Lebensdaten
1511 – 1576
Geburtsort
Freiberg (Sachsen)
Sterbeort
Freiberg (Sachsen)
Beruf/Funktion
Glocken-, Stück- und Epitaphiengießer ; Besitzer einer Gießhütte ; Bürgermeister von Freiberg
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 137580045 | OGND | VIAF: 81753153
Namensvarianten
  • Hilger, Wolfgang
  • Hilliger, Wolfgang
  • Hilger, Wolfgang

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Aus dem Register von NDB/ADB

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Hilliger, Wolfgang, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137580045.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Martin (s. 1) - 1536 Katharina (1516–84), T d. Paul Trainer (s. Gen. 1);
    10 K (1 jung †), u. a. Martin ( 1601, s. Einl.), Wolfgang ( 1614, s. Einl.), Paul (1548–1603), Büchsen- u. Glockengießer in F.;
    E Oswald (1583–1619), Prof. d. Rechte in Jena (s. ADB XII).

  • Biographie

    Nach dem Tode seines Vaters übernahm H. 1544 die Freiberger Gießhütte. Er gelangte durch Glocken- und Stückgüsse rasch zu besonderem Ansehen, so daß er als einer der reichsten Bürger der Stadt 1557 zum Bürgermeister von Freiberg gewählt wurde. Von den reliefverzierten Glocken H.s in Sachsen nennen wir nur die von Ehrenfriedersdorf (1549, Foto im Deutsch Glockenarchiv), Lichtensee bei Großenhain (1554, 1574, Foto ebenda), Maxen bei Pirna (1558, nicht mehr nachzuweisen), Leipzig (Thomaskirche, 1574), Niederebersbach (1568) und Freiberg (Peterskirche, 1570). Als Geschütz- und Epitaphiengießer arbeitete H. für den Markgrafen von Küstrin, die Herzöge in Pommern, die Herzöge von Weimar, den Herzog Wilhelm den Jüngeren von Braunschweig-Lüneburg und die Markgrafen von Brandenburg. 1567 wird er von Kurfürst August von Sachsen als Stückgießer nach Dresden berufen. Erhalten ist nur ein Sechspfünder (Veste Coburg) aus einer Reihe von zwölf reich verzierten Stücken, den sogenannten Flaccianern. Andere mit Ornamenten, Wappen und Inschriften versehene Geschütze sind aus Zeichnungen des Codex „Artilleri“ (B. 68) in Dresden bekannt. Aus H.s Gießerei stammen ferner die Grabplatte für die Herzogin Catharina ( 1561) und wohl auch diejenigen von anderen Fürstlichkeiten in der Gruft des Freiberger Doms. – H. beeinflußte durch sein vielfältiges Wirken nicht nur die Glockenproduktion seiner Zeit sondern auch die Stückgießerei, wozu ihm die Tätigkeit am kurfürstlichen Hofe die Möglichkeit bot.

  • Literatur

    z. Gesamtart. Jul. Schmidt, Die Glocken- u. Stückgießerfam. H., in: Mitt. d. Freiberger Altertumsver. 4, 1865;
    O. Hübner, Die Fam. H., ebd. 42, 1906 (mit Stammtafel);
    W. Boeheim, Meister d. Waffenschmiedekunst, 1897, S. 89-94;
    Kunstdenkmäler d. Kgr. Sachsen I-XLV;
    ThB. |

  • Quellen

    Qu.: Dresden, Sächs. Landesbibl., Bildkodex Artilleri B. 68; Dt. Glockenarchiv (Archiv f. bildende Kunst im German. Nat.mus. Nürnberg).

  • Autor/in

    Horst Pohl
  • Zitierweise

    Pohl, Horst, "Hilliger, Wolfgang" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 158 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137580045.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA