Lebensdaten
um 1451 – 1505
Geburtsort
Nürnberg
Sterbeort
wohl Fischhausen
Beruf/Funktion
Bischof von Samland ; Kanzler des Hochmeisters des Deutschen Ordens
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 1041905696 | OGND | VIAF: 305250194
Namensvarianten
  • Paulus von Watt
  • Paul
  • Watt, Paul von
  • mehr

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Zitierweise

Paul von Watt, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd1041905696.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Peter ( 30.4.1462), aus Kaufmannsfam. in St. Gallen, d. 1430 durch Kg. Siegmund e. Wappenbrief erhielt, seit 1428 als Kaufm. in N. tätig, seit 1436 Mitgl. d. Gr. Rates;
    M Ursula Pir(c)kheimer; Verwandte Joachim v. W. (Vadianus, 1484–1551), Humanist (s. ADB 41; Killy), Benedict v. W. (1569–1614 oder 1616), aus St. Gallen, Meistersinger, seit 1589 in N. (s. ADB 41; Killy).

  • Biographie

    Beim Tod des Vaters noch minderjährig, ging P. 1465 an die Artistische Fakultät der Univ. Leipzig, wo er im Febr. 1469 Baccalaureus, im Dez. 1470 Magister, 1477 Mitglied des Consiliums der Fakultät, 1478 Dekan wurde; 1483 endete seine Lehrtätigkeit. Daneben hatte er mit dem Studium an der Juristischen Fakultät begonnen, wurde nach 1479 Baccalaureus und Lizentiat beider Rechte, 1491 – unterstützt vom Dresdner Hof – zum Doktor beider Rechte promoviert. Spätestens seit 1486 war er Lehrer der sächs. Prinzen Georg (1471–1539), Heinrich (1473–1541) und Friedrich (1474–1510); letzteren, den späteren Hochmeister des Deutschen Ordens, begleitete er bei seinen Studien in Leipzig und Italien. 1496 erhielt P. die Weihe zum Subdiakon, es folgten Pfründen in Meißen, Magdeburg, Würzburg und Bamberg. An den Verhandlungen, die 1498 zur Wahl Hzg. Friedrichs zum Hochmeister des Deutschen Ordens führten, war er beteiligt. Im September 1498 begleitete er seinen ehemaligen Schüler nach Königsberg und wurde dort dessen Kanzler. Unter P.s Leitung wurde die Arbeit der Kanzlei neu organisiert, für die eigene Geschäftstätigkeit führte er ein besonderes Tagebuch, das sog. „Ratbuch“, ein in dieser Art einzigartiges Dokument des gelehrten und humanistisch gebildeten Rates und Kanzlers. Zudem verfaßte er eine umfangreiche Denkschrift, um die Bemühungen des Hochmeisters zur Verbesserung der Bedingungen des Zweiten Thorner Friedens zu unterstützen. 1500 wurde er Propst des Domkapitels von Dorpat, blieb aber in Königsberg. 1503 gelang es schließlich, seine Wahl zum Bischof von Samland sowie eine päpstl. Bestätigung zu erreichen; P. starb jedoch noch vor der Konsekration.

  • Literatur

    H. Freytag, Die Beziehungen d. Univ. Leipzig zu Preußen, in: Zs. d. Westpreuß. Gesch.ver. 44, 1902, S. 24, 96 f.;
    L. Arbusow d. Ä., Livlands Geistlichkeit v. Ende d. 12. bis ins 16. Jh., in: Jb. f. Geneal., Heraldik u. Sphragistik 9, 1901 [1902], S. 134, 16, 1911-1913 [1914], S. 230;
    W. Näf, Die Fam. v. Watt, 1936, n. S. 32 Abb. d. Wappenbriefs v. 1430;
    W. M. P. W. Dudžus, P. v. W., Diss. Bern 1939;
    K. Forstreuter, Vom Ordensstaat z. Fürstentum, [1951], S. 24 ff. u. ö.;
    M. Biskup, Polska a Zakon Krzyżacki w Prusach w pocza tkich XVI wieku, 1983;
    M. Thumser, Schriftlichkeit in d. Spätzeit d. preuß. Dt.ordensherrschaft, in: ders. (Hg.), Schriftkultur u. Landesgesch., 1997, S. 176-78, 188 f.;
    Altpreuß. Biogr. II;
    Gatz III.

  • Autor/in

    Bernhart Jähnig
  • Zitierweise

    Jähnig, Bernhart, "Paul von Watt" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 109 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd1041905696.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA