Lebensdaten
unbekannt
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 139789731 | OGND | VIAF: 102636577
Namensvarianten
  • Waltershausen, von
  • Sartorius von Waltershausen, Freiherren
  • Waltershausen, von
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Zitierweise

Sartorius von Waltershausen, Freiherren, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139789731.html [29.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Die Stammreihe der aus Hessen stammenden Familie beginnt mit Hans Schneider, der 1595-1630 als Bürger und Keßler in Kirchhain bei Marburg/Lahn erwähnt wird. Sein Sohn Henrich (1592- um 1655), Pfarrer in Langenstein und Diakon in Kirchhain, der den Familiennamen latinisierte, war der erste einer Reihe von Pfarrern und Predigern in der Familie. Georg (1765–1828, s. L) begann 1783 in Göttingen ein Theologiestudium, wechselte jedoch unter dem Einfluß Arnold|Heerens (1760–1842) zum Studium der Geschichte. 1797 wurde er in Göttingen ao., 1802 o. Professor für Geschichte, 1814 auch für Politik und damit einer der ersten Vertreter dieses Fachs als eigener Disziplin. Er befaßte sich in Anlehnung an Adam Smith bevorzugt mit staatswirtschaftlichen Fragen. Bleibende Bedeutung erlangte er als Hanseforscher (Gesch. d. Hanseat. Bundes. 3 Bde., 1802–08; Urkundl. Gesch. d. Ursprungs d. dt. Hanse, 2 Bde., 1830). Nachdem Georg dank einer Erbschaft seiner Frau Caroline v. Voigt (1779–1830) von August v. Kalb das Lehensgut Waltershausen bei Saal/Saale (Unterfranken) hatte erwerben können, wurde er 1827 in den bayer. Freiherrenstand erhoben. Eine der beiden Linien, die er begründete, ist mit Bodo (1900–44 vermißt), Dr. phil., seit 1938 apl. Professor für Pädagogik in Köln, im Mannesstamm erloschen (s. Kürschner, Gel.-Kal. 1940/41). Georgs Sohn Wolfgang (1809–76), Patenkind Goethes, erforschte nach dem Studium der Mineralogie und Geologie in Göttingen u. a. Geysire auf Island (Physikal.-geograph. Skizzen v. Island, 1847) und den Ätna auf Sizilien (Atlas d. Aetna, 1848–61). 1847 wurde er Professor für Mineralogie und Geologie in Göttingen, 1859 Leiter der dortigen mineralogischen Sammlung und 1874 Mitglied der Leopoldina (s. L). Sein Sohn August (1852–1938), Dr. iur. et phil., Dr. rer. pol. h. c., war seit 1885 Professor für Nationalökonomie in Zürich und 1888-1918 in Straßburg. Er gehörte zu den Herausgebern des „Handwörterbuchs der Staatswissenschaften“ und publizierte v. a. über Weltwirtschaft sowie die Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik in den USA und in Deutschland (s. Wi. 1926; Kürschner, Gel.-Kal. 1931). Augusts Sohn Hermann (1882–1954), der bei Ludwig Thuille Komposition und bei August Schmid-Lindner Klavier studiert hatte, war seit 1923 Direktor der Staatl. Akademie der Tonkunst in München (s. Rhdb.; Munzinger). Er war in erster Ehe mit der Musikerin Philippine Schick (1893–1970) verheiratet, der Tochter des Anglisten Joseph Schick (1859–1944), seine Schwester Senta (1885–1961) mit dem Philosophen Max Wundt (1879–1963).

  • Literatur

    Otto Sartorius, Das oberhess. (Kirchhainer) Sartorius-Geschl., in: Ekkehard 11, 1935, S. 165 f.;
    ders., Sartorius-Fam.-Forsch., 1936, S. 17-20;
    GHdA 125, Adelslex. XII, 2001;
    Geneal. Hdb. Bayern III, 1952, X, 1970 u. 14, 1982 (unter „Walters-hausen“);
    zu Georg:
    ADB 30;
    M.-E. Vopelius, Die altlib. Ökonomen u. d. Reformzeit, 1968 (W, L);
    Killy;
    Göttinger Gel. I (P);
    zu Wolfgang:
    ADB 30;
    Pogg. II, III, VII a;
    Göttinger Gel. I (P);
    Bildniskat. Univ. Göttingen, 1994 (P).

  • Autor/in

    Franz Menges
  • Zitierweise

    Menges, Franz, "Sartorius von Waltershausen, Freiherren" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 438-439 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139789731.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA