Lebensdaten
um 1430 – vermutlich 1503 oder 1504
Beruf/Funktion
Arzt
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 100360483 | OGND | VIAF: 49269039
Namensvarianten
  • Cube, Johannes von
  • Wonecke, Johann (aus Kaub)
  • Johann Wonecke (aus Kaub)
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Cuba, Johannes von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd100360483.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    2) Frankfurt/Main Juni 1500.

  • Biographie

    Der Name C. weist auf eine Herkunft aus Kaub, wofür auch eine Verfügung spricht, mit der 1476 Pfalzgraf Friedrich I., dessen Arzt C. war, ihm für seine Güter in Kaub Abgabenfreiheit gewährt. C. war auch Leibarzt Adolfs II. von Nassau, EB von Mainz, des Administrators des Erzstiftes Adalbert von Sachsen und des Grafen Eberhard III. von Eppstein (Dienstvertrag 1473), sowie anderer Adeliger. Auf Empfehlung seines Patienten Richard vom Obernstein, Propst zu Aschaffenburg, und des Mainzer Kanzlers Dr. Georg von Helle wurde C. 1484 als Stadtarzt in Frankfurt/Main angestellt; der Dienstvertrag wurde 1489 und 1495 erneuert. 1503 erhielt er das Bürgerrecht. - Die von Sudhoff vermutete Identität mit Johannes Romanus Won(n)ecker kann nicht bestehen, da sich dieser 1493-1523 als Stadtarzt in Basel nachweisen läßt. - C. galt früher als Verfasser des „gart der gesuntheit“, des ersten umfassenden Arzneibuches in deutscher Sprache, das als wahres Volksbuch zahlreiche Nachdrucke, Bearbeitungen und Übersetzungen erlebte. Während der auf lateinischen Vorlagen beruhende Text ganz der mittelalterlichen Tradition folgt, bedeutet ein Teil der Pflanzenabbildungen (von E. Reuwich) mit ihrer bewußten Naturwahrheit - wie wir sie kurz vorher erstmals bei V. Auslasser finden - eine Wende auf dem Wege zu einer wissenschaftlichen botanischen Illustration. C.s Anteil an dem Werk besteht wohl nur in der Übertragung ins Deutsche, vielleicht auch in der Zusammenstellung des Textes und in der Auswahl der abzubildenden Pflanzen. Neuerdings glaubte R. Fuchs, C. auch die Zusammenstellung des „Herbarius“ (Mainz 1484) zuschreiben zu können.

  • Werke

    Ortus sanitatis uff teutsch ein gart der gesuntheit, Mainz 28.3.1485, weitere Ausgg. bei: W. L. Schreiber, Die Kräuterbb. d. XV. u. XVI. Jh., 1924 (urspr. Nachwort z. Faks.-Ausg. des „Gart“, 1924), u. C. Nissen, Die botan. Buchill., 2 Bde., 1951;
    Frawen artznei, in: Eh(e)stands Artzneibůch, Frankfurt a. M. 1533, weitere Ausgg. bei: M. v. Hase, in: Sudhoffs Archiv f. Gesch. d. Medizin u. d. Naturwiss. 30, 1937, S.|194 ff., u. A. M. Hellman, A collection of early obstetrical books, New Haven, Conn. 1952;
    Gutachten C.s üb. d. Genuß v. Branntwein (mit J. Boel) bei: E. J. Rau, Ärztl. Gutachten u. Polizeivorschrr. üb. d. Branntwein im MA, Med. Diss. Leipzig 1914, S. 14 f.

  • Literatur

    ADB IV;
    G. A. Pritzel, Meister Joh. Wonnecke v. Caub, in: Botan. Ztg., 4. Jg., 1846, Sp. 785-90;
    G. L. Kriegk, Dt. Bürgertum im MA, 1868, S. 16 f., 49, 525;
    W. K. Zülch, Der Gart d. Gesundheit v. 1485 u. sein Frankfurter Verf., in: Frankfurter Post v. 2.6.1924;
    H. Fischer, Ma. Pflanzenkde., 1929;
    A. Adlung, Vergleichende Zusammenstellung d. ältesten dt. Apothekerordnungen, 1931, S. 78;
    W. Kallmorgen, 700 J. Heilkde. in Frankfurt a. M., 1936, S. 249-50;
    R. Fuchs, Die Mainzer Frühdrucke mit Buchholzschnitten, 1480-1500, Diss. Mainz 1955 (ungedr., vgl. NDB II, Art. Breidenbach);
    C. Nissen, Kräuterbücher aus 5 Jhh., 1956;
    BLÄ;
    K. Sudhoff, in: Vf.-Lex. d. MA 4, 1953, Sp. 1093-94;
    K. Hannemann, ebd. V, Sp. 1138 f. (Über d. Schweizer Wonnecker vgl.: HBLS 7, 1934, S. 592).

  • Autor/in

    Helmut Dolezal
  • Zitierweise

    Dolezal, Helmut, "Cuba, Johannes von" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 435-436 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100360483.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Cuba: Johann Dronnecke (oder Wonnecke) von Caub, gewöhnlich unter dem Namen Johann Cuba bekannt, Arzt, lebte gegen Ende des 15. Jahrhunderts in Augsburg, später (1484) in Frankfurt a. M. und ist der Verfasser eines medicinischen Kräuterbuches, das zuerst (1484) unter dem Titel „Herbarius“ s. l. e. a., später in hochdeutscher Sprache als „Ortus sanitatis, auff teutsch, ein gart der gesuntheit etc.“ s. l. e. a. (Mainz 1485) Fol., sodann in niederdeutscher Sprache als „Der Ghenochlicke Gharde der Suntheit“, Lübeck 1492 Fol. und in zahlreichen späteren Ausgaben erschienen ist und die Mittheilungen enthält, welche der Verfasser von einem Begleiter der Breidenbach’schen Expedition nach dem Oriente (1483—84), (vgl. A. d. Biogr. III. S. 285) erhalten hat. Bei der großen Seltenheit litterarischer Producte deutscher Aerzte und Naturforscher aus jener Zeit hat diese Schrift einen nicht geringen historischen Werth. — Das Nähere über dieselbe vergl. in Gräße, Lehrbuch der allgem. Litterärgeschichte des Mittelalters, II. Abth., I. Hälfte, S. 574 und Stricker in Janus I. 779 und Geschichte der Heilkunde ... in der Stadt Frankfurt a. M., S. 287. — Archiv für Frankfurts Geschichte und Kunst, Heft VII, S. 110 ff.

  • Autor/in

    A. Hirsch.
  • Zitierweise

    Hirsch, August, "Cuba, Johannes von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 4 (1876), S. 637 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100360483.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA