Lebensdaten
1584 – 1611
Geburtsort
Graz
Sterbeort
Escorial
Beruf/Funktion
Königin von Spanien und Portugal ; Erzherzogin von Österreich
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 104189584 | OGND | VIAF: 265326888
Namensvarianten
  • Margarethe
  • Margarita
  • Margarethe von Österreich
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Zitierweise

Margarethe von Österreich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd104189584.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus d. Hause Habsburg;
    V Erzhzg. Karl II. v. Innerösterreich ( 1590, s. NDB XI);
    M Maria (1551–1608), T d. Hzg. Albrecht V. v. Bayern ( 1579, s. NDB I);
    B Kaiser Ferdinand II. ( 1637, s. NDB V), Leopold V. ( 1632), Landesfürst v. Tirol (s. NDB 14), Karl ( 1624), Hochmeister d. Dt. Ordens (s. NDB XI);
    Schw Anna (1573–98, Kg. Sigmund III. v. Polen, 1566–1632), Marie Christine (1574–1621, Fürst Sigmund Bathory v. Siebenbürgen, 1572–1613), Konstanze (1588–1631, Kg. Sigmund III. v. Polen, 1566–1632), Ghzgn. Maria Magdalena v. Toskana ( 1631, s. NDB 16);
    - Valencia 1598 Kg. Philipp III. v. Spanien u. (als Philipp II.) Portugal (1578–1621), S d. Kg. Philipp II. v. Spanien u. Portugal (1527–98) u. d. Anna v. Österreich (1549-80);
    4 S, 4 T, u. a. Kg. Philipp IV. v. Spanien u. Portugal (1605–65, 1] Elisabeth v. Frankreich, 1602–44, 2] Maria Anna v. Österreich, 1696, s. NDB 16), Kardinal Fernando (1609–41), Statthalter d. Niederlande, Maria Anna (1606–46, Kaiser Ferdinand III., 1657, s. NDB V), Anna (1601–66, Kg. Ludwig XIII. v. Frankreich, 1601–43).

  • Biographie

    M., die weniger Schönheit als ein frohes, umgängliches und maßvolles Wesen auszeichnete, fiel es schwer, in die Ehe mit dem span. Thronfolger einzuwilligen. Begleitet von ihrer Mutter und aufwendigem Gefolge reiste die gerade Vierzehnjährige über Ferrara, wo Papst Clemens die Sponsalien des jungen Paares zelebrierte (ihr Gemahl, inzwischen König, wurde durch Erzhzg. Albrecht vertreten], nach Genua und von dort über See nach Valencia, wo die Hochzeitsfeierlichkeiten in einer in Spanien bis dahin nicht gesehenen Pracht stattfanden. Bald verband das Paar liebevolle Zuneigung. Philipp aber, dem das Erbe eines weltumspannenden Imperiums zugefallen war, erwies sich als schwache Herrscherpersönlichkeit. „Ich fürchte, man|wird ihn regieren müssen“, hatte bereits sein Vater geklagt. M. hingegen zeigte Interesse an herrschaftlicher Verantwortung, was der Günstling Philipps, Hzg. Lerma, der als „der größte Dieb Spaniens“ in die Geschichte eingegangen ist, schnell erkannte. Um seine allbeherrschende Stellung nicht gefährdet zu sehen, umgab er M. mit Personen seines Vertrauens und verbot ihr, wie der kaiserl. Gesandte Khevenhüller berichtet, die Einmischung in politische Angelegenheiten. Mit beachtlichen Subsidienzahlungen suchte er das Vertrauen von M.s Mutter zu gewinnen. Die junge Königin aber, klarsichtiger als ihr passiver Gemahl, durchschaute Lermas Ränke. Erfolgreich wehrte sie seinen Versuch ab, an die Stelle des deutschen Jesuiten Haller, ihres altvertrauten Beichtvaters, eine Person seiner Wahl zu setzen. Da Philipp sich ihrem Zureden verschloß, suchte sie schließlich selbst die Konfrontation, indem sie Lerma bei der Besprechung des Staatshaushaltes mit dem Nachweis, daß er die kritische Bilanz beschönigend manipuliert habe, bloßstellte. Lerma wälzte die Verantwortung auf zwei seiner engsten Vertrauten ab, denen der Prozeß gemacht wurde, und gewann so Philipps wankendes Vertrauen zurück. Unterstützt von Lermas Gegnern, gelang es M. schließlich, wenigstens dessen skandalumwitterten Zögling Rodrigo Calderón vom Hofe zu entfernen. Später entstand das Gerücht, Calderón habe den Tod der jungen Königin herbeigeführt. – In den zwölf Jahren ihres Lebens in Spanien trat M., wie schon im heimatlichen Graz, durch Förderung geistlicher Orden und freigebige Hilfe für Notleidende hervor.

  • Literatur

    M. J. Pérez Martín, M. de Austria, Reina de España, 1961 (P);
    C. Pérez Bustamante, La España de Felipe III, 1979;
    F. Becker, in: B. Hamann (Hrsg.), Die Habsburger, 1988 (P);
    Wurzbach VII.

  • Autor/in

    Felix Becker
  • Zitierweise

    Becker, Felix, "Margarethe von Österreich" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 162-163 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd104189584.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA