Lebensdaten
um 1400 – 1450
Geburtsort
Giengen/Brenz
Sterbeort
Rom (an der Pest)
Beruf/Funktion
Benediktiner ; Theologe
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 100965105 | OGND | VIAF: 54963975
Namensvarianten
  • Keck, Johannes
  • Keckius, Johannes
  • Jean, Keck
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Zitierweise

Keck, Johannes, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd100965105.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Nikolaus, Bürger u. Wagner in G.

  • Biographie

    K. besuchte die Giengener Pfarr- und Stadtschule (seit 1404); 1423-28 studierte er in Wien und wurde 1429 Magister artium, 1432 Cursor biblicus, 1434 theologischer Bakkalar. 1434-41 erscheint er in München als Präbendar an der Peterskirche, dessen Pfarrer sein Gönner, der Kardinal Johannes Grünwalder, der spätere Bischof von Freising, war. K. war auch Beichtvater des Herzogspaares Albrecht III. und Anna von Bayern-München.

    1441 wurde er auf Veranlassung Grünwalders Mitglied des Basler Konzils und Konzilsprediger. An der vom Konzil beziehungsweise von dem Gegenpapst Felix V. gegründeten Universität Basel erwarb er als erster Deutscher die Magisterwürde in der Theologie., Noch 1442 trat er als erster Bürgerlicher im freiherrlichen Benediktinerstift Tegernsee ein, legte am 8.12.1442 Profeß ab und entfaltete eine reiche Tätigkeit als Bibliothekar, Korrektor, Registrator, Prior (1443–47), Prediger und Reformator der Klöster Indersdorf und Benediktbeuern. In Angelegenheiten seines Klosters und als Gesandter Albrechts III. wurde er 1449 nach Rom geschickt, wo ihn Nikolaus V. zum Poenitentiarius minor (Beichtvater) ernannte. – K. genoß zu seiner Zeit den Ruf eines bedeutenden Theologen. Seine lateinischen Traktate und Predigten sind wichtige Quellen für das Basler Konzil. Da er in Basel|mit dem Humanismus in Berührung kam und sich ihm zuwandte, auch Kontakte zu Nikolaus von Kues unterhielt, wurde er ein früher Vermittler des Humanismus für Tegernsee und Bayern. Die Themen seiner Schriften sind weitgespannt: Theologie, Kirchenreform, Kalenderreform, Kirchenmusik. Er verfaßte auch naturwissenschaftliche und historische sowie exegetische Abhandlungen. Dennoch wurden nur 3 seiner Werke, zudem spät, gedruckt.

  • Werke

    Sacrorum sermonum sylvula, 1574 (mit d. ältesten Kurzvita K.s v. Erasmus Vendius);
    mehrere Hss. üb. d. Vorgänge u. Probleme beim Basler Konzil (Tractatus, Acta, Litterae);
    üb. 12 Hss. mit Sermones (vor allem auf d. Basler Konzil);
    Commentarius in regulam S. Benedicti (1446–68). Die ungedr. W K.s verteilen sich auf 47 Hss., vorwiegend München u. Wien.

  • Literatur

    ADB 51;
    P. Lindner, Familia S. Quirini in Tegernsee, in: Oberbayer. Archiv 50, 1897, S. 68-75 (vollst. Bibliogr. S. 70-75);
    V. Redlich, Tegernsee u. d. dt. Geistesgesch. im 15. Jh., 1931;
    Hdb. d. bayer. Gesch. II, hrsg. v. M. Spindler, 1969.

  • Autor/in

    Frumentius Renner OSB
  • Zitierweise

    Renner OSB, Frumentius, "Keck, Johannes" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 387-388 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100965105.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Keck: Johannes K., Benedictiner, geboren zu Giengen an der Brenz, am 29. Juni 1450 zu Rom. K. war schon Priester, Doctor der Theologie und des kanonischen Rechts, als er zu Tegernsee in den Benedictinerorden eintrat, wo er am 8. December 1442 Profeß ablegte. Er wurde dann Prior daselbst, wohnte dem Concil von Basel bei und wurde von Herzog Albrecht von Baiern-München als Gesandter an den von ihm anerkannten Gegenpapst Felix V. (Amadeus von Savoyen) gesandt. Von diesem wurde er zum päpstlichen Pönitentiar (unter der Zahl der poenitentiarii minores) ernannt und starb als solcher zu Rom. — K. galt zu seiner Zeit als ein bedeutender, vielseitiger Gelehrter. Von seinen litterarischen Arbeiten ist vieles handschriftlich erhalten, besonders in der Münchener Hof- und Staatsbibliothek (aus Tegernsee|stammend), Tractate aus verschiedenen wissenschaftlichen Gebieten (Theologie, Philosophie, Musik, Astronomie, Mathematik u. a.), Briefe, Predigten, auf das Basler Concil Bezügliches; einiges auch in der Wiener Hofbibliothek und in der Stiftsbibliothek zu Melk (vgl. das Verzeichniß bei Lindner S. 54—58). Im Druck erschien außer einigen Briefen (bei Kropf, Bibliotheca Mellicensis p. 301—306 und Pez, Thesaurus T. V, P. 3, p. 386) eine kleine Sammlung von Predigten: „Sacrorum sermonum sylvula“ (Tegernsee 1574, herausgegeben von dem Abt Quirin Rest).

    • Literatur

      P. P. Lindner, Familia S. Quirini in Tegernsee. Die Aebte u. Mönche der Benedictinerabtei Tegernsee, I. Theil (München 1897), S. 51—58. — A. M. Kobolt, Baierisches Gelehrtenlexikon (Landshut 1795), S. 366 f.

  • Autor/in

    Lauchert.
  • Zitierweise

    Lauchert, Jakob, "Keck, Johannes" in: Allgemeine Deutsche Biographie 51 (1906), S. 93-94 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100965105.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA