Lebensdaten
1873 – 1938
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Frankfurt/Main
Beruf/Funktion
Industriechemiker
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 116031980 | OGND | VIAF: 69671305
Namensvarianten
  • Kalischer, Georg
  • Calischer, Georg

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Zitierweise

Kalischer, Georg, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116031980.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Adolf, Dr. med., Sanitätsrat, prakt. Arzt in B.;
    M Klara Franck;
    1909 Maria (1880–1964), T d. Maschinisten Frdr. Wilhelm Hermann Krause in Kiel u. d. Karoline Svensdotter; kinderlos.

  • Biographie

    Nach Besuch des Gymnasiums zum Grauen Kloster in Berlin (Reifeprüfung 1891) studierte K. Chemie in Heidelberg und Berlin. Mit der Arbeit „Zur Kenntnis der Isonitrosoketone, eine Darstellungsweise des Diamidoacetons“ (auch in: Berichte d. Deutschen Chem. Gesellschaft 28, 1895) wurde er unter S. Gabriel (im Laboratorium von Emil Fischer) 1895 zum Dr. phil. promoviert. Nach kurzer Tätigkeit im Farbwerk Griesheim, Nötzel, Istel & Co. und koloristischer Ausbildung im Färbereilaboratorium von Loewenthal in Berlin sowie der Färbereischule in Mülhausen im Elsaß, wo er Privatassistent von E. Noelting war, trat K. 1897 als Chemiker in das Wissenschaftliche Laboratorium der Leopold Cassella & Co. in Mainkur ein und erfand alsbald das erste technisch wichtige Immedialschwarz V extra, welches die erfolgreichen wissenschaftlichen Arbeiten über Schwefelfarbstoffe bei Cassella einleitete (1897). Es entstanden daraus weiter Immedialdirektblau B, C, RL und in Gemeinschaft mit M. Hoffmann Immedialdunkelbraun A (1899). Später behandelte K. Anthracen mit Chlorschwefel und gelangte zum Indanthrendunkelblau GBE (1926); mit W. Zerweck stellte er Oxazinfarbstoffe her, die durch Schwefelung Immedialneublau 5 R und Immedialbordo 3 BL lieferten (1932). – Von 1900 bis etwa 1912 arbeitete K. hauptsächlich über Azofarbstoffe. Es entstanden Anthracenchrombraun SWN (1906), Diaminecht- und Diaminscharlach-Marken (1904/05), die lichtechteren Diaminazoscharlach-Marken BBL und 4 BL (1910), Diaminnitrazolviolett- und -blau-Marken und Diaminechtviolett BBN (1912).

    Als erster bei Cassella forschte K. seit 1910 über Küpenfarbstoffe der Anthrachinonreihe; als er 1919 Abteilungsleiter und Prokurist und 1921 stellvertretender Direktor von Cassella geworden war, setzte er diese Arbeiten mit seinen Mitarbeitern erfolgreich fort. Sie zeichnen sich oft durch Eleganz und Originalität aus. Es entstanden unter anderem 1-Aminoanthrachinon-2-aldehyd, Bz-1.6-Diamino-benzanthron, Anthracenaldehyde (9), Pyrazolanthron- und Thiophenanthroncarbonsäuren und die Küpenfarbstoffe Hydronviolett N, Indanthrengelb GF, Algolgelb GR, Indanthrenbordo B, Indanthrenrot F 2 B. Die erfolgreiche Wiederaufnahme der Arbeiten über Azofarbstoffe durch K. und Mitarbeiter brachten zahlreiche neue Handelsfarbstoffe der Supranol-, Supramin- und Anthralan- sowie der Siriuslichtreihe (1924–30). – Angeregt durch Arbeiten von Ferdinand Münz (Intrasol, Humectol C), gab K. der Forschung über Textilhilfsmittel und Effektfäden neue Impulse (1927–30).

    In etwa 100 deutschen und 64 amerikanischen Patenten sind die Forschungen K.s niedergelegt. Als vorbildlicher Anreger und Lehrer leitete er seit 1928 gemeinsam mit Richard Herz und von 1931 ab allein die wissenschaftliche Forschung im Werk Mainkur der I. G. Farbenindustrie. 1932 wurde er zur Leitung des Wissenschaftlichen Hauptlaboratoriums nach Leverkusen berufen, die er bis zu seiner Pensionierung im März 1934 innehatte.

  • Literatur

    O. Bayer, in: Chem. Berr. 89, 1956, H. 12, S. XLIII-LVIII (mit Verz. d. Patentschrr. zus.gest. v. R. Fleischhauer);
    Pogg. VI, VII a.

  • Autor/in

    Richard Fleischhauer
  • Zitierweise

    Fleischhauer, Richard, "Kalischer, Georg" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 60 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116031980.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA