dialekt umzusetzen, wenig Anklang gefunden. Sie gehen von einem modernen Ideal der Sprachreinheit und -echtheit aus und verkennen die lange Entwicklung der Epik vor Homer, die sich in der homerischen Kunstsprache niedergeschlagen hat.

  • Werke

    Wb. d. idg. Grundsprache in ihrem Bestände vor d. Völkertrennung, Ein sprachgesch. Versuch, Mit Vorwort v. Th. Benfey, 1868, 2. Aufl. u. d. T.: Vgl. Wb. d. idg. Sprachen, 1870, ³1874-76, I ⁴1890;
    Die ehem. Spracheinheit d. Indogermanen Europas, 1873;
    Die griech. Personennamen nach ihrer Bildung erklärt, mit d. Namensystemen verwandter Sprachen verglichen u. systemat. geordnet, 1874, ²1894 (mit F. Bechtel);
    Die homer. Odyssee in d. urspr. Sprachform wiederhergest., 1883;
    Die homer. Ilias nach ihrer Entstehung betrachtet u. in d. urspr. Sprachform wiederhergest., 1886;
    Hesiods Gedichte in ihrer urspr. Fassung u. Sprachform wiederhergest., Mit Anh. üb. d. Versabzählung in den homer. Epen, 1887;
    Das alte Lied v. Zorn Achills, 1902;
    Vorgriech. Ortsnamen als Qu. f. d. Vorgesch. Griechenlands verwertet, 1905;
    Hattiden u. Danubier in|Griechenland, Weitere F zu d. „Vorgriech. Ortsnamen“, 1909;
    Die Entstehung d. Odyssee u. d. Versabzahlung in d. griech. Epen, 1910.

  • Literatur

    A. Bezzenberger, in: Zs. f. vgl. SprachF 47, 1916, S. 313-16;
    ders., in: Idg. Jb. 5, 1918, S. 282-98 (P);
    DBJ I (Tl. 1916, L).

  • Autor/in

    Wilhelm Wissmann
  • Zitierweise

    Wissmann, Wilhelm, "Fick, August" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 130-131 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116489642.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA