Lebensdaten
1901 – 1964
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Berlin-Grunewald
Beruf/Funktion
Verleger
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 116024240 | OGND | VIAF: 52431723
Namensvarianten
  • Kahnert, Walter
  • Cahnert, Walter
  • kahnert, walther

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Kahnert, Walter, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116024240.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Eduard, Müllergeselle aus Ostpreußen, Kaufm. u. Hausbes. in B.;
    M Emma Wittig;
    Berlin 1935 Emmy Dieckmann ( 1965).

  • Biographie

    Nach Abschluß der Mittelschule 1918 absolvierte K. eine 3jährige Buchhandelslehre in der Sortiments- und Antiquariatsbuchhandlung A. Asher & Co. in Berlin. Als Gehilfe im Verlag Bruno Cassirer Berlin erwarb er sich weitere spezielle Kenntnisse in der Verlagsherstellung. Diese befähigten ihn, später die Stellung des Herstellungsleiters im Ernst Rowohlt Verlag Berlin einzunehmen. Heinz Maria Ledig-Rowohlt, der 1935 beim Ausscheiden K.s dessen Nachfolge antrat, erinnert sich: „Unter K.s Leitung hatte der Verlag Ende der 20er Jahre eine Schönheit und Perfektion der Buchausstattung erreicht, wie danach kaum wieder; er war der idealste und ökonomischste Hersteller, dem ich je begegnete“ (Katalog 1965). – Auch als selbständiger Verleger der 1821 gegründeten F. A. Herbig Verlagsbuchhandlung Berlin-Grunewald – seit 1.4.1935 zunächst als Teilhaber, seit Oktober 1945 als Alleininhaber – blieb K. sein eigener Büchermacher. Er las nicht nur jedes Manuskript selbst, er bearbeitete es auch bis in alle Einzelheiten und gab ihm seine typographische Gestalt. K.s verlegerisches Engagement ging so weit, daß er sich auch als Übersetzer seiner Verlagswerke betätigte, wie im Falle von Norman Mailers Antikriegsroman „Die Nackten und die Toten“ (1950), neben den Romanen von Nikos Kazantzakis und den Bühnenwerken von Curt Goetz K.s bedeutendster verlegerischer Erfolg. Besonders ausgeprägt war K.s Hang zu enzyklopädischen Werken. Gleich zu Beginn seiner Tätigkeit bei Herbig startete er eine auf 10 Bände angelegte Reihe „Die Welt im Fortschritt. Gemeinverständliche Bücher des Wissens und Forschens der Gegenwart“ (1935-37). Dem Unternehmen blieb damals der Erfolg ebenso versagt, wie 1956 dem mit viel Elan verlegten Werk „Omnibus. Bibliothek und Lexikon“. Als glücklicher Wurf dagegen erwies sich die Herausgabe von Werner Steins „Kulturfahrplan“ (1946), der ebenfalls auf K.s persönliche Initiative zurückgeht, und zu dessen äußerer Gestaltung er viel beigetragen hat. K. ist auch als Taschenbuchverleger hervorgetreten und zählte zum Verlegerkreis der „Bücher der Neunzehn“. In der Zeit des Nationalsozialismus bewies er seine Menschlichkeit, indem er Bedrohten über die Grenze half und nicht das Risiko scheute, jüdischen Freunden die Treue zu halten.

  • Werke

    Weitere W Objektivismus, Gedanken üb. e. neuen Lit.stil, 1946. -
    Überss.: D. Aydelotte, Mutter Prawl, 1938 (mit H. Winter);
    E. Hodgins, Mr. Blandings baut s. Traumhaus, 1951 (mit O. Bishop);
    N. Mailer, Am Rande d. Barbarei, 1952.

  • Literatur

    M. Tau, in: Börsenbl. f. d. Dt. Buchhandel 102/03 v. 22.12.1964;
    H. M. Ledig-Rowohlt, Kat. „Die Neunzehn“, Texte u. Informationen, 1965.

  • Autor/in

    Curt Vinz
  • Zitierweise

    Vinz, Curt, "Kahnert, Walter" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 28-29 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116024240.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA