Lebensdaten
unbekannt
Beruf/Funktion
Nürnberger Glockengießer
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 13978697X | OGND | VIAF: 102634048
Namensvarianten
  • Kessler (Beiname einiger Familienmitglieder)
  • Keßler (Beiname einiger Familienmitglieder)
  • Glockengießer
  • mehr

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Zitierweise

Glockengießer, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd13978697X.html [25.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Handwerker des Namens und Berufes „Glockengießer“ sind seit 1299 in Nürnberg feststellbar (Leitnamen anfangs Siegfried und Hermann). Ein Verwandschafts- beziehungsweise Werkstattzusammenhang mit der folgenden Familie ist möglich, aber nicht nachzuweisen. Sifridus I goß 1324 eine Glocke für die Sebalduskirche in Nürnberg, ihm wird auch eine erhaltene Glocke des Eichstätter Doms zugewiesen, die mit „S“, der Jahreszahl 1299 und Nürnberg gekennzeichnet ist. Hermann I ( vor 1380) trug den Beinamen Keßler, dessen Söhne Hermann II ( vor 1400) und Hermann III nennen sich wechselnd Keßler und Glockengießer; ein Hermann Gloggengizzer aus Nürnberg nennt sich 1358 auf einer ansehnlichen Glocke, deren Wörter durch Glöckchen, Rosetten und Kreuze getrennt werden (Georgskirche Amberg), ebenfalls ein Hermann aus Nürnberg erscheint 1360 auf einer erhaltenen Glocke zu Sankt Moritz in Augsburg. Hermann II und seine Ehefrau Elsbeth Haiden stifteten ab 1374 das noch heute bestehende Glockengießerspital zu Lauf, Hermann III 1375 ein Spital zu Schwabach. Johann Weißenburger, 1378 Inhaber einer Nürnberger Gießhütte, goß 1391 die große Betglocke für die Sebalduskirche in Nürnberg (nicht erhalten); seine vermutete Verwandtschaft mit den eben Genannten ist bisher nicht nachweisbar. Ulrich Seyfrid, der um 1397-1400 als Glockengießer in Erscheinung tritt, kann Vater des Sifrid II – von „Seyfrid campanifex“ – sein, der wohl identisch ist mit dem Seitz Glockengießer aus Nürnberg, der 1414 die existente Schlagglocke vom Ulmer Münster goß. – Erhaltene Glocken von Sifrid II: 1415 für die Stadtkirche Künzelsau, 1416 für die Stiftskirche Öhringen. Ihm wird auch die mächtige, klangvolle Glocke der Stadtpfarrkirche zu Schwabach von 1415 verdankt, die mit reichem Figurenkranz und 2 Inschriften in gotischen Minuskeln geschmückt ist, die Wörter sind durch Glöckchen getrennt. Dieses Zeichen macht den Werkstattzusammenhang, auch der genannten Hermann II und III, mit den folgenden Glockengießern wahrscheinlich.

    Die Gießhütte der Familie Glockengießer, deren Besitz seit 1400 gesichert nachweisbar ist, befand sich seit altersher gegenüber dem Klarakloster (heute Königstraße 55) in Nürnberg. In der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts arbeitete in erwiesener Gemeinschaft mit ihr der Glockengießer Konrad Gnoczhamer ( 1454), dessen Stil nach S. Thurm Einfluß auf weitere Gießer der Familie gewann, von denen einige den Zunamen Gnotzhamer übernahmen Der Ende 16. Jahrhundert auftretende Übername „Rosenhart“ ist irrtümlich auf die ganze Familie ausgedehnt worden. – Werkstattzeichen: Die Worte der Inschrift sind durch Glöckchen getrennt. – Wappenbrief von Kaiser Friedrich III. (1529 bestätigt).

  • Autor/in

    Christa Schaper
  • Familienmitglieder

  • Zitierweise

    Schaper, Christa, "Glockengießer" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 459-460 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13978697X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA