Lebensdaten
1096 – 1139 oder 1138
Beruf/Funktion
Herzog von Lothringen
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 136860877 | OGND | VIAF: 81136301
Namensvarianten
  • Simon I. von Oberlothringen
  • Simon I., Herzog von Oberlothringen
  • Simon I.
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Zitierweise

Simon I., Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136860877.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Dietrich II., Hzg. v. L. (1070?-1115, s. LexMA, 1] Hedwig v. Formbach, vor 1096?), S d. Gerhard, Hzg. v. L. (um 1045–70, s. NDB VI), u. d. Hedwig v. Namur;
    M Gertrud(e) ( 1115/26, 1] Heinrich III., Gf. v. Löwen u. Brabant, 1095, s. NDB II, Fam.art. Brabant), T d. Robert I., d. Friese, Gf. v. Flandern (1029/32–93, s. ADB 28; LexMA), u. d. Gertrud v. Sachsen ( 1113, 1] Florenz [Floris] I., Gf. v. Holland, 1061);
    Ur-Gvm Bernhard II., Hzg. in Sachsen ( 1059, s. NDB II);
    Tante-m Adela (1065–1115, 1] Knut IV., Kg. v. Dänemark, Hl., 1086, 2] Roger Borsa, Hzg. v. Apulien, um 1061–1111);
    B Dietrich v. Elsaß, Gf. v. Flandern ( 1168, 1] Swanehilde, 2] Sibylle v. Anjou), Heinrich, Bf. v. Toul ( 1165);
    1112/13 Adelheid (um 1076-n. 1158), nach S.s Tod in d. Abtei Notre Dame du Tart b. Dijon, zuletzt in d. Abtei Etanche (Diözese Toul), wohl T d. Heinrich III., Gf. v. Löwen ( 1095), u. d. Gertrud(e) v. Flandern ( 1115/26, s. o.); mind. 5 S (1 früh †), u. a. Matthäus, Hzg. v. L. ( 1176, s. NDB 16), Balduin (erw. bis 1146), z. geistl. Stand bestimmt, ausgestattet mit Pfründen in Flandern, Robert (erw. 1194, vor 1208, Euphemia), Stammvater d. Seitenlinie Florange (Flörchingen), Johann (erw. 1148), mind. 2 T Agathe ( um 1130 Rainald III., Gf. v. Burgund u. Mâcon, 1090/95–1148), Hedwig ( 1128Friedrich III. v. Dampierre, Gf. v. Toul, n. 1142); wohl Halb-B d. Ehefrau u. S d. 1. Ehefrau d. V Lothar III. (v. Supplinburg), röm.-dt. Ks. (1075–1137, s. NDB 15);
    E Simon II., Hzg. v. L. (1140–1206, s. NDB 24).

  • Biographie

    S. stand in den Auseinandersetzungen zwischen Kaiser und Papst wie sein Vater auf der Seite der Salier. Seine treue Anhängerschaft zu Lothar von Supplinburg, dem späteren Ks. Lothar III., gründete auf enger Verwandtschaft. Von Lothar wurden S. und der bayer. Hzg. Heinrich der Stolze (um 1108–39) 1132, vor Beginn des Italienzuges, mit dem Schutz des Reiches beauftragt. Der Wahl von Lothars Nachfolger Konrad von Schwaben (März 1138) hielt sich S. fern, betrieb aber keine erkennbare Opposition.

    Auf dem Gebiet der Territorialpolitik ergaben sich Spannungen aus konkurrierenden Interessen v. a. zu Ebf. Adalbero von Trier und Bf. Stephan von Metz; u. a. wegen des von S. betriebenen Baus der Burg Prény in strategisch wichtiger Lage auf den Höhen links der Mosel auf halbem Weg zwischen Metz und Pont-à-Mousson. S.s Verhältnis zu den beiden größten geistlichen Institutionen seines Herrschaftsbereiches, dem Kollegiatstift St-Dié und der Frauenabtei Remiremont, war geprägt durch seine aus der Vogtei abgeleiteten Übergriffe. Sein Vorgehen gegen das Stift St-Dié trug ihm 1132 eine Exkommunikation durch Ebf. Adalbero von Trier ein, die 1133/34 aufgehoben wurde. Auf Bedrückungen der Abtei Remiremont reagierte Papst Innozenz II. am 17.12.1138 mit Exkommunikation und Verhängung des Interdikts über das Hzgt. Lothringen. Gegenüber anderen Klöstern trat S. als Wohltäter auf: Bekannt sind Schenkungen an die beiden Abteien St. Aper (St-Evre) und St. Mansuetus (St-Mansuy, Toul), an die von seinen Vorfahren gegründete Abtei Hl. Kreuz in Bouzonville/Busendorf (Diözese Metz), die Vogesenabtei St-Sauveur und an die Reformkanoniker von Chaumousey (beide Diözese Toul). Dem jungen Zisterzienserorden gewährte S. Freiheit vom Wegezoll in seinem Herzogtum, er gründete bzw. dotierte die Zisterzen Stürzelbronn und Freistroff (Freisdorf, beide Diözese Metz) und im Zusammenwirken mit seinem Bruder Heinrich, Bf. von Toul, das Prämonstratenserstift Ste-Marie-aux-Bois auf den Höhen westlich der Mosel in der Nähe der Burg Prény.

    Da zum Zeitpunkt seines Todes die von Papst Innozenz gegen S. verhängten Sanktionen in Lothringen noch nicht bekannt waren, wurde sein Leichnam in der Stiftskirche St-Dié aufgebahrt, nach Eintreffen der Nachricht von seiner Exkommunikation jedoch nach Stürzelbronn gebracht. Ausweislich eines späteren Gedenksteines (nicht Grabsteines) soll er dort am 19.4.1139 beigesetzt worden sein, während eine Urkunde Papst Lucius' II. vom 22.3.1144 St-Dié als Bestattungsort nennt.

  • Literatur

    E. Duvernoy, Catalogue des actes des ducs de Lorraine de 1049 à 1139 et de 1176 à 1220, 1915 (erg.bedürftig);
    W. Mohr, Gesch. d. Hzgt. Lothringen, T. III: Das Hzgt. d. Mosellaner (11.-14. Jh.), 1979;
    M. Parisse, Noblesse et chevalerie en Lorraine médiévale, Les familles nobles du XIe au XIIIe siècle, 1982;
    G. Poull, La maison ducale de Lorraine, 1991;
    H. Bogdan, La Lorraine des ducs, sept siècles d'histoire, 2005;
    LexMA.

  • Autor/in

    Hans-Walter Herrmann
  • Zitierweise

    Herrmann, Hans-Walter, "Simon I." in: Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 426-427 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136860877.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA