Lebensdaten
1678 – 1750
Sterbeort
Schloß Oberpahlen (Livland)
Beruf/Funktion
russischer Staatsbeamter ; Reformer
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 135982960 | OGND | VIAF: 80405281
Namensvarianten
  • Fick, Hinrich von
  • Fick, Heinrich von
  • Fick, Hinrich von

Orte

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Zitierweise

Fick, Heinrich von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd135982960.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Gilbrecht (* 1644), S d. Ulrich u. d. Becke Bramfeld;
    M Catharina (* 1650), T d. Heinr. Harms u. d. Alheit Blechwehler; 7 Geschw., 5 Halb-Geschw.;
    1704 Helena ( 1762), T d. Lorenz (v.) Kruse u. d. Marie v. Passan;
    1 S (jung †), 8 T, u. a. Sophie (⚭ Wilh. v. Schulze, 1732, russ. Staatsrat u. Senatssekr.), Marie (1711–81, Otto Reinhold Zoege v. Manteuffel, auf Wayküll);
    N Begründer d. noch blühenden Linie;
    Ur-E Woldemar Frhr. v. Patkul, russ. Gen.

  • Biographie

    F. trat zu Beginn des Nordischen Krieges in schwedische Dienste, wurde Regimentsquartiermeister, dann Geheimsekretär des Herzogs Christian August von Holstein-Gottorp, 1711-14 Bürgermeister von Eckernförde. 1715 kam er auf Empfehlung von H. F. von Bassewitz und des Generals Adam Weide zu Peter dem Großen, zu dessen eifrigsten ausländischen Mitarbeitern er bald gehörte. Der Zar schickte ihn noch während des Krieges nach Schweden zum Studium der dortigen Staatseinrichtungen, des Wirtschaftslebens und der Kommunalverwaltung. Auf Grund seiner Informationen sind in Rußland die Kollegien nach schwedischem Muster eingeführt worden. Anschließend warb F. in Holland und Norddeutschland Fachleute zum Eintritt in russische Dienste an. 1720 schenkte ihm Peter fast das gesamte Kirchspiel Oberpahlen mit mehreren Gütern. 1726 war er Vizepräsident im Kommerzkollegium und Staatsrat. Von F. ging eine Fülle von Anregungen auch für die Gouvernementseinteilung Rußlands, das Zoll- und Polizeiwesen, die Wirtschaftspolitik und das Erziehungswesen aus. Von ihm stammt die Idee eines Geheimen Staatsrates (1726 verwirklicht); er gilt auch als einer der Initiatoren der Adelskonstitution, die der Kaiserin Anna 1730 von Fürst D. M. Golicyn und anderen bei der Thronbesteigung vorgelegt wurde. Als Anna sich 1731 davon lossagte, fiel auch F. in Ungnade und wurde nach Sibirien verschickt. Erst 1741 begnadigt, kehrte er 1743 auf seine ihm von der Kaiserin Elisabeth restituierten Güter zurück. – F. war ein hochgebildeter Mann und erregte bei Zeitgenossen Anstoß wegen freigeistiger Anschauungen; schon 1749 las er J. O. Lamettries „L'homme machine“. Er hinterließ eine reiche Bibliothek und ein bedeutendes politisches Archiv.

  • Literatur

    J. Eckardt, Jungrussisch u. Altlivländisch, 1871;
    A. R. Cederberg, H. F., Ein Btr. z. russ. Gesch. d. 18. Jh., in: Acta et Commentationes Univ. Dorpatensis, B. Human. XVII, 1930 (Qu.);
    H. v. Hofmann, H. F. u. s. Ahnen, in: Balt. Hh. 4, 1958, S. 256-59.

  • Autor/in

    Georg von Rauch
  • Zitierweise

    Rauch, Georg von, "Fick, Heinrich von" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 131 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135982960.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA