Lebensdaten
1905 oder 1902 – 1981
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Schauspieler
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 139232230 | OGND | VIAF: 100523885
Namensvarianten
  • Prack, Rudolf Anton
  • Prack, Rudolf
  • Prack, Rudolf Anton
  • mehr

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Zitierweise

Prack, Rudolf, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139232230.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Rudolf, Postbeamter;
    M Melanie Elisabeth Stahl;
    Maria Heinisch;
    1 S Michael, Film- u. Fernsehjournalist in W., 2 T.

  • Biographie

    Nach dem Besuch des Realgymnasiums und der Handelsakademie absolvierte P. eine Banklehre. Anschließend arbeitete er als Angestellter bei einer Bank und nahm nebenbei Schauspielunterricht am Max Reinhardt-Seminar. Dort sah ihn Hans Thimig als Schlosser Gluthammer in einer Aufführung von Nestroys „Zerrissenem“ im Schönbrunner Schloßtheater und vermittelte P. 1938 ein Engagement als jugendlicher Liebhaber an das Theater in der Josefstadt, das jedoch nicht lange dauerte. Bereits 1937 hatte P. seine erste Filmrolle in Carl Lamacs musikalischem Lustspiel „Florentine“ gespielt. 1939 verpflichtete ihn Gustav Ucicky für die „Wien-Film“, wo P. noch im selben Jahr als Felix in „Mutterliebe“ auf sich aufmerksam machte. Die Rolle des Wilddiebs Thomas Werndl in der Verfilmung von Marie v. Ebner-Eschenbachs Novelle „Krambambuli“ brachte ihm 1939/40 seinen ersten großen Erfolg beim Kinopublikum. In den Kriegsjahren wirkte P. in Filmen wie W. Emos „Der liebe Augustin“ (1940), Günther Rittaus „Der ewige Klang“ (1943), Joe Stöckels „Ein Herz schlägt für Dich“ (1944/45) und Veit Harlans „Goldene Stadt“ (1942) mit, in dem er als Bauernsohn Thomas der Partner Kristina Söderbaums war. Den Höhepunkt seiner Filmkarriere erreichte P. Ende der 40er und in der ersten Hälfte der 50er Jahre, als er, v. a. mit seiner sechsmaligen Partnerin Sonja Ziemann, eine Serie von Erfolgen drehte. Besonders die beiden Heimatfilme Hans Deppes „Schwarzwaldmädel“ (1950) und „Grün ist die Heide“ (Rolle d. Försters, 1951) waren Spitzenreiter in der Publikumsgunst. Die Rolle des Erzherzogs Ludwig in Franz Antels „Kaiserwalzer“ (1953) stand am Beginn einer ganzen Reihe von österr. Habsburgerfilmen wie „Kaisermanöver“ (1954), „Der Kongreß tanzt“ (1955), „Kronprinz Rudolfs letzte Liebe“ (1955/56) und „Kaiserball“ (1956). Aber auch Geistliche und Ärzte zählten zu den typischen Rollen P.s, wie z. B. in Falk Harnacks „Roman eines Frauenarztes“ (1954) oder Gustav Ucikkys „Der Priester und das Mädchen“ (1958). Der gutaussehende P. drehte an die 90, auf den Geschmack und das Bedürfnis der Nachkriegszeit zugeschnittene Filme, in denen er stets edelmütig handelte, seinem Liebesglück aber des öfteren entsagen mußte. Er war der ernste Paradeliebhaber des deutschsprachigen Films, Idol nicht nur einer Frauengeneration, von den Kritikern nicht immer geliebt, aber während seiner Glanzzeit der größte „Kassenbrecher des deutschen Films“ (Will Tremper). P., der sich nach eigener Aussage mitunter als Liebhaber und „Schnulzist“ abgestempelt und verkannt fühlte, stand andererseits jedoch dazu, mit seinen Filmen das Publikum v. a. unterhalten zu wollen. Neben Sonja Ziemann zählten u. a. Winnie Markus, Marte Harell, Marianne Hold und Johanna Matz zu seinen beliebtesten Filmpartnerinnen.

    Seinem Rollentypus im Film blieb P. auch im Fernsehen treu. 1966 spielte er in der 26teiligen Serie „Landarzt Dr. Brock“ die Titelrolle und errang in dieser ersten deutschen Arztserie einen späten Fernseherfolg. Zu einem künstlerischen Erfolg wurde seine erste „böse“ Charakterrolle (sieht man vom Wilddieb in „Krambambuli“ ab), gleichzeitig seine erste Dialektrolle im Film, der heruntergekommene, ehemalige Major in Wilhelm Pellerts modernem Passionsspiel „Jesus von Ottakring“ (1976). P.s letzte Rolle war der Kammerdiener Ferdinand in der österr. Fernsehserie „Ringstraßenpalais“ von Hellmut Andics (1980/81).|

  • Auszeichnungen

    Bambi-Preis (1949/50).

  • Literatur

    Die Presse v. 4.12.1981;
    FAZ v. 5.12.1981;
    Die ganze Woche v. 28.11.1991 (TV-Beil., P), Salzburger Nachrr. v. 2.8.1995;
    W. Hörig, Der dt. Heimatfilm 1947-1960, 1973;
    W. Fritz, Kino in Österr., II-III, 1991-94;
    H. H. Prinzler, Chronik d. dt. Films 1895-1994, 1995, E. Büttner u. Ch. Dewald, Anschluß an Morgen, Eine Gesch. d. österr. Films v. 1945 bis z. Gegenwart, 1997;
    Glenzdorfs Internat. Film-Lex.;
    CineGraph;
    Gorzny;
    Hist. Lex. Wien. – Zeitungsindex d. Wiener Stadtbibl.

  • Autor/in

    Edith Marktl
  • Zitierweise

    Marktl, Edith, "Prack, Rudolf" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 666 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139232230.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA