Lebensdaten
unbekannt
Beruf/Funktion
schwäbisches Adelsgeschlecht
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 139799575 | OGND | VIAF: 102645235
Namensvarianten
  • Udalrichinger
  • Pfullendorf, Grafen von
  • Udalrichinger

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Zitierweise

Pfullendorf, Grafen von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139799575.html [19.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Als Nachkommen der in karolingischer und ottonischer Zeit bedeutsamen Udalrichinger hatten die P. ihr Besitzzentrum nördlich des Bodensees im Linz- und im Hegau mit den Burgen Pfullendorf, Ramsberg und Hohenstoffeln. Daneben verfügten die „Pfullindorfenses proceres“ über Rechte in Bregenz, die sie zur Hälfte neben dem dort ansässigen Grafenhaus aus gemeinsamem Erbe innehatten. Der udalrichingischen Klostergründung Petershausen zeigten sich die P. eng verbunden; hier fand Gf. Gero v. P. ( zw. 1086 u. 1116) seine letzte Ruhe. Zwischen 1067 und 1101 ist Ludwig als Graf im Hegau belegt, 1100 und 1116 auch als Graf von Stoffeln, während zwischen 1111 und 1125 ein gleichfalls den P. zuzurechnender Gf. Ulrich, benannt nach der im Linzgau gelegenen Burg Ramsberg, über die Grafschaft im Hegau verfügte. Der von Öhem als Sohn Gf. Ludwigs angesprochene Ludwig erlangte 1131 die Abtswürde im Kloster Reichenau, wurde allerdings 1135 in Tuttlingen von seinen Ministerialen erschlagen.

    Als „Wendepunkt der pfullendorfischen Grafengeschichte“ (Karl Schmid) gilt das Auftreten des erstmals bei der Gründung der Zisterze Salem 1134 nachweisbaren Gf. Rudolf v. P. bzw. Ramsberg, da dieser bis zu seinem Tod 1180 als staufischer Parteigänger der Familie eine politische Schlüsselrolle verschaffte. Vor allem unter Friedrich Barbarossa nahm er eine bereits seit der Herzogszeit des Staufers bestehende Vertrauensstellung ein; mit Gf. Ulrich v. Lenzburg und Mgf. Hermann III. von Baden bildete er die Spitzengruppe schwäb. Adliger, die sich am häufigsten in der Umgebung Friedrichs I. nachweisen läßt und für dessen Italienpolitik in den 50er und 60er Jahren des 12. Jh. bedeutsam war. Zum damals erweiterten Machtbereich Rudolfs gehörten die aus dem Bregenzer Erbe stammenden Herrschaften Bregenz und Lindau und die Vogtei über das Bistum Chur, ferner die Burg Rheineck und die Vogtei über die Reichsabtei St. Gallen. In der Tübinger Fehde (1164–66) stand er offenbar wegen Streitigkeiten mit dem gleichfalls bregenzischen Erben Pfalzgf. Hugo v. Tübingen (um 1130–1182) auf welfischer Seite. Nach dem Tod seines Sohnes Berthold 1167 vererbte Rudolf seine Güter an Ks. Friedrich I.; dieser gestand dafür dem mit Rudolfs Tochter Ita verheirateten Gf. Albrecht v. Habsburg Rechte in Zürich und Säckingen zu. Rudolf starb 1180 auf einer Pilgerfahrt ins Heilige Land. Die Burg und der durch Münzen aus der 2. Hälfte des 12. Jh. erschließbare Markt Pfullendorf wurden ein strategisch wichtiges Krongut der Staufer; Friedrich II. ließ die Marktsiedlung 1220 ummauern und erhob sie zur Stadt.

  • Literatur

    Karl Schmid, Gf. Rudolf v. P. u. Ks. Friedrich I., 1954;
    M.-L. Favreau, Zur Pilgerfahrt d. Gf. Rudolf v. P., Ein unbeachteter Originalbrief aus d. J. 1180, in: ZGORh 123, 1975, S. 31-45;
    P. Schiffer, Möhringen u. d. Territorialpol. d. Pfalzgrafen v. Tübingen, Zur Ursache d. Tübinger Fehde (1164–1166), in: W. Schmierer u. a. (Hg.), Aus südwestdt. Gesch., FS f. Hans-Martin Maurer, 1994, S. 81-104;
    F. Götz, in: M. Schaab u. H. Schwarzmaier (Hg.), Hdb. d. baden-württ. Gesch. n, 1995, S. 690 ff.;
    Lex. MA.

  • Autor/in

    Thomas Zotz
  • Zitierweise

    Zotz, Thomas, "Pfullendorf, Grafen von" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 364-365 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139799575.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA