Lebensdaten
unbekannt
Beruf/Funktion
Textilindustrielle
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 1082221058 | OGND | VIAF: 149145542442596640814
Namensvarianten
  • Mayer von Gunthof
  • Mayer von Gunthoph

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Zitierweise

Mayer von Gunthof, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd1082221058.html [28.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Veit Mayer (1786–1865) betrieb eine kleine Kattundruckerei in Wien und übernahm 1824 gemeinsam mit seinem Bruder Salomon als Werkführer die Leitung der Altharter Zitz- und Kattunfabrik. 1827 traten beide, zusammen mit anderen Gesellschaftern, in die Baumwollwarenfabrik Kettenhof (Niederösterreich) ein; Veit schied aus dieser bald wieder aus und erwarb 1834 die Textil-Druckfabrik des Barons Sternthal in Guntramsdorf (Niederösterreich). Als diese 1848 von Maschinenstürmern fast ganz zerstört wurde, baute Veit sie 1849 mit einem Kredit des Kronlandes Niederösterreich und der Finanzhilfe des Bierbrauers Adolf Ignaz Mautner auf dem Gelände der im selben Ort befindlichen Papierfabrik wieder auf. 1852 traten seine Söhne Franz ( 1885) und Albert (1827–1906) als Gesellschafter in das Unternehmen ein, das die Firmenbezeichnung „V. Mayer & Söhne“ erhielt. In den folgenden Jahren konnte die Druckerei durch die Aufstellung weiterer Rouleauxmaschinen erweitert und das Unternehmen um ein Graveur-Atelier und insbesondere 1883 durch den Bau einer großen Weißbleiche, ausgestattet mit engl. Maschinen, vergrößert werden; insgesamt beschäftigte es in Guntramsdorf um 1900 ca. 300 Arbeiter, belieferte vor allem den Inlandsmarkt, exportierte aber auch nach Südamerika und in den Orient. 1890 kaufte Albert eine mechanische Baumwollspinnerei in Mährisch-Trübau. Nach seinem Tod übernahm sein Sohn Oskar (1867–1913), kaiserlicher Rat, die Leitung der Druckfabrik und wandelte diese 1906 mit Hilfe der Creditanstalt in eine Aktiengesellschaft um, die er als Verwaltungsrats-Präsident leitete. Sein Sohn Franz Josef (1894–1977) leitete seit 1920 den Betrieb in Mährisch-Trübau, der an die AG nur verpachtet war. Nach dem 2. Weltkrieg, dessen letzte Monate er als Regimegegner im KZ Mauthausen verbracht hatte, wurde er zum öffentlichen Verwalter und schließlich zum Generaldirektor der Vöslauer Kammgarnfabriken ernannt. Er war 1960-72 Präsident der Vereinigung österr. Industrieller und spielte als Verfechter der Sozialpartnerschaft in Österreich eine bedeutende Rolle. Eine Tochter Alberts, Helene (1862–1930), war verheiratet mit Max Wladimir Frhr. v. Beck ( 1943). österr. Ministerpräsident (s. NDB I).

  • Literatur

    Die Großindustrie Österreichs, 1898, Bd. 4, S. 267;
    J. Slokar, Gesch. d. österr. Industrie u. ihrer Förderung unter Kaiser Franz I., 1914, S. 282, 308, 351;
    100 J. Guntramsdorfer Druckfabrik AG 1849-1949, o.J., S. 11, 13;
    NÖB 20;
    Neue Freie Presse v. 15.1.1906, 15.1. u. 17.1.1913;
    Die Presse v. 3.2. u. 11.2.1977;
    Die Industrie v. 11.2.1977, ÖBL;
    Biogr. Lex. z. Gesch. d. Böhm. Länder, Bd. 2, 1984. J. Pasquali, Österr. Unternehmertypologie in Einzeldarstellung am Beispiel Franz Josef M.-G., Diplomarbeit, Hochschule f. Welthandel, Wien, 1974. |

  • Quellen

    Qu.: Österr. Staatsarchiv/Verwaltungsarchiv, Adelsakt Albert M. v. G., 1890; Wiener Stadt- u. Landesarchiv (Totenprotokolle Veit M., Albert M. v. G.; Handelsreg. Verl. A 12/1906).

  • Autor/in

    Josef Mentschl
  • Zitierweise

    Mentschl, Josef, "Mayer von Gunthof" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 556 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd1082221058.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA