Dates of Life
1795 – 1866
Place of birth
Tautendorf bei Gars (Niederösterreich)
Place of death
Berlin
Occupation
Konditor
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 136437826 | OGND | VIAF: 80780873
Alternate Names
  • Kranzler, Johann George

Porträt(nachweise)

Relations

Outbound Links from this Person

Genealogical Section (NDB)

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Kranzler, Johann George, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136437826.html [02.05.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Joh. George (ca. 1760- n. 1829), Ackerbürger in T.;
    M N. N.;
    1) Berlin 1826 Catherine Babette (1804–28), T d. Försters Freh aus Raduhn b. Schwedt, 2) Berlin 1828 ( 1833) Johanne Freh (Schwägerin), 3) Berlin 1840 Caroline (1813–46), T d. Gensdarmen Lorenz;
    1 S aus 2) Martin (1830–69), 1 S aus 3) Alfred (1841–1911), beide Nachf. K.s als Leiter d. Unternehmens.

  • Biographical Presentation

    K. erlernte in Wien den Konditorberuf, soll beim Wiener Kongreß den Kanzler Hardenberg kennengelernt haben und folgte diesem 1816 als dessen persönlicher Küchenchef nach Berlin. Bis zu Hardenbergs Tod arbeitete er auf dessen Gut in Tempelhof. Dann erwarb er das Berliner Bürgerrecht und eröffnete 1825 an der Ecke Friedrichstraße/Behrenstraße eine eigene Konditorei, die trotz der großen Konkurrenz der in dieser Gegend ansässigen Schweizer Zuckerbäcker bald florierte. 1833/34 zog K. in das Haus Nummer 25 an der Ecke Unter den Linden/Friedrichstraße um. Dieses Anwesen, das größere Räumlichkeiten bot und für das er einen Kaufpreis von 32 000 Talern bezahlte, wurde von K. mit erheblichem Aufwand umgebaut. Wegen eines Balkons und einer zur Straße offenen Terasse („Rampe“) kam es dabei zu Auseinandersetzungen mit der Baupolizei, die aber durch eine Verfügung König Friedrich Wilhelms III. zugunsten K.s entschieden wurden. Ende 1834 wurde das neue „Café Kranzler“ eröffnet, das bald einen legendären Ruf erwarb. Neben österreichischen Konditorei-Spezialitäten servierte K. russisches Eis. Als erster Kaffeehaus-Unternehmer in Berlin richtete er einen Rauchsalon ein. Im Sommer war vor allem die „Rampe“ ein beliebter Treffpunkt. 1852 wurde K. zum Hofkonditor ernannt. Er lieferte die Konditorwaren für die Hoffeste. Fast alle bei ihm angebotenen Produkte stellte er im eigenen Betrieb her.

    Nach K.s Tod wurde das Unternehmen kurze Zeit von seinen beiden Söhnen gemeinsam und dann, nach dem frühen Tod des älteren (1869), von dem jüngeren allein geleitet. Nach dessen Tod wurde es 1911 an die Berliner Hotelbetriebs AG verpachtet und 1923 von dieser endgültig übernommen. 1932 wurde am Kurfürstendamm ein 2. Café Kranzler eröffnet. Das Stammhaus Unter den Linden wurde 1944 durch Bomben zerstört. Das Café am Kurfürstendamm wurde 1958 neu eröffnet. Weitere Kranzler-Betriebe gibt es heute in Hamburg, Dortmund, Köln, Bonn, Frankfurt am Main und Zürich.

  • Literature

    ÖBL;
    Mitt. d. Fa. Kempinski Hotelbetriebs-AG.

  • Author

    Hans Jaeger
  • Citation

    Jaeger, Hans, "Kranzler, Johann George" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 675 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136437826.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA