Lebensdaten
1838 – 1926
Geburtsort
Breslau
Sterbeort
Dresden-Radebeul
Beruf/Funktion
Chemiker ; Fabrikant
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 141374438 | OGND | VIAF: 120963175
Namensvarianten
  • Heyden-Nerfken, Friedrich von
  • Heyden, Friedrich von
  • Heyden-Nerfken, Friedrich von
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Zitierweise

Heyden, Friedrich von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd141374438.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Friedrich (s. 1);
    Breslau 1862 Emilie v. Weigel (1839–1925); mehrere K.

  • Biographie

    H. war zunächst Offizier in Glogau, nahm aber 1865 aus Gesundheitsgründen seinen Abschied als Pionierleutnant und verwaltete seinen Gutsbetrieb in Groß-Welka bei Bautzen. 1870/71 nahm er als Delegierter des Johanniterordens am Krieg teil, begann 1871 ein Studium der Chemie am Polytechnikum in Dresden und wurde 1873 in Jona promoviert. Im gleichen Jahr empfahl ihn sein Dresdner Lehrer Rudolf Schmitt an H. Kolbe in Leipzig, wo H. mit dessen Untersuchungen zur Synthese und Konstitution der Salizylsäure vertraut wurde. Nach Vorschriften von Kolbe und Schmitt begann H. 1873 in der Wagenremise seines Wohnhauses in Dresden-Neustadt, eine Apparatur zu bauen, mit der er reine Salizylsäure kiloweise herzustellen vermochte. 1874 gründete er die „Salizylsäurefabrik Dr. F. von Heyden“, deren Erfolge Kolbe im „Journal für Praktische Chemie“ (NF 10, 1874, S. 89) bekanntgab. 1875 bot sich der Stuttgarter Farbenfabrikant Gustav Siegle als stiller Teilhaber an, wodurch das Unternehmen auf eine breitere finanzielle Basis gestellt werden konnte. Die Fabrik wurde nun nach Radebeul verlegt. In den folgenden Jahren entwickelte H. neue Fabrikationsmethoden, erschloß neue Verwendungsarten für Salizylsäure und organisierte den Verkauf und den Patentschutz in 18 deutschen Bundesstaaten und 10 außerdeutschen Ländern. Die Salizylsäure, deren Produktion H. anfangs jährlich zu verdoppeln und deren Preis er ständig zu senken|vermochte, wurde, außer als Antiseptikum und für andere medizinische Zwecke, hauptsächlich zur Konservierung von Nahrungsmitteln, auch von Bier, verwendet. Gegen den letzteren Verwendungszweck wandten sich die bayerischen Bierbrauer und erreichten gesetzliche Verbote in mehreren Ländern, unter anderem allen deutschen Bundesstaaten. Zu diesem Rückschlag kamen langjährige zermürbende Patentstreitigkeiten. 1885 trat H. von der Leitung seiner Firma zurück, die 1896 in eine GmbH und 1899 in eine AG umgewandelt wurde und sich zu einem bedeutenden Unternehmen mit Produktionsstätten in den USA entwickelte, blieb ihr aber bis zu seinem Tode als Berater verbunden. Noch 25 Jahre war er Vorsitzender des Aufsichtsrats der „Chemischen Fabrik von Heyden AG“.|

  • Auszeichnungen

    Dr.-Ing. E. h., Geh. Hofrat.

  • Literatur

    O. Schlenk, Chem. Fabrik v. H. AG Radebeul-Dresden 1874-1934, 1934.

  • Autor/in

    Walter Greiling
  • Zitierweise

    Greiling, Walter, "Heyden, Friedrich von" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 68-69 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd141374438.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA