Lebensdaten
1853 – 1927
Geburtsort
Reichenberg
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Politiker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 127915672 | OGND | VIAF: 72429227
Namensvarianten
  • Prade, Heinrich

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie
Personen im NDB Artikel

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Prade, Heinrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd127915672.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V N. N., wohlhabender Tuchmacher;
    M N. N.;
    N. N.;
    K;
    E Heinrich Appelt (1908–98), Mediävist, Prof. Breslau u. W.

  • Biographie

    P. arbeitete zunächst als Versicherungsbeamter und wurde 1885 als Kandidat des Mittelstandes gegen das Industrie-Establishment|für seine Heimatstadt in den Reichsrat gewählt. Er war Gründer (1885) und lange Zeit Alleineigentümer der Reichenberger „Deutschen Volkszeitung“, 1889-1901 Vizebürgermeister von Reichenberg. P. gehörte dem sozialreformerischen Flügel der zwischen den Liberalen und den Alldeutschen angesiedelten „Deutschnationalen Vereinigung“ (seit 1895: „Deutsche Volkspartei“) Otto Steinwenders an und galt nach dem Ausscheiden Ernst Bareuthers 1897 als ihr unbestrittener Führer in Böhmen. 1901 schwenkte er mit der Volkspartei von den Alldeutschen weg hin zu einem Wahlbündnis mit den liberalen „Deutschfortschrittlichen“. Als Vertreter der größten deutschen Partei wurde er 1900 zum 1. Vizepräsidenten des Abgeordnetenhauses gewählt und als nationaler Vertrauensmann der Deutschen in einem politisch neutralen Kabinett erstmals als „Landsmannminister“ in Aussicht genommen. 1906 im Konzentrationskabinett Beck tatsächlich auf diesen Posten berufen, machte P. nach den Wahlen 1907 für den Agrarier Franz Peschka (1856–1908) Platz, trat nach dessen Tod im Mai 1908 aber wieder bis zum Sturz des Kabinetts Beck im November 1908 ein. P. setzte sich nach Einführung des allgemeinen Wahlrechts, gegen das er sich ausgesprochen hatte, für die Vereinigung der deutschfreiheitlichen Parteien und gegen engstirniges Fraktionsdenken ein. Er gehörte zu den Deutschnationalen, die sich auch bei Kaiser und Thronfolger eines guten Rufes erfreuten.

    Im Wirtschaftsleben war P. vielfältig tätig: Wegen seiner Rolle im böhm. Sparkassenwesen wurde er 1908/09 zu einem der Generalräte der Österr.-Ungar. Bank ernannt, 1909-14 war er Präsident der Österr. Industrie- und Handelsbank; die Stellung als Oberkurator der Versicherungsgesellschaft „Janus“ behielt P. bis nach 1918.|

  • Auszeichnungen

    Dr. h. c. (Leipzig 1907);
    Geh. Rat.

  • Literatur

    A. v. Czedik, Zur Gesch. d. k. k. österr. Ministerien 1861-1916, III, 1920, S. 226-33;
    L. Höbelt, Kornblume u. Kaiseradler, 1993, S. 90 ff., 249-55;
    J. Kalwoda, Zur Institution d. dt. „Landsmannministeriums“ in Altösterr. 1891-1910, Dipl.arbeit Wien 1995, S. 25 ff.;
    Kosch, Biogr. Staatshdb.;
    ÖBL;
    Biogr. Lex. Böhmen.

  • Autor/in

    Lothar Höbelt
  • Zitierweise

    Höbelt, Lothar, "Prade, Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 666-667 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd127915672.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA