Lebensdaten
1718 – 1781
Geburtsort
Basel
Sterbeort
Bern
Beruf/Funktion
Maler
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 116445645 | OGND | VIAF: 281281
Namensvarianten
  • Handmann, Jakob Emanuel
  • Handmann, Emanuel
  • Handmann, Jakob Emanuel
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Zitierweise

Handmann, Emanuel, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116445645.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Die Fam. stammt urspr. aus Hard b. Bregenz u. ist seit 1604 im Basler Bürgerrecht;
    V fakob (1677 -1740), Bäckermeister, Oberzunftmeister, Mitgl. d. Kleinen Rats zu Basel, Obervogt zu Waldenburg u. Ramstein, S d. Weißbäckermeisters Johannes in Basel u. d. Margaretha Schardt;
    M Maria Rispach (1680–1742);
    B Joh. Jacob (1711–86), Stempelschneider, Medailleur u. Siegelstecher, Abel (1715–83), Goldschmied (beide s. ThB); - ledig;
    N u. Groß-N Goldschmiede.

  • Biographie

    H. verlebte seine Kindheit als jüngstes von 9 Kindern zunächst in Basel, seit 1723 auf Schloß Waldenburg, wohin sein Vater als Obervogt übersiedelt war. Nach anfänglichem Widerstand des Vaters und einer bereits nach 4 Monaten abgebrochenen Lehre bei einem Schwertfeger lernte er 1735-39 bei dem Maler Johann Ulrich Schnetzler (1704–63) in Schaffhausen. Danach reiste er mit Empfehlungen des befreundeten Basler Malers Nikolaus Bernoulli dem Jüngeren zu dessen Lehrer Jean Restoutdem Jüngeren nach Paris. Er wurde Restouts Lieblingsschüler, der ihn nach fast 3 Jahren nur ungern nach Italien ziehen ließ. Mit einem schwedischen Maler Hörling hielt H. sich zunächst in Lyon auf. Gemeinsam verdienten sich die beiden ihren Unterhalt mit Bildnissen, wobei H. die Köpfe, Hörling aber die Gewänder ausführte. 1743 reisten sie über Marseille, Genua, Livorno und Florenz nach Rom. Mit Eifer kopierte H. antike Skulpturen und Gemälde alter Meister. Abends nahm er an Übungen in der französischen Akademie teil, bildete sich bei Marco Benefiale weiter und hatte auch Zutritt zur Werkstatt des Pierre Subleyras. Nach 2 Jahren zog es ihn nach Neapel. Dort malte er für seinen Landsmann, den Marschall von Tschudi, einen Altar mit der heiligen Idda von Toggenburg. Dann war er kurze Zeit in Rom und reiste über Bologna, Imola, Piacenza und Parma, überall mit Aufträgen beschäftigt, über Mailand und Locarno nach Basel zurück (1746). Von Johann Rudolf Studer beraten, schlug er noch im selben Jahr den dauernden Wohnsitz in Bern auf, als dem einzigen Ort in der Schweiz, „wo ein geschickter Mahler Liebhaber und Bezahlung finden würde“ (J. C. Füßli). 1753 unternahm er seine letzte Auslandsreise nach Berlin, wo er Antoine Pesne kennenlernte und den Bildhauer Adam und den Maler Van Loo wiedertraf. Obwohl man ihn dort mit Aufträgen überhäufen wollte, zog er die Rückkehr in die Heimat vor. Vielbeschäftigt, unterbrach er seine Arbeit nur noch durch kleinere Reisen.

    H. war zu seiner Zeit der meistgefragte und bedeutendste Bildnismaler des Berner Patriziats und der Aristokratie. Seine Malweise, soweit sie kontrollierbar ist, entspricht dem französischen Geschmack. Dabei besaß er Sinn für Größe, Gemütswerte und Anmut, der ihn vor leer rhetorischen Gebärden meist bewahrte. Er malte überwiegend lebensgroße Bildnisse als Halb- und Ganzfiguren in Öl, seltener in Pastell; aber auch große Allegorien, vereinzelte Historien und kleines Genre mit Helldunkel- und Lichtwirkungen nach Art der Niederländer haben sich erhalten. Zeichnungen, Bildnisminiaturen abgerechnet, sind kaum bekannt. Er bezeichnete einen Großteil rückseitig mit dem vollen Namen oder seinen Initialen.|

  • Auszeichnungen

    Mitglied d. Ak. Bologna.

  • Werke

    W Etwa 150 Gemälde, meist Bildnisse, datiert von 1746-81, erhalten, u. a. John Burnaby, engl. Gesandter in Bein, 1748 (Bern, Kunstmus.);
    Leonh. Euler, Pastell, 1753 (in Berlin gemalt, Basel, öff. Kunstslg.), danach 2 Varianten v. 1756 (Basel, Aula d. alten Univ. u. Neuenburg/Württ., Privatbes.);
    Joh. Albr. Euler, 1756 (Basel, W. Feer-Von d. Mühll);
    Bildnisse d. Prinzen Wilh. Aug. u. Peter Frdr. Ludw. v. Holstein-Gottorf, 1766/69 (Gauting b. München, Otto Frhr. v. Taube);
    Zyklus v. 10 Gem. mit Pallas Athene u. d. 9 Musen, 1775/76 (ebd.);
    Stadtschreiber- u. Schultheissenbildnisse d. Stadt Bern (Bern, Staatsarchiv u. Stadtbibl.);
    Bildnisse d. Maler Joh. Ludw. Aberli (Winterthur, Mus.), Adrian Zingg, um 1765 (St. Gallen, Kunstmus.).

  • Literatur

    J. C. Füßli, Gesch. d. besten Künstler in d. Schweiz III, Zürich 1770;
    [L. A. Burckhardt], Notizen üb. Kunst u. Künstler zu Basel, 1841;
    W. F. v. Mülinen, Von ältern bern. Portraits u. Portraitisten, in: Neues Berner Taschenbuch 21, 1916;
    W. R. Staehelin, Basler Portraits aller Jhh. I-III, 1919-21;
    H. B. de Fischer, Le portrait Bernois à travers les siècles, 3 Bde., 1920/21, 1932;
    O. Frhr. v. Taube, C. F. v. Staal u. E. H., in: Basler Jb., 1923;
    F. Thormann, Die Schultheissenbilder d. Berner Stadtbibl., 1925;
    H. Thiersch, Zur Ikonogr. Leonh. u. Joh. Albr. Eulers, in: Nachrr. d. Ges. d. Wiss. zu Göttingen, Phil.-hist. Kl., 1929;
    Weitere Btrr. z. Ikonogr. Leonh. u. Joh. Albr. Eulers, ebd. 1930;
    E. Gradmann u. A. M. Cetto, Schweizer Malerei u. Zeichnung im 17. u. 18. Jh., 1944;
    P. Hofer, in: Kunstdenkmäler d. Kantons Bern III, 1947, II, 1959;
    H. Wagner, Die Bildnisse im Bern. Hist. Mus., 1957;
    H. v. Fischer, E. H., Ausstellungs-Kat., Schloß Jegenstorf, 1962;
    SKL;
    ThB;
    HBLS. |

  • Quellen

    Qu.: Testamentenbuch 32 (Bern, Staatsarchiv); H.sche Fam.chronik, 1662 ff. (Basel, Staatsarchiv, Privatarchive 587 A).

  • Porträts

    Selbstporträts (Öl): Brustbild, 1759 (Basel, Öff. Kunstslg.), Kniestück, 1780 (Gauting b. München, Otto Frhr. v. Taube).

  • Autor/in

    Margarete Pfister-Burkhalter
  • Zitierweise

    Pfister-Burkhalter, Margarete, "Handmann, Emanuel" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 609-610 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116445645.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA