Lebensdaten
erwähnt 966, gestorben 984
Beruf/Funktion
Bischof von Posen
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 137786557 | OGND | VIAF: 81923478
Namensvarianten
  • Jordanus
  • Jordan von Posen
  • Jordan
  • mehr

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Zitierweise

Jordan, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137786557.html [25.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Vermutlich kam J. im Gefolge Dąbrówkas (Dobravas), einer Tochter des tschech. Přemyslidenfürsten Boleslav I., die den heidnischen Piastenfürsten Mieszko heiratete, 965 als Missionar nach Polen. Er taufte Mieszko wahrscheinlich 966. J. wurde 968 zum Bischof für Polen konsekriert. Seine Aufzählung in der Reihe der Magdeburger Suffraganbischöfe durch Thietmar von Merseburg stellt einen Irrtum dar, sie entsprach den Ambitionen der ottonischen Kaiser und der Magdeburger Erzbischöfe, die sich nicht verwirklichen ließen. Trotz intensiver Spezialforschung sind Herkunft und kirchenrechtliche Stellung J.s umstritten. Die Annahme, er stamme aus Regensburg, weil die Abtbischöfe von St. Emmeram einen entscheidenden Anteil an der Christianisierung Böhmens hatten, und Strachwas, ein Bruder Dąbrówkas, als Pater Christian in diesem Kloster bezeugt ist, wird angefochten. Während sich die Theorien seines irischen, tschech. oder ital. Ursprungs nicht durchsetzen konnten, wird von poln. Gelehrten Lothringen-Belgien als sein Heimatland angesehen. Offen sind die Fragen, ob J. auf Initiative Mieszkos oder des Hl. Stuhles Bischof wurde, ob er als Hof-, Missions- oder Diözesanbischof wirkte. Poln. Kirchenhistoriker neigen zu der Auffassung, daß die Bemühungen Mieszkos, Dąbrówkas und deren Schwester Mlada-Maria, der späteren Äbtissin des Benediktinerinnenklosters St. Georg in Prag, die sich 965-67 in Rom aufhielt, zur Errichtung der Diözese Posen durch Papst Johannes XIII. führten. Sie umfaßte den gesamten Herrschaftsbereich des Polenfürsten Mieszko, wurde direkt dem Hl. Stuhle untergeordnet und J. anvertraut. Er legte von Posen aus die Grundlage für die Christianisierung der Polen. Sein Missionseifer spiegelt sich in den Worten Thietmars wider: „Jordan, primus eorum antistes, multum cum eis sudavit, dum eos ad supernae cultum vineae sedulus verbo et opere invitavit.“

  • Literatur

    Die Chronik d. Bischofs Thietmar v. Merseburg u. ihre Korveier Überarbeitung, hrsg. v. R. Holtzmann, (MGH SS IX), 1935;
    P. Kehr, Das Erzbistum Magdeburg u. d. erste Organisation d. christl. Kirche in Polen, 1920;
    G. Sappok, Die Anfänge d. Bistums Posen u. d. Reihe s. Bischöfe v. 968-1498, 1937, S. 71-74;
    L. Koczy, Chrzest Polski, in: Sacrum Poloniae Millennium I, 1954, S. 9-69, bes. 38-45;
    J. Nowacki, Dzieje archidiecezji poznańskiej, 2 Bde., 1959-64;
    P. Bogdanowicz, Chrzest Polski, in: Nasza Przeszłość 23, 1966, S. 7-64;
    Z. Sułowski, Początki kościoła polskiego, in: Kościół w Polsce 1, 1966, S. 46-50, 57-67, 69-73, 75;
    M. Banaszak, Das Problem d. kirchl. Abhängigkeit Poznańs v. Magdeburg in d. poln. Gesch.schreibung, in: Btr. z. Gesch. d. Erzbistums Magdeburg, hrsg. v. F. Schrader, 1969, S. 214-28;
    Polski Słownik Biograficzny 11, 1964 f., S. 270 f.

  • Autor/in

    Bernhard Stasiewski
  • Zitierweise

    Stasiewski, Bernhard, "Jordan" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 597 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137786557.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA