Lebensdaten
1644 – 1702
Geburtsort
Augsburg
Sterbeort
Kempten
Beruf/Funktion
Augustinerchorherr ; Komponist
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 101062656 | OGND | VIAF: 64364657
Namensvarianten
  • Eisenhueth, Thomas
  • Eisenhuet, Thomas
  • Eisenhuth, Thomas
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Quellen(nachweise)

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Eisenhut, Thomas, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd101062656.html [17.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Hans, Bierbrauer u. Wirt „Zum Eisenhut“ in Augsburg;
    M Anna Neuenmair, aus Müllersfamilie in Augsburg;
    B Eustachius (Taufname Joh.), Dominikanerprior in Augsburg.

  • Biographie

    Die Eltern E.s, der wahrscheinlich wie sein Bruder das Jesuitengymnasium in Augsburg besuchte, sorgten für seine musikalische Ausbildung, da er an einer Fußverkrüppelung litt und schon früh Neigung zur Musik zeigte. 1664 trat E. als Novize in das Augsburger Chorherrnstift Sankt Georg ein. Hier wurde er Organist und Chordirigent und unterrichtete als Canonicus regularis die Knaben in Orgelspiel und Gesang. Nach vorübergehender Einschränkung dieser Tätigkeit durch den amusischen Propst Bernhard Neumair wurde E. 1677 als Stiftskapellmeister der Fürstabtei nach Kempten berufen, wo er, trotz einer Rückberufung nach Augsburg, hochangesehen bis an sein Lebensende verblieb. – Die Mehrzahl seiner Werke entstand in Kempten. Erhalten, wenn auch unvollständig, ist sein Frühwerk, die „Harmonia sacra“, geistliche Konzerte und „Dialoghi“, von 2stimmiger Besetzung bis zum festlichen vielstimmigen Jubelhymnus wechselnd, in subtiler Wortausdeutung dem Wortgeschehen bis in die Einzelheiten nachspürend. Einfluß römischer Komponisten wie Carissimi und Pasquini ist anzunehmen. Das musiktheoretische Werk bildet das Fazit der Erfahrungen eines alten Pädagogen und Organisten, in dem er aber ebenso die „berühmt- und bewerthisten Autores“ zu Worte kommen lassen will.

  • Werke

    Harmonia sacra per triginta concentus musicos à 2-7 voc, Kempten 1674; Hymni ariosi 1-4 voc., T. 1, op. 3, ebd. 1680;
    Sacri concentus: 4 Antiphon. 1 voc. c. ström. …, ebd. 1683;
    Fundamentum musicale, ebd. 1702, dt. ebd. 1732 (theoret. W); weitere W b. Göhler (s. L).

  • Literatur

    ADB V; P. v. Stetten, Kunst-, Gewerb- u. Handwerksgesch. d. Reichsstadt Augsburg, Augsburg 1779, S. 542;
    C. F. Becker, Die Tonwerke d. XVI. u. XVII. Jh., ²1855, S. 56 u. ö.;
    A. Göhler, Verz. d. in d. Frankfurter u. Leipziger Meßkat. d. J. 1564-1759 angezeigten Musikalien, 1902;
    F. J. Lipowsky, Baier. Musik-Lex., 1811;
    E. L. Gerber, Neues hist.-biogr. Tonkünstlerlex., 1812 f.;
    Eitner; E. F. Schmid, in: MGG III, Sp. 1219-21 (W, L).

  • Autor/in

    Christiane Engelbrecht
  • Zitierweise

    Engelbrecht, Christiane, "Eisenhut, Thomas" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 416 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd101062656.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Eisenhut: Thomas E., ein baierischer Tonsetzer und Musikschriftsteller, dessen Werke, soweit man sie kennt, innerhalb des Zeitraumes von 1675—1702 erschienen sind. Daß er im letztgenannten Jahre Canonicus regularis bei St. Georg in Augsburg und Capellmeister des Abts zu Kempten gewesen ist, erfahren wir aus seinem unten näher angeführten Lehrbuche für Anfänger in der Musik. An Compositionen hat er herausgegeben: „Harmonia sacra per 30 Concentus 2—7 voc.", Aug. Vind. 1675, 4.; „Antiphonarium Marianum cont. 4 Antiphon. B. virg. Mariae 1—4 voc. c. Viol. ad lib.“, Campodun. 1676, 4.; „Offertoria de Festis 5 voc. concert. 5 instrum. 4 ripien.“, Aug. Vind. 1694, 4. Sein vorhin erwähntes Lehrbuch heißt: „Musikalisches Fundament, So auß denen berühmt und bewerthisten Authoribus eines Thails zusamen getragen; Andern Thails aber — auß Eyfer und Affection gegen der edlen Music Liebhabern eignes Fleiß elaborirt etc. Durch R. D. Thomam Eisenhuet, Can. Reg. ad S. Georgij Augustae Professum. pro tempore Celsissimi Principis Campidonensis Capellae Magistrum. Editio secunda et Auctior. Ex Ducali Typogr. Campidonensi“, 1702, 4. In deutscher Sprache, nur mit lateinischen Capitel-Ueberschriften. Die erste Ausgabe scheint ganz unbekannt zu sein. Bei Lipowsky, Bair. Musiklex., lesen wir, dieses Werk sei 1702 in lateinischer Sprache herausgekommen, demnach müßte es in diesem Jahre zweimal erschienen sein, was nicht wahrscheinlich klingt. Im ersten Theile behandelt es ziemlich kurz und bündig die Anfangsgründe der Musik, der zweite Theil enthält Notenbeispiele.

  • Autor/in

    v. Dommer.
  • Zitierweise

    Dommer, Arrey von, "Eisenhut, Thomas" in: Allgemeine Deutsche Biographie 5 (1877), S. 767 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd101062656.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA